Eine Woche Kreta in Plakias – Flüge, Mietwagen, Hotel und Essen
Veröffentlicht: 18. April 2022
Autor: Herr Tommi
Inhalt
Unsere erste Reise seit Pandemiebeginn führte uns in Kretas Süden, rund um den Ort Plakias (Πλακιάς). Wir haben uns dort einige schöne Ecken angeschaut, die aber im näheren Umfeld lagen. Auf große, lange Ausflüge hatten wir in diesem Urlaub nur wenig Lust. Trotzdem kam vor Ort doch die Lust auf, schöne Landschaften und kleine Orte zu entdecken. Nur im Hotel liegen und den ganzen Tag nichts machen, das ist einfach nichts für uns.
Reisen trotz Pandemie – eine Premiere für uns
In den letzten zwei Jahren hatten wir wenig Lust zu reisen und haben unsere Urlaube hier in der heimatlichen Region verbracht. Spätestens mit der dritten Impfung kam dann aber die Lust zurück, auch mal andere Dinge zu sehen und wirklich schönes Wetter genießen zu können. Also haben wir im letzten Winter die Reise nach Kreta in dieser Vor-Osterwoche gebucht.
Wo wir nicht mit gerechnet hatten, war die Tatsache, dass wir Dank Omikron in den Wochen vor unserer Reise Rekord-Inzidenzen haben werden und dass trotzdem viele Maßnahmen fallen werden. Kurz vor der Reise hatten wir dann doch überlegt, ob es vernünftig wäre, nun eine Flugreise zu machen. Aber nach kurzen Abwägen sind wir zu dem Schluss gekommen, ja, es wird Zeit.
Wir sind beide voll geimpft, Maske würden wir auch ohne Pflicht überall dort tragen, wo wir es für vernünftig halten. Irgendwann muss doch ein halbwegs normales Leben wieder starten. Und auch der Krieg in der Ukraine hat uns stimmungstechnisch nicht davon abgehalten, eine Reise jetzt genießen zu können.
Am Ende war dann alles sehr entspannt. Am Flughafen Frankfurt trugen weit über 95% der Menschen weiter eine Maske. Im Flieger war Maskenpflicht und in Griechenland besteht in Innenräumen ebenfalls weiter Maskenpflicht. Am Hotel-Buffet oder im Supermarkt wurden dort Masken getragen.
Daher haben wir die Zeit, trotz Pandemie wirklich genießen können und haben einen wunderschönen Urlaub gehabt.
In diesem ersten Bericht möchten wir Euch ein wenig über unsere Planungen, Bedenken, die Flüge und unser Hotel erzählen. In einem weiteren Bericht folgen dann die Eindrücke von unseren Ausflügen im Süden von Kreta.
Die An- und Abreise in der Lufthansa Business-Class
Wir sind ab/bis Frankfurt direkt nach Heraklion auf Kreta geflogen. Nein, wir sind jetzt keine Snobs geworden. Wir haben Business-Class gebucht, weil wir keine dritte Person neben oder zwischen uns sitzen haben wollten. Und da die Preise dafür wirklich bezahlbar waren, haben wir uns das nach der langen Reisepause einfach mal gegönnt.
Aber das hat schon was, daran könnte man sich gewöhnen. Neben dem freien Sitzplatz war natürlich ein Besuch in der Lufthansa-Lounge am Flughafen eine tolle Sache. Beim Boarding ist es uns relativ egal, ob wir als Erste oder Letzte in den Flieger steigen. Beim Aussteigen war es dagegen schon angenehm, schnell aus dem Flieger zu kommen, weil auch unser Gepäck, dank Priority-Markierung, schnell auf das Kofferband kam. So waren wir nur 15 Minuten, nach dem Erreichen der Parkposition mit unserem Gepäck in der Hand raus aus dem Flieger.
Die Verpflegung im Flieger war auch klasse. Gutes Essen, Getränke und noch ein paar Zwischensnacks. Muss man auf einem 3-Stunden-Flug nicht unbedingt haben. Aber Nein gesagt, haben wir natürlich auch nicht.
Noch ein paar Worte zum Thema Lufthansa. Tja, mit denen hatten wir zu Beginn der Pandemie ein wenig Ärger. Monatelang sind wir da unserem Geld hinterhergerannt. Trotzdem haben wir die nun wieder gebucht. Weil, es gab keine vernünftigen Alternativen. Rückflüge morgens um 6 Uhr oder Hinflüge am Abend um 20 Uhr, kamen für uns einfach nicht infrage. Somit sind wir dann doch wieder bei Lufthansa gelandet und der Service war gewohnt gut. Soviel zu Vorsätzen, die man unter dem Einfluss von Ärger fasst.
Unser Mietwagen auf Kreta
Im Vorfeld haben wir uns natürlich einen Mietwagen gebucht. Einen Kleinwagen, Größe Ford Fiesta, das reicht uns eigentlich vollkommen aus. An der Mietwagen-Station angekommen, gab es dann aber ein nettes Angebot. Für nur 50 EUR konnten wir auf ein größeres Auto upgraden, welches vor Allem nagelneu war. Nur 13 Kilometer standen auf dem Tacho. Da haben wir zugeschlagen, der sah nett aus.
Am Ende saßen wir dann in einem Hyundai Bayon. Das war schon ein nettes Auto, wobei es gerne ein paar PS mehr hätte haben können. In den Bergen von Kreta hatte er doch zu arbeiten. Aber alles in allem gab es nichts zu meckern und das gute Stück hat uns im Urlaub gut 800 Kilometer lang gute Dienste geleistet.
Stefanos Village Hotel in Myrthios
Vom Flughafen aus ging es dann zu unserem Hotel, das Stefanos Village Hotel in Myrthios. Der kleine Ort Myrthios ist ein kleines Bergdorf, oberhalb des Badeortes Plakias gelegen. Auf dem Weg dorthin haben wir schon wieder die wunderbaren Landschaften von Kreta geniessen können. Auf den hohen Bergen lag noch Schnee vom Winter, weiter unten hatten wir aber angenehme 18-22°.
Nach 110 Kilometern und rund 1,5-Stunden Fahrt kamen wir dann im Hotel an. Das Einchecken ging schnell und unkompliziert. Dabei wurden wir auch über die Corona-Maßnahmen aufgeklärt. In Innenräumen, wie dem Buffet-Bereich und im Bar-Bereich war Maskenpflicht. Der Zimmer-Service kam nur auf Anforderung oder wenn wir nicht im Zimmer wären.
Dann ging es auf unser Zimmer. Die Anlage ist terrassenförmig an den Berghang gebaut. Und klar, unser Appartement lag ganz oben. Also ging es 86 Stufen von der Rezeption nach oben zu einer ersten Besichtigung. Das Gepäck konnten wir dann aber vom Parkplatz holen, welcher auf halber Höhe der Anlage lag. Uff.
Das Appartment war dann der Knaller. Ein eigener Privat-Pool mit einer kleinen, überdachten Terrasse für zwei Liegen. Ein schönes, modernes Bad, ein riesiger Wohn-Essraum mit integrierter Küchenzeile und ein Schlafzimmer mit einem weiteren Balkon. Joa, hier konnte wir es gut die Woche über aushalten.
Ein Traum war natürlich die Aussicht über die Bucht von Plakias. Hier haben wir fast jeden Abend gesessen und den Sonnenuntergang genossen.
An einigen Abenden stapelten sich dagegen die Wolken an den Bergen. Auch das war jedes Mal ein wunderschöner Anblick.
Über das ganze Hotel kann man nichts schlechtes sagen. Das Appartement war toll, der zentrale Pool wunderhübsch. Es gab eine Bar, an der man gemütlich was trinken konnte. Abendessen gab es aber keines, da sich das unter den Corona-Bedingungen für das Hotel nicht lohnte. Die ganze Anlage war zudem sehr gepflegt, wunderschön bepflanzt und ruhig.
Nur warmes Wasser hatten wir am ersten Tag nicht wirklich. Nach 20 Minuten kamen ein paar lauwarme Tropfen aus der Dusche. Hmm, das haben wir natürlich an der Rezeption gemeldet. Nach dem Abendessen im Ort bekamen wir dann die Rückmeldung, alles wäre in Ordnung. Nunja, es kam nur immer noch kein warmes Wasser. Erst am nächsten Tag stellte sich heraus, da war noch ein Ventil in den Bereich der Anlage abgesperrt, wo wir wohnten. Das war jetzt aber nicht dramatisch, so etwas kann zum Saisonstart einfach mal passieren. Wir hatten dann richtig heißen Wasser, mit Druck und eine Flasche Wein zur Entschuldigung.
Das Frühstück in Buffet-Form war solide. Es gab jetzt nicht die riesige Auswahl und Abwechslung, wie man es aus großen Hotels kennt. Aber uns reichte es vollkommen aus. Rührei, Speck, leckere Brötchen und Brot, Marmelade, Quark und Früchte, ein bisschen Käse und Wurst. Uns reicht das vollkommen aus und wir müssen auch nicht jeden Morgen eine neue Auswahl haben. Und, essenziell, der Kaffee war lecker.
Wir können das Hotel wirklich empfehlen. Als Ausgangspunkt für schöne Ausflüge in die Region ist es ideal. Allerdings ist man ohne Auto dort ein wenig aufgeschmissen. Im Ort selber gibt es noch einen kleinen Supermarkt und drei Tavernen, mehr ist da nicht. Und zum großen Ort Plakias war man mit dem Auto 10 Minuten unterwegs, wobei es aber stetig bergab ging. 200 Höhenmeter trennten den Küstenort von Myrthios. Wir hätten das am Abend, voll gefuttert, nicht zu Fuß laufen wollen.
Plakias – Traumhafter Ort im Süden Kretas
Unten am Meer liegt der kleine Ort Plakias. Hier waren wir jeden Tag zum Abendessen oder für einen Kaffee am Nachmittag, nach unseren Ausflügen. Der Badeort ist erstaunlich ruhig. Große Hotelanlagen und Betonklötze sucht man hier vergebens. Es gibt dagegen aber viele Appartement-Anlagen, die jedoch baulich gut in das Bild passen oder kleine, private Unterkünfte in den normalen Wohnhäusern. Es gibt nur zwei Touristen-Andenkenläden, ansonsten bestimmen Supermärkte, Bars und Restaurants das Straßenbild entlang des kilometerlangen Strandes.
Die Region ist weniger Ziel für Menschen, welche mit Handtüchern ihre Liegen reservieren. Hier findet man mehr Individual-Touristen, Wanderer, Radfahrer, Taucher und Familien, die aber eher Ruhe statt Animation suchen. Das könnte auch ein Grund dafür sein, warum wir uns dort vom ersten Moment an wohl gefühlt haben. Es ging alles sehr ruhig zu und in den Restaurants waren zudem viele Einheimische aus der Region anzutreffen. Vielleicht wird es in der Hauptsaison im Sommer ein wenig lebhafter. Aber den Trubel aus Rethymno oder Heraklion wird man hier wohl nicht erleben.
Essen auf Kreta
Eigentlich muss man da nicht viele Worte drüber verlieren. Das Essen in Griechenland ist genau unser Ding. Leckeres Fleisch oder einen Fisch vom Grill. Damit sind wir schon glücklich. Wir haben am Ende einige der Restaurants in Plakias ausprobiert und wurden in keinem enttäuscht. Trotzdem sind wir dann dreimal im gleichen Restaurant gelandet. In der Taverna Sifis stimmte einfach alles. Essen lecker, supernette Bedienung, einen Kaminofen der uns an kühleren Abenden den Rücken wärmte und ein toller Hund zum kuscheln.
In Plakias können wir Euch zudem noch das Café Gialos ans Herz legen. Direkt am Strand am Hafen gelegen gibt es dort fantastische Smoothies, leckere Waffeln und andere Kleinigkeiten. Hier waren wir fast jeden Tag am Nachmittag, wenn wir von unseren Ausflügen zurückgekommen sind und haben die schöne Aussicht genossen und dabei war leckeres getrunken und gegessen. Die Waffeln da sind ein Traum. Aber, überlegt es euch dreimal, ob ihr die mit Schoko-Sauce nehmt. Wir haben es zu zweit dann nicht geschafft, diese aufzuessen.
So, und nun gibt es ein wenig griechisches Food-Porn.
Arztbesuch auf Kreta
Und noch eine Erfahrung haben wir in diesem Urlaub gemacht. Thomas hatte auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt schon Probleme mit einem Auge. Es tränte die ganze Zeit. Auf Kreta wurde es noch schlimmer, es fühlte sich an, als wenn Sand im Auge wäre. Da es inzwischen auch rot und geschwollen war, musste ein Augenarzt her. Den nächsten fanden wir über Google in Rethymno, im Norden der Insel, rund 30 Minuten mit dem Auto von unserem Hotel entfernt.
Also haben wir uns am dritten Morgen auf dem Weg in die große Stadt gemacht. In der Praxis lief es dann vollkommen problemlos ab. Nach einer erstaunlich kurzen Wartezeit saß Thomas auch schon vor dem Augenarzt. Die Praxis war überschaubar, genau ein Wartezimmer und der Behandlungsraum. Zum Arzt ging man einfach rein, wenn man an der Reihe war, aufgerufen wurde da niemand.
Der nette Doktor sprach fließend Englisch und schnell war klar, Thomas hatte eine dicke Entzündung im Auge. Es gab dann ein Rezept für Antibiotika-Augentropfen und eine Salbe. Das hat dann alles zusammen 50 EUR für den Arzt und 7 EUR für die Medikamente gekostet. Der Arzt mussten wir in den folgenden zwei Tagen nochmals anrufen, um den Fortschritt zu berichten, er passte dann entsprechend die Dosierung der Augentropfen an. Aber bereits am nächsten Tag war das Auge schon fast wieder ohne Symptome.
Es war auf jeden Fall eine gute Idee, damit zum Arzt zu fahren und am Ende auch völlig unkompliziert. Das Geld bekommen wir hier von der Krankenkasse zurück und der Urlaub war gerettet. Denn das Auge war wirklich unangenehm. Trotzdem, so etwas muss man im Urlaub nicht haben.
Fazit – Selten haben wir einen Urlaub so genossen
Jetzt sind wir wieder zu Hause und vollkommen tiefenentspannt. Selten haben wir in den letzten Jahren einen Urlaub so genossen, wie diese Woche auf Kreta. Nach zweieinhalb Jahren, genau 890 Tagen ohne eine Reise, haben wir wieder schätzen gelernt, wie schön das ist. Vor der Pandemie hatten wir auch traumhafte Urlaube, keine Frage. Aber die waren irgendwie so selbstverständlich geworden. Jetzt haben wir dieses Privileg, Reisen zu können, neu schätzen gelernt.
Es ist uns auch selten so schwergefallen, nach Hause zu fliegen. Auch wenn da unsere Katzen auf uns gewartet haben, was für uns immer ein Grund ist, nach Hause zu wollen. Hätte man uns am Flughafen gesagt, der Flug fällt aus, ihr könnt erst in einer Woche fliegen, wären wir jetzt nicht in Tränen ausgebrochen.
Kaum zu Hause angekommen, haben wir aber schon wieder zugeschlagen. In nur 8 Wochen geht es, im Juni, für eine Woche nach Korfu.
Das war jetzt die Zusammenfassung unserer Kreta-Reise. In den nächsten Tagen zeigen wir Euch noch, welche Sehenswürdigkeiten wir uns rund um Plakias angeschaut haben. Wir wollten in diesem Urlaub keine großen Strecken fahren und haben uns somit auf diese Region im Süden von Kreta beschränkt. Und da gab es mehr als genug schöne Dinge zu sehen.
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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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