Wohnmbil Themen

USA Wohnmobil Guide – Erfahrungen und Tipps

Veröffentlicht: 20. Februar 2020

Autor: Herr Tommi

Inhalt

Ihr möchtet die USA mit dem Wohnmobil erkunden? Das ist eine fantastische Idee. Es gibt wohl keinen bessere Art, die unendlichen Weiten des Landes zu erforschen. Die breiten, endlosen Highways, die tollen National Parks, die vielen unbekannten Ecken – all dies kann in den USA mühelos mit einem Wohnmobil erforscht werden.

Auf dieser Seite möchten wir Euch ein paar gesammelte Tipps geben. Wir standen vor unserer ersten Wohnmobil Tour in den USA vor einen riesigen Berg voller Fragezeichen. Die Antworten darauf findet ihr in diesem Beitrag. Wenn wir was vergessen haben, Finger per Kommentar heben, wir ergänzen es dann gerne.

USA Wohnmobil Urlaub – wann buchen?

Die beste Zeit, um einen Camper in den USA oder in Kanada zu buchen ist so früh wie möglich. Tolle Aussage, oder?

Die Preise für Wohnmobile richten sich streng nach der Nachfrage. Je mehr Camper für einen Zeitraum gebucht werden, desto teurer wird die Miete. Die Preise bei den Reiseveranstaltern werden 1-2 mal pro Woche angepasst. Daher findet man bei vielen Anbietern auch keine echten Preise in den Katalogen, sondern nur sogenannte Staffelpreise. Welche Staffel für welchen Zeitraum und welchen Übernahmeort gerade aktuell ist, kann Euch euer Reisebüro sagen.

Daher kann eine frühzeitige Buchung viel Geld sparen. Zusätzlich bieten viele Veranstalter Special-Konditionen an. Das können Frühbucherrabatte sein, welche oft im Zeitraum von August-Oktober für eine Buchung im folgenden Jahr besonders üppig ausfallen. Aber auch spätere Buchungen bieten noch interessante Rabatte, wenn auch nicht mehr so heftig.

USA Wohnmobil mieten – geschickt Geld sparen

Neben dem frühen Buchen gibt es aber noch weitere Möglichkeiten zu sparen.

  • Seid flexibel bei der Reisezeit – eine Woche früher oder später kann ggf. viel Geld sparen.
  • Seid ebenso flexibel beim Anmietort. Die Preise können z.B. zwischen San Francisco, Los Angeles und Las Vegas extrem unterschiedlich sein.
  • Nicht selten ist ein größeres Wohnmobil günstiger als ein kleinerer Camper. Ob das mit dem Mehrverbrauch an Benzin wieder aufgefressen wird, das ist ein Rechenexempel.
  • Die Preisunterschiede sind Veranstalter zu Veranstalter ebenso unterschiedlich.
  • Gibt es Special-Pakete mit Meilen, zusätzlicher Ausrüstung oder Ausstattung?
  • Einwegmieten können richtig teuer sein. Diese fallen an, wenn ihr das Wohnmobil an einem anderen Ort abgeben wollt.
  • Manche Angebote können erst aber einer Mindestzahl an Miettagen buchen. Daher kann es ggf. preiswerter sein einen Tag länger zu bleiben.

Ein gutes Reisebüro vergleicht euch gerne die verschiedenen Varianten und hilft euch das günstigste Angebot zu finden. Am Ende könnt ihr mit den genannten Punkten durchaus vierstellige Beträge einsparen.

Ganz wichtig zu wissen ist die Tatsache, dass viele deutsche Reiseveranstalter sehr kulante Regelungen bei der Buchung eines Wohnmobil haben. Das wird im Grunde wie eine Mietwagenbuchung behandelt. Das bedeutet, Ihr braucht das Wohnmobil nicht anzahlen, die Zahlung erfolgt erst 30 Tage vor der Übernahme und eine Stornierung ist meistens bis 24 Stunden vor der Übernahme kostenlos möglich.

Ein weiterer Vorteil bei der Buchung über einen deutschen Reiseveranstalter sind die eingeschlossenen Versicherungsleistungen. Bei allen Anbietern sind ausreichend Versicherungen im Paket vorhanden und diese sind natürlich ohne Selbstbeteiligung. Eine Anmietung mit Selbstbeteiligung wird als Spar-Paket auch oft noch angeboten. Davon raten wir aber dringend ab. Die Wohnmobile in den USA sind recht groß, da berührt man schnell mal einen Baum beim rangieren.

Wohnmobil fahren in den USA

Welche Nebenkosten fallen an?

Ein wichtiger Punkt bei einer Reise mit dem Camper sind die Nebenkosten. Das sind natürlich die Benzinkosten, das sind Nebenkosten für Meilen, für die Benutzung des Generators, Kosten für die Campgrounds, Gas, Lebensmittel und viele andere Dinge.

All diese Nebenkosten, die teilweise nur ein paar Dollar kosten, andere aber richtig ins Budget schlagen, summieren sich im Laufe der Reise auf.

Was so ein Wohnmobil Urlaub in der Summe kostet, haben wir mal zusammen gestellt. Dazu haben wir unsere persönlichen Nebenkosten einer solchen Reise mal aufgeschlüsselt. Natürlich sind das sehr individuelle Kosten, die stark von den persönlichen Ansprüchen abhängen. Zur Orientierung dienen die aber allemal.

Welche Modelle/Typen an Wohnmobilen gibt es?

In den USA und Kanada findet man sogenannte A-Klasse oder C-Klasse Camper. Aber auch Truckcamper, bisher meist in Kanada zu Hause, finden ihren Weg in die USA. Dazu gibt es noch Trailer und andere Varianten. Welches der Modelle für Euch das Richtige ist? Das hängt ein wenig davon ab, wie gerne ihr große Autos fahrt. Wenn ihr damit nicht so sicher seid, dann empfehlen wir eher ein kleineres Modell. Eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Typen und Klassen findet ihr auf folgender Seite:

Welchen Führerschein braucht man für die Wohnmobile?

Normalerweise dürft ihr mit unseren deutsche PKW-Führerscheinen Klasse 3 oder B alle Wohnmobile fahren, die es in den USA und Kanada zu buchen gibt. Zumindest nach amerikanischen und kanadischem Recht ist das so. Hier könnte der Text zu Ende sein, wenn es keine deutschen Versicherungen gäbe, die bei einer Buchung in Deutschland auch ihre Finger im Spiel haben. Am Ende ist es ein wenig komplizierter, sodass wir das mal in einem eigenen Beitrag erklärt haben.

Kindersitze im Wohnmobil

Auch bei Familien mit Kindern werden Wohnmobil-Reisen in den USA immer beliebter. In dem Zusammenhang kommt oft die Frage nach Kindersitzen auf.

Generell müssen Kinder im Auto mit einem passenden Kindersitz gesichert werden. Diese Regelung gilt in den ganzen USA. Die Vorgaben, bis zu welchen Alter, Größe oder Gewicht sind aber in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich. Hier solltet Ihr euch vor der Reise schlaumachen, welche Regelungen in welchem Staat gelten. Eine Missachtung der Kindersitzregeln kann sehr teuer werden. Die Regelungen für die einzelnen Bundesstaaten könnt Ihr auf der Seite der Govenors Highway Safety Associaton nachlesen.

Die Kindersitze können in den meisten Wohnmobilen durchaus montiert werden. Die Sitzgurte an den Sitzgruppen eignen sich dafür, auch entgegen der Fahrtrichtung. Dies sind Beckengurte, wie auf dem Rücksitz eines normalen PKW.

Die Kindersitze müssen aber den Vorgaben der Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) entsprechen. Ein ECE-Prüfzeichen aus Deutschland reicht nicht aus. Am einfachsten ist es, einen passenden Kindersitz vor Ort zu kaufen. Einige Wohnmobil-Vermieter bieten auch die Miete eines Kindersitzes an.

Übernahme und Einweisung in das Wohnmobil

Einige Vermieter bieten Einweisungsvideos an, die ihr bei YouTube finden könnt. Schaut Euch diese ruhig vor der Reise an, auch mehrfach. Die Videos sind wirklich gut gemacht und geben einen Einblick in die Funktionen des Campers. Die persönliche Einweisung vor Ort, können sie aber nicht ersetzen.

Bei der Übernahme eines Wohnmobils bekommt ihr eine Einweisung in das Fahrzeug und in alle Funktionen. Lasst Euch für diese Übernahme wirklich Zeit und besteht auf eine ordentliche Einweisung. Dazu sollten alle Funktionen einmal getestet werden. Achtet auch darauf, dass alle Schäden am Fahrzeug, auch die kleinste Schramme oder ein winziger Steinschlag in der Windschutzscheibe, sorgfältig dokumentiert werden.

Ebenso sollten die Füllstände für Benzin, Propangas und der Zählerstand des Stromgenerators notiert werden.

Kontrolliert auch, ob die Schläuche für Wasser und Abwasser vorhanden sind und nicht beschädigt sind.

Testet alle technischen Geräte im Wohnmobil einmal durch:

  • Gasherd
  • Kühlschrank/Gefrierfach
  • Mikrowelle
  • Lampen
  • Rauchmelder
  • CO2-Melder
  • Generator
  • Wasserpumpe
  • Klimaanlage
  • Heizung
  • Control-Panel
  • Fernseher und Antenne bzw. Sat-Schüssel
  • Schubladen und Schranktüren
  • ggf. vorhandene ausfahrbare Treppen
  • Kann die Eingangstüre problemlos geschlossen und geöffnet werden?
  • Die Schlösser an allen Außenfächern und Türen testen

Mängel müssen selbstverständlich direkt vom Vermieter beseitigt werden, was aber bisher immer funktioniert hat.

Lasst Euch auch erklären, wie Ihr das Wohnmobil zurückgeben müsst. Reicht es besenrein oder muss eine Grundreinigung gemacht werden? Müssen die Abwassertanks leer sein? Wie viel Benzin/Propangas muss bei der Rückgabe im Tank sein?

Fahren und Rangieren mit dem Wohnmobil

Die Wohnmobile sind eigentlich recht einfach zu fahren, auch die großen Modelle. Zum Rangieren und Rückwärtsfahren bieten die Wohnmobile entweder Abstands Warner per Piepton oder Rückfahrkameras an. Beides ersetzt aber nicht den Einweiser. Lasst immer (!) den Beifahrer oder die Beifahrerin hinten am Wohnmobil schauen, ob überall genug Platz ist. Dabei sollte der Einweise so stehen, dass er im Rückspiegel für den Fahrer sichtbar ist.

Beim Rangieren unbedingt mal nach oben schauen. Die meisten Schäden entstehen durch Dinge, die oben im Weg sind. Sehr beliebt sind hier Baumäste, wo das Wohnmobil dann doch nicht drunter passt.

Das Fahren auf den Straßen in den USA ist aber recht einfach. Die Straßen sind breit und gut ausgebaut, sodass man auch mit einem großen Wohnmobil kein Problem hat. Bei langen Campern aber beim Abbiegen daran denken, dass das Heck schonmal zur Seite ausschwenkt.

Auf einer eigenen Seite findet ihr noch viel mehr Tipps, zum Fahren mit dem Wohnmobil in den USA.

USA Wohnmobile mieten

Wo darf man mit dem Camper übernachten?

Einfache Antwort: Das Wildcampen ist in den USA nicht gestattet, daher muss für die Übernachtung ein Campground angesteuert werden.

Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen. So erlaubt die Supermarkt-Kette Walmart das Übernachten mit dem Camper auf einigen Parkplätzen ihrer Märkte. Auf welchen Parkplätzen von Walmart das nicht erlaubt ist, könnt ihr auf der Seite von Walmart erfahren.

Auch ist es in vielen National Forests erlaubt, über Nacht mit dem Wohnmobil zu bleiben. Einige National Forests haben dazu zusätzliche Auflagen, sodass das RV von der Hauptstraße aus nicht zu sehen sein darf oder andere Regelungen. Schaut dazu einfach auf die Internetseiten der lokalen National Forests, in denen ihr unterwegs seid.

Müssen Campgrounds vorgebucht werden?

Wir selber buchen meistens keine Campgrounds vor und haben bisher immer einen freien Stellplatz bekommen. Wir sind aber meistens in der Vor- oder Nachsaison unterwegs. In der Hauptsaison kann es Sinn machen, Campgrounds in den National Parks vorab zu buchen. Auch an Wochenenden kann es schonmal eng werden.

Achtet bei Eurer Reiseplanung auch auf Feiertage. Wir waren mal am 4th July im Yellowstone und haben einen Stellplatz gesucht. Die Mitarbeiter der Campgrounds im Park haben uns nur mitleidig belächelt. Am Ende haben wir aber einen Stellplatz gefunden, rund 30 Minuten vom Parkeingang entfernt – war auch in Ordnung.

In Moab haben wir mal am Memorial Day dumm aus der Wäsche geschaut. Die zahlreichen Campground im Ort waren alle voll belegt. Aber nach ein paar Telefonaten haben wir auch hier einen Platz für die Nacht gefunden.

Heute machen wir es so, dass wir am Morgen überlegen, wo wir am Abend schlafen wollen. Dann schauen wir über eine App auf dem Smartphone (Allstars Camp&RV) nach, welche Campgrounds dort sind. Wenn wir einen hübschen gefunden haben, rufen wir kurz da an und reservieren uns einen Platz, wenn etwas frei ist. Haltet dabei Eure Kreditkarten-Daten bereit, da die meisten Campgrounds die als Sicherheit haben wollen.

In vielen Parks und Forests gibt es auch zahlreiche Campgrounds, die nach dem First Come – First Server – Prinzip funktionieren. Wer zuerst kommt, bekommt den freien Stellplatz. Auch dabei haben wir bisher fast immer Glück gehabt.

Ausstattung der Campingplätze

Man kann im Groben zwischen drei Arten von Campingplätzen unterscheiden:

  • Full Hookup: Hier hat man Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser am Stellplatz (oft auch TV)
  • Hookup: Hier hat man nur Strom und Wasser am Stellplatz
  • No Hookup: Ganz einfach – hier gibt es nur den Stellplatz, ohne Anschlüsse

Die meisten privaten Campgrounds bieten Full Hookup Plätze an oder etwas preiswerter die einfachen Hookup Plätze. Die einfachen staatlichen Campgrounds haben meist nur No Hookup Plätze. Diese sind aber auch unschlagbar günstig. Unser Rekord liegt bei umgerechnet 7 Euro, für eine Nacht im Grand Canyon Nationalpark.
In der Regel kommt man ein bis zwei Nächte wunderbar mit No Hookup Plätzen zurecht. Dann braucht man eine Dumpstation fürs Abwasser.

Schlafen im Wohnmobil

In den Wohnmobilen finden sich oft mehrere Schlafmöglichkeiten. Die großen Modelle bieten oft ein eigenes „Schlafzimmer“ wo ein festes Doppelbett eingebaut ist. Zusätzlich haben wir Modelle ein Doppelbett im Alkoven, als dem Raum über der Fahrerkabine.

Zusätzlich kann meist der Sitzplatz am Esstisch noch zu einem Doppelbett umgebaut werden und in manchen Wohnmobilen findet man noch ein Klapp-Sofa.

So gibt es am Ende Modelle, in denen 6-8 Personen schlafen können. Ob das aber dann noch ein gemütlicher Urlaub ist, mit so vielen Personen im Wohnmobil, das lassen wir mal dahin gestellt.

Schief schlafen ist doof – Leveln des Wohnmobils

Stellt Euer Wohnmobil möglichst gerade ab – levelt es also aus. Eine kleine Wasserwaage kann dabei helfen, man merkt es aber auch wenn man im Mobil ein wenig schräg steht. Wobei, kleinere Gefälle merkt man auch erst nachts, wenn man irgendwann Kopfschmerzen bekommt, weil man mit dem Kopf nach unten schläft.

Morgens um zwei sollte man das Mobil aber nicht mehr rum rangieren, das würde zu keiner guten Nachbarschaft mit den anderen Campern führen. Einfach das Kopfkissen auf die andere Seite vom Bett legen und weiter schlafen, das geht auch.

Solltet Ihr sogenannte „Leveler“ bei Eurem Wohnmobil haben, so könnt Ihr diese unter die Reifen platzieren damit das Fahrzeug gerade steht. Unsere Mobil hatte das nicht, aber mit zwei, dreimal hin und her fahren haben wir das auf den Campgrounds immer geschafft, das Bett halbwegs gerade zu haben. Nun, bis auf eine Nacht, aber da haben wir ja dann die Kissen…

Parken mit dem Wohnmobil

Gerade bei den großen Wohnmobilen kann es passieren, dass es in Städten schwierig ist, einen Parkplatz zu bekommen. Draußen in der freien Natur – wo so ein Wohnmobil hingehört – ist es eigentlich kein Problem. Die Amerikaner neigen ja dazu, recht großzügige Parkplätze zu bauen. Wenn ihr in Städten unterwegs seid, dann schaut mal, ob dort extra RV-Parkplätze oder Bus-Parkplätze ausgeschildert sind.

Über 6 Tonnen - ein C30 Wohnmobil

Wie ist das mit Gas, Wasser, Strom?

Die großen Wohnmobile in den USA bieten allerhand Komfort. Die Küchen sind mit Mikrowelle oder sogar Backofen ausgestattet es gibt einen Gasherd und natürlich einen Kühlschrank. Manche Anbieter haben ihre Wohnmobile auch mit einem Fernseher ausgestattet. Dazu kommen weitere Annehmlichkeiten wie eine Heizung oder eine Klimaanlage. Auch im sanitären Bereich muss der Reisende auf nichts verzichten. Ein WC, Waschbecken und eine Dusche sind in fast allen Modell zu finden.

Natürlich verbrauchen diese Einrichtungen Ressourcen und es fallen Abwässer an.

Strom an Bord ist natürlich nur 12 Volt. Solltet Ihr unterwegs mehr Strom brauchen, benötigt ihr entweder einen Spannungswandler, der Euch 110 Volt zur Verfügung stellt. Alternativ kann natürlich der Generator an Bord genutzt werden, den viele Modelle eingebaut haben. Dieser läuft mit Benzin, ist laut und meistens kostet die Generator-Nutzung (pro eingesetzte Stunde) extra. Viele Campgrounds bieten Stellplätze mit Stromanschluss an, mit dem Ihr den Camper verbinden könnt. Dann könnt ihr alle Geräte nutzen, die 110 Volt benötigen. Folgende Geräte benötigen die 110 Volt zum Betrieb: Klimaanlage, Fernseher, Mikrowelle.

Der Kühlschrank kann sowohl mit 110 Volt Strom als auch mit Gas betrieben werden. In der Regeln schaltet sich dieser automatisch um, je nachdem welche Energiequelle gerade zur Verfügung steht.

Gas wird für den Betrieb des Kühlschranks, des Gasherds, der Heizung und der Warmwasseraufbereitung benötigt. Die Wohnmobile haben dafür einen Gastank, den ihr an vielen Tankstellen wieder auffüllen lassen könnt. Das dürft ihr auf keinen Fall selber machen, sondern muss von einem Fachmann erledigt werden. Kleinere Modelle haben statt eines Gasttanks Gasflaschen, die aber einfach gewechselt werden können.

Wasser wird an den Wasch- / Spülbecken, der Dusche und natürlich im WC benötigt. Dafür sind die Wohnmobile mit Wassertanks ausgestattet, die ihr auf den meisten Campgrounds kostenlos auffüllen könnt. Wenn Ihr einen Stellplatz mit Wasseranschluss habt, dann bekommt Ihr das Wasser direkt aus der Leitung.

Achtung: Das Wasser aus der Leitung oder den Tanks ist kein Trinkwasser!

Die Abwässer werden in zwei Tanks gesammelt. In den Schwarzwassertank kommen die Abwässer aus dem WC. Alle anderen Abwässer landen im sogenannten Grauwassertank. Die Abwassertanks könnt ihr auf den meisten Campgrounds entleeren und auch einige Tankstellen bieten Dumping an.

Das Controlpanel im Wohnmobil

Die Wohnmobile haben im Innenraum ein Control-Panel wo Ihr die Füllmengen der einzelnen Tanks ablesen könnt. Diese Anzeigen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Gerade die Schwarz- und Grauwasseranzeige können aufgrund von Verschmutzungen der Sensoren mal falsch sein. Ebenso kann Frost die Anzeige verfälschen weil Eiskristalle auf den Sensoren sitzen.

Das sind die Anzeigen, des Panels:
  • Propangas
  • Frischwasser
  • Grauwasser
  • Schwarzwasser

Spätestens, wenn das Geschäft nicht mehr aus der Toilette verschwindet oder beim Händewaschen das Wasser im Becken bleibt ist Alarm angesagt. An dieser Stelle mal ein Link, den ihr euch auf eurer Handy, Pad oder sonst was speichern solltet:  Hier findet ihr für den Fall der Fälle die nächste Dumpstation, das hat uns mal den Tag gerettet. Einige große Tankstellen bieten den Service an für eine geringe Gebühr seine Abwässer los zu werden.

Zurück zum Control-Panel. Hier findet ihr weiter den Schalter für die Warmwasserbereitung. Das sollte der erste Knopf sein, den ihr morgens drückt, wenn ihr im Wohnmobil duschen wollt. Es dauert so zwischen 15 und 20 Minuten, bis das Warmwasser zur Benutzung in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Es reicht locker für 2 Personen zum Duschen, wenn man nicht gerade ein Endlosduscher ist. Über den Tag könnt Ihr das dann aber wieder ausschalten und nur bei Bedarf wieder in Betrieb nehmen, verbraucht sonst nur unnötig Propangas.

Für den Stromgenerator findet ihr einen weiteren Schalter am Control-Panel. Ihr könnt diesen hier Starten und Abschalten. Der Stromgenerator liefert euch 110 Volt an die Bordsteckdosen, nett um unterwegs eben einen Kaffee zu kochen. Bedenkt aber bitte, dass ihr für jede angefangene Betriebsstunde des Generators einen Beitrag zahlen müsst. Weiter beachtet bitte, das auf Campgrounds ohne Stromanschluss der Generator nicht die ganze Nacht laufen darf. Meisten ist der Betrieb in den Ruhezeiten zwischen 22:00 und 07:00 Uhr verboten.

Checkliste vor der Abfahrt vom Stellplatz

Wer schon mit einem gemieteten Wohnmobil in den USA oder in Kanada unterwegs war, kennt diese Dinge. Man fährt auch dem Campground los und beim ersten Bremsen fallen Wasserkanister zu Boden oder die Tür der Duschkabine knallt gegen die Wand. Da wird einem schnell bewusst, was man vor der Abfahrt vergessen hat wegzuräumen oder  zu sichern.

Nachdem uns das in den ersten Tagen ein paarmal passiert ist, haben wir seinerzeit angefangen, eine Checkliste mit den Dingen zu machen, die vor der Abfahrt von einem Stellplatz erledigt werden sollte. Diese Liste ist im Laufe der Jahre gewachsen und weiter ergänzt worden. Und wir nutzen die auch heute noch, wenn wir mit einem Wohnmobil unterwegs sind.

Und Euch möchten wir nun unsere Checkliste vorstellen, die Ihr am Ende auch als PDF-Datei downloaden könnt um die mit auf Eure eigene Reise zu nehmen.

Vorbereitungen außen am Wohnmobil

  • Alle Campingstühle und Campingtische zusammenklappen und diese im Wohnmobil verstauen.

  • Müll einsammeln und zusammen mit dem Müll aus dem RV in die Mülltonnen auf dem Campingplatz entsorgen.

  • Staufächer außen am Wohnmobil schließen und abschließen.

Technik und Versorgung

  • Wasserpumpe ausschalten.

  • Gasofen ausschalten.

  • Klimaanlage ausschalten, bevor das RV vom Strom getrennt wird.

  • Frischwasser-Stand prüfen und ggf. auffüllen.

  • Abwasserstände prüfen und ggf. die Abwassertanks entleeren.

  • Bei den Abwassertanks immer erst den Schwarzwassertank (dickes Rohr) und danach den Grauwassertank (dünneres Rohr) entleeren.

  • Nach dem Entleeren den Abwasserschlauch abmontieren, ggf. spülen und verstauen.

  • Nach dem Entleeren des Abwassers, WC-Chemie in das WC geben und mit 2-3 Litern Wasser spülen.

  • Alle Anschlüsse (Frischwasser, Strom, Antenne) entfernen und die Kabel, Schläuche an den vorgesehenen Orten verstauen.

  • Regelmäßig den Ölstand am Wohnmobil checken.

  • Luftdruck in den Reifen regelmäßig checken.

Download der Checkliste

Vorbereitungen im Wohnmobil

  • Rollos und Vorhänge vor den Fenstern öffnen und ggf. mit den vorhandenen (Klett-)Bändern sichern.

  • Geräte und andere Gegenstände von der Arbeitsplatte wegräumen und sichern.

  • Töpfe, Geschirr und Gläser in die dafür vorgesehenen Stauräume packen.

  • Schranktüren und Schubladen komplett schließen und ggf. sichern.

  • Kühlschranktüre schließen.

  • Nach dem Trennen vom Stromnetz prüfen ob der Kühlschrank auf Gasbetrieb umgeschaltet hat.

  • Tür der Duschkabine sichern und WC-Türe schließen.

  • Ggf. weitere Schiebetüren sichern.

  • Fenster und (ganz wichtig) die Lüftungsklappen am Dach schließen.

  • Fernsehantenne oder Satellitenschüssel einfahren.

  • Fußraum vor der Fläche leeren, wo das Slide-Out einfährt.

  • Alle Slide-Outs am Wohnmobil einfahren.

Abschliessende Kontrollen

  • Alle Außentüren schließen und verriegeln.

  • Kontrollieren ob ausfahrbare Stufen an der Eingangstüre eingefahren und nicht blockiert sind.

  • RV von ggf. eingesetzten Niveau-Regulieren runter fahren und diese einpacken.

  • Einen abschließenden Rundgang im das Wohnmobil und den Stellplatz machen und nachschauen, ob alles verstaut ist.

  • Einen abschließenden Gang durch das RV machen und darauf achten, dass alle losen Gegenstände sicher verstaut sind und nicht runterfallen oder zerbrechen können.

Das liest sich jetzt nach einer Menge Arbeit, die bei jeder Abfahrt vom Campground auf einen zukommt. So wild ist das aber nicht. Wir machen das selber als Team, Melli kümmert sich im das Innere des RVs, Thomas um die Außenseite inklusive befüllen und entleeren der Tanks.

Wenn wir keine Tanks füllen oder leeren müssen, dauert die Vorbereitung für die Abfahrt rund 10 Minuten. Mit den Tanks brauchen wir zwischen 15 und 20 Minuten.

Im Laufe der Zeit kommt eine Routine und das geht alles recht flott. Trotzdem nutzen wir immer noch diese Checkliste. Die Gefahr bei einer Routine ist, dass man Dinge übersieht oder die Vorbereitungen ein wenig nachlässig angeht – man kann es ja. Und am Ende putzt man das Wohnmobil, weil der 5-Liter-Kanister Wasser beim ersten Bremsen durch das Wohnmobil geflogen und geplatzt ist.

Begriffe rund um Wohnmobile in den USA erklärt

Hier noch ein paar Begriffe und Fachausdrücke, die ihr kennen solltet, wenn ihr mit einem Mietwohnmobil in den USA unterwegs seid:

Abwasser – Greywater und Blackwater

In einem Wohnmobil fällt Abwasser an. Beim Spülen in der Küche, im Bad am Waschbecken oder in der Toilette. Dieses Abwasser wird in zwei Tanks gesammelt. Im Greywater-Tank landet das Wasser aus Spülbecken, Dusche und Waschbecken. Im Blackwater-Tank wird das Abwasser aus der Toilette gesammelt. Das Entleeren dieser Tanks nennt man Dumpen.

Alkoven

Schlafmöglichkeit über der Fahrerkabine des Wohnmobils. Dort ist oft Platz für eine oder zwei Personen.

Ausstattungspakete des Wohnmobils

Die Wohnmobile haben verschiedenen Ausstattungen. Das hängt vom Vermieter, dem gebuchten Paket und dem Fahrzeugtyp ab, welches Zubehör ihr dabei habt. Bei einigen Vermietern könnt ihr folgende Ausstattungspakete dazu buchen.

  • Convenience Kits
  • Personal Kits
  • Kitchen Kits
  • Camping Kits

Die Inhalte und Bezeichnungen der Kits sind von Anbieter zu Anbieter verschieden. Bei einem enthält das Convenience Kit neben Bettwäsche und Handtüchern auch noch alle Utensilien für die Küche, bei anderen Anbietern sind diese dann im Kitchen Kit zu finden.

Backin-Sites

Backin-Sites sind Stellplätze auf dem Campground, in die ihr rückwärts mit eurem Wohnmobil einparken müsst. Nutzt hierzu unbedingt eure Mitreisenden als Einweiser, die euch vor Gefahren auf der Rückseite des Wohnmobils warnen. Mit einem herab hängenden Ast hat man sonst schnell einen nicht unerheblichen Schaden am Wohnmobil erzeugt.

Bereitstellungsgebühren

Die Bereitstellungsgebühr des Wohnmobils, auch Preparation Fee genannt, fällt bei der Miete immer mit an. Bei einigen Paketen ist die Gebühr bereits im Grundpreis enthalten, bei anderen muss sie extra bezahlt werden. Die Gebühren beinhalten die Bereitstellung des Wohnmobils in einem sauberen, aufgefüllten (Gas und Wasser) Zustand.

Besenrein

Besenrein soll das Wohnmobil sein, bei der Rückgabe. Das bedeutet einmal durchgefegt, ggf. grobe Verunreinigungen in der Küche beseitigt oder im Bad. Bettzeug sollte ebenfalls abgezogen sein. Wir selber wischen auch einmal über den Boden – irgendwie meinen wir, das gehört sich so.

Auf keinen Fall muss man aber das Wohnmobil von außen Reinigen oder gar durch eine Waschanlage fahren – das ist übertrieben und wird von den Vermietern auch nicht verlangt.

Blackwater

Blackwater ist das Abwasser, welches in der Toilette anfällt.

Campground

Campground ist die englische Bezeichnung für Campingplatz. Davon gibt es zahlreiche in den USA. Hierbei kann man zwischen mehreren verschiedenen Typen unterscheiden.

  • Private Campgrounds
  • Staatliche Campgrounds

Control Panel

Auf dem Control Panel könnt ihr verschiedene Dinge im Wohnmobil kontrollieren und steuern.

So seht ihr z.B. die Füllstände für den Propangas und den Frischwassertank, ebenso könnt ihr kontrollieren wie voll Eure Abwassertanks sind.

Sollte Euer Wohnmobil über einen Generator oder ein Slide-Out verfügen, so könnt ihr diese hier drüber steuern.

Außerdem findet Ihr hier meist einen Verbrauchszähler für den Generator und man kann die Wasserpumpe und die Wasserheizung ein- und ausschalten.

Dinette

Als Dinette wird die Sitzecke im Wohnmobil bezeichnet. Diese besteht meist aus zwei Sitzbänken und einen Tisch. Die Dinette kann meistens auch zu einem Bett umgebaut werden. Dafür wird der Tisch abgesenkt und die Rückenkissen der Bänke auf den Tisch gelegt. Schon hat man eine Schlafmöglichkeit für ein oder zwei Personen.

Dumpen / Dumpstation

Das Ablassen des Abwassers nennt man das Dumpen. Dies geschieht, man ahnt es, an einer Dumpstation. Diese findet Ihr auf jeden Campground oder auch an vielen Tankstellen in den USA. Solltet Ihr einen Stellplatz mit Full-Hook-Up haben, dann habt ihr auch direkt am Stellplatz eine Möglichkeit zum Dumpen.

Wichtiger Hinweis: Immer erst den Schwarzwassertank entleeren und erst danach den Grauwassertank. Mit dem größeren Grauwasservorrat reinigt man beim Ablassen direkt den Schlauch von den Rückständen des Schwarzwassertanks.

Dusche

Große Wohnmobile bieten euch auch eine eigene Dusche. Diese ist entweder extra abgeteilt oder das Badezimmer mit der Toilette ist auch gleichzeitig der Duschraum. Das Wasser kommt aus dem Frischwassertank, wenn ihr nicht am Wassernetz angeschlossen seid. Natürlich kann das Wasser über die Wasserheizung auch auf angenehme Temperaturen gebracht werden.

Endreinigung

Die Endreinigung des Wohnmobils erzeugt normalerweise keine extra Kosten. Dafür müsst Ihr das Wohnmobil aber in einem einwandfreien Zustand zurückgeben:

  • Sauber und Besenrein – wir feudeln selber auch einmal durch und reinigen Bad und Küche
  • Benzintank, wie vorher vereinbart, gefüllt (bei der Übernahme nachfragen!)
  • Propangas Tank voll
  • Abwassertanks geleert

Auch hier kann es von Vermieter zu Vermieter Unterschiede geben. Lasst Euch also bei der Übernahme des Fahrzeuges genau erklären, wie das Wohnmobil zurückgegeben werden soll.

Bei nicht ordnungsgemäßer Rückgabe kann es zu zusätzlichen Kosten für eine Reinigung kommen. Und diese können schnell mehrere hundert Dollar betragen.

Feuerstelle

An fast allen Stellplätzen auf den Campgrounds in den USA findet man Feuerstellen. Das sind oft einfach Metall- oder Steinringe im Boden oder gusseiserne Grills. Hier könnt Ihr am Abend ein gemütliches Feuer anzünden oder mit Kohle grillen.

Die meisten Feuerstellen bieten auch ein Rost zum Grillen. Diese sind aber meistens recht schmutzig. Kauft euch einfach ein paar Grill- oder Alubleche, die ihr unter das Fleisch legen könnt.

Achtet, vor dem Anzünden eines Feuers, darauf ob auf dem Campground vielleicht gerade offenes Feuer verboten ist. Das kann in Zeiten und Zonen mit erhöhter Waldbrandgefahr immer wieder mal vorkommen.

First-come – First-served

Wer zuerst kommt, der bekommt den Platz auf dem Campground. So ist das meistens auf den staatlichen Campgrounds. Dabei fährt man einfach auf so einen Campground, sucht sich einen freien Stellplatz und reserviert sich den durch das Ausfüllen eines Umschlages, welchen man meist an der Einfahrt zum Platz findet. Einen Beleg hängt man dann an einen Holzpfosten am Stellplatz und den Briefumschlag mit der Gebühr wirft man an der Einfahrt in einen Briefkasten.

Solltet ihr hier unsicher sein, einfach mal bei den Nachbarn fragen, wie man es richtig macht.

Wichtig ist, am Abreisetag müsst ihr den Stellplatz bis zu einer bestimmten Zeit frei gemacht haben. So haben nachfolgende Camper die Möglichkeit, den Platz nach First-come-First-served zu reservieren.

Flexraten

Wenn ihr ein Wohnmobil mieten wollt, werdet ihr recht oft auf den Begriff Flexraten stoßen. Wenn ihr damit versucht, den Preis für ein Wohnmobil zu ermitteln, werde ihr es nicht schaffen.

Die Flexraten richten sich nach Angebot und Nachfrage und variieren je nach Mietstation, Fahrzeugtyp und Anbieter. Kurz gesagt, je mehr Wohnmobile eines Typs zu einem bestimmten Zeitraum an einem Ort noch verfügbar sind, desto günstiger ist der Preis.

Hier kann euch euer Reisebüro helfen, die aktuellen Preise zu erfahren.

Fliegengitter

Alle Wohnmobile sind an den Fenstern und Dachluken mit Fliegengitter ausgestattet – und das ist gut so. Die kleinen Viecher will man ja nicht im Wohnmobil haben. Achtet also darauf, dass diese Gitter geschlossen sind, besonders am Abend wenn im Wohnmobil das Licht eingeschaltet ist.

Das Gleiche gilt auch für die Gittertür, welche meistens als zweite Tür für den Wohnbereich montiert ist. Diese sollte immer geschlossen sein um ungewollte Mitreisende draußen zu halten.

Freimeilen

Achtet bei der Buchung eures Wohnmobils darauf, ausreichend Freimeilen mitzubuchen. Das nachträgliche bezahlen von zu viel gefahrenen Meilen kann sehr teuer sein.

Frischwasser

Das Frischwasser wird in einem Tank im Fahrzeug gelagert, welcher bis zu 250 Liter fassen kann. Dieses Wasser wird zum waschen, spülen, duschen und für die WC-Spülung genutzt, wenn ihr nicht am Wassernetz angeschlossen seid.

Hinweis: Das Frischwasser ist kein Trinkwasser.

Full-Hook-Up- / Hook-Up- / Powered-Sites

Full-Hook-Up Stellplätze bieten Euch immer folgende Einrichtungen:

  • Wasseranschluss
  • Stromanschluss
  • Abwasseranschluss

Einige Plätze bieten zusätzlich noch einen Anschluss an das Kabelfernsehen.

Es gibt auch Hook-Up-Stellplätze, welche dann nur Wasser- und Stromanschluss bieten.

Powered Sites haben dann nur noch einen Stromanschluss, aber kein Wasser- und auch einen Abwasseranschluss.

Generator

Alle größeren Wohnmobile haben einen Stromgenerator an Bord. Damit habt ihr unabhängig vom Stromnetz die Möglichkeit die 110 Volt-Steckdosen im Wohnmobil zu nutzen.

Achtet aber darauf, dass die Nutzung des Generators meistens zusätzliche Kosten verursacht, die pro Stunde Nutzung anfallen. Der Betrieb des Generator setzt übrigens voraus, dass der Benzintank des Fahrzeuges zu 50% gefüllt ist. Sollte der Generator mal nicht anspringen, schaut mal nach, ob ihr genug Sprit im Tank habt.

Auf dem Campingplätzen solltet ihr euch schlaumachen, in welchen Zeiten die Generatornutzung wegen des Lärms nicht gestattet ist. Meistens kann man die Generatoren zwischen 7 Uhr am Morgen und 10 Uhr am Abend nutzen. Das variiert aber auf jedem Campingplatz.

Gravelroad

Als Gravelroad werden unbefestigte Straßen bezeichnet, Schotterpisten halt. Bei den meisten Vermietern ist es verboten diese unbefestigten Wege mit dem Wohnmobil zu befahren. Solange alles gut geht, ist auch alles in Ordnung. Kommt es aber zu einer Beschädigung oder ihr bleibt mit dem Wohnmobil da stecken, dann habt ihr ein (teures) Problem.

Greywater

Als Greywater bezeichnet man das Abwasser aus dem Spülbecken, der Dusche oder dem Waschbecken im Wohnmobil.

Heizung

Die meisten Wohnmobile verfügen über eine Heizung. Diese funktioniert mit Gas, kann also ohne Lärmbelästigung der Nachbarn genutzt werden.

Küche

In der Küche findet man meistens alles was man braucht um über die Runden zu kommen. Ein Kühlschrank mit Eisfach, ein 2-4-Flammen Gasherd und eine Mikrowelle sind eigentlich Standard. Bei größeren Wohnmobilen findet man zusätzlich noch einen Backofen. Schränke und eine Spüle für den Abwasch gehören natürlich auch zu einer ordentlichen Küche.

Die Ausstattung der Küche mit Geräten ist dann aber je nach Vermieter recht unterschiedlich. So sucht man einen Toaster oder eine Kaffeemaschine bei einigen Anbietern vergeblich.

Klimaanlage

Normalerweise verfügen die Wohnmobile über zwei Klimaanlagen. Einmal die normale PKW-Klimaanlage des Fahrzeuges und weiter eine große Klimaanlage für den Wohnbereich.

Die Klimaanlage benötigt 110 Volt für den Betrieb. Um die nutzen zu können, muss das Wohnmobil am Stromnetz hängen oder der Generator muss laufen.

Solltet ihr in einer heißen Region unterwegs sein, wo es auch in der Nacht nicht abkühlt, und am Stromnetz angeschlossen sein, so spricht nichts dagegen die Klimaanlage auch über Nacht laufen zu lassen. Aus eigener Erfahrung – es machen dort einfach alle. Geht mal über den Campground, ihr werdet kein RV finden, wo die Klimaanlage nicht läuft. Ob ihr bei dem Lärm der eigenen Anlage allerdings schlafen könnt – probiert es aus.

Kühlschrank / Eisfach

Natürlich gehört ein Kühlschrank mit Eisfach zur Ausstattung eines Wohnmobils. Die Kühl- und Gefrierkombi arbeitet mit Strom und Gas. Das Umschalten zwischen den beiden Betriebsarten funktioniert dabei automatisch. Sobald ihr nicht mehr am 110 Volt Stromanschluss hängt, schalten die Geräte auf Gasbetrieb um.

Licht

In den Wohnmobilen gibt es mehrere Deckenlampen, in modernen Fahrzeugen sind das LED-Lampen. Diese funktionieren auch ohne Stromanschluss mit 12 Volt und erzeugen ausreichend Licht im Fahrzeug.

Zusätzlich haben einige Fahrzeuge auch noch Außenbeleuchtungen oder beleuchtete Staufächer außen.

Propangas

Die Wohnmobile haben einen Gastank, der gefüllt werden muss wenn er leer ist oder zum Ende der Reise vor der Rückgabe.

Das Gas wird genutzt von der Heizung, dem Kühlschrank, der Wasserheizung und dem Gasherd.

Pull-Thru Site

Pull-Thru (Richtig geschrieben eigentlich Pull Through) Sites sind Stellplätze, durch die ihr auf der einen Seite rein fahren könnt und auf der anderen Seite wieder heraus. Diese sind wesentlich bequemer als die Backin-Sides und man ist meistens ohne großes Rangieren auf seinem Platz.

RV

RV ist die Abkürzung für Recreation Vehicke – also Erhohlungsfahrzeug. In den USA und in Kanada werden so eigentlich alle Arten von Freizeitmobilen bezeichnet.

Slide-out

Als Slide-out bezeichnet man Bereiche des Wohnmobils, welche am Stellplatz nach außen gefahren werden können. Somit bekommt man mehr Fläche im Wohnmobil. Einige Wohnmobile haben nur ein Slide-out, dann meist im Wohnbereich. Andere haben aber auch mehrere Slide-outs, wo dann auch das Schlafzimmer oder das Bad vergrößert wird.

Hinweis: Aufpassen beim Ausfahren des Slide-out. Vorher mal nachschauen ob da nicht ein anderes Wohnmobil oder ein Baum im Weg steht, kann eine Menge Ärger ersparen.

Site

Als Site werden die Stellplätze auf den Campgrounds bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen BackIn- (rückwärts rein) und Pull-Thru- (Stellplätze zum durchfahren) Sites.  In einigen seltenen Fällen gibt es auch Sites, in die man vorwärts rein fährt uns später rückwärts wieder raus.

Serviced / Unserviced Campgrounds

Es gibt Campingplätze, welche Service bieten – also Strom, Wasser, Abwasser usw. am Stellplatz. Das sind dann die Serviced Campgrounds. Dabei können dann die Sites (Stellplätze) durchaus unterschiedlich ausgestattet sein (siehe Full-Hook-Up- / Hook-Up- / Powered-Sites).

Unserviced Campgrounds bieten solche Dinge nicht an den Stellplätzen an.

Stauraum

Die Wohnmobile bieten ordentlich Stauraum für alles, was man so dabei hat. Kleiderschränke, Küchenschränke, Staufächer innerhalb des Wohnmobils. Schaut auch mal unter den Sitzgelegenheiten, auch hier findet ihr oft zusätzlichen Stauraum. Je nach Größe des Wohnmobils stehen euch auch noch Staufächer außen am Wohnmobil zur Verfügung. Ideal für Grill, Kohle, Putzzeug, Paddelboot usw.

Denkt aber daran, diese Außenfächer sind nicht unbedingt Wasserfest abgedichtet. Legt hier also nichts rein, was nicht feucht werden darf.

Strom

Die Wohnmobile haben US-Stecker für 110 Volt Steckdosen verbaut. Um diese mit unseren Steckern nutzen zu können, braucht man einen Adapter, wir überall in den USA. Die 110 Volt stehen zur Verfügung, wenn das Wohnmobil auf dem Campground an das Stromnetz angeschlossen ist oder der Generator eingeschaltet ist.

Zusätzlich findet man in den Wohnmobilen 12-Volt-Steckdosen, welche mit unseren KFZ-Steckern kompatibel sind. In modernen Wohnmobilen findet man auch vermehrt USB-Anschlüsse, über die man dann Smartphone und Co. laden kann.

Toilette

Die normalen Wohnmobile sind alle mit einer Toilette ausgestattet. Diese funktionieren unabhängig, überall wo man gerade unterwegs ein Verlangen verspürt.

Die Wasserspülung funktioniert mit dem Wasser aus dem Frischwassertank und wird unterwegs mittels der Wasserpumpe versorgt. Das Abwasser aus der Toilette sammelt sich dann im Schwarzwassertank.

Toilettenchemie

Um Gerüche aus der Toilette zu vermeiden ist der Einsatz von Toilettenchemie unerlässlich. Diese Chemie bekommt ihr in flüssiger Form oder in Tabletten in jedem Supermarkt oder Camping-Zubehörladen. Nach dem Entleeren des Schwarzwassertanks muss die Chemie erneuert werden. Dazu einfach eine gewisse Menge der Flüssigkeit oder eine der Tabletten durch die Toilette spülen. Wenn ihr das mal vergessen solltet, dann riecht ihr das, besonders an warmen Tagen. In so einem Fall, schnell eine Tablette mit reichlich Wasser in den Tank spülen.

Vorhänge

Alle Fenster im Wohnmobil sind mit Vorhängen ausgestattet. Diese können dann am Abend zugezogen werden, wenn ihr zu Bett geht. Der Fahrerraum kann zusätzlich komplett ebenfalls mit einem Vorhang abgeteilt werden, sodass auch niemand mehr durch die Frontscheide in euer Wohnmobil schauen kann.

Denkt bitte daran, die Amis sind ein klein wenig prüde. Wenn ihr also unbedingt mit nacktem Hintern durch euer Wohnmobil wandeln wollt, macht Bitte die Vorhänge zu. Das kann sonst richtig Ärger geben.

Wasserdruck

Die Wohnmobile sind auf normalen Wasserdruck ausgelegt. Auf einigen Campingplätzen gibt es aber Anschlüsse mit Hochdruck. Diese dürft ihr so nicht am Wohnmobil anschließen, es könnte schlimmstenfalls passieren, das euch die Leitungen kaputtgehen. Hier hilft entweder die Nutzung eines Druckminderventils, welches ihr auf solchen Campingplätzen kaufen könnt.

Solltet ihr keinen Druckminderer haben und auch keinen kaufen wollen, dann nutzt einfach das Wasser aus dem Frischwassertank.

Wasserheizung

Die Wasserheizung erzeugt einen Vorrat an warmen Wasser. Dies geschieht per Gas und das Erwärmen braucht eine Zeit. Also, am Morgen aufstehen, Wasserheizung anstellen – dann erst mal einen Kaffee kochen oder eine Runde spazieren gehen (Anziehen nicht vergessen) – und dann erst in die Dusche.

Wasserpumpe

Die Wasserpumpe wird benötigt, wenn man nicht am Wassernetz hängt um das Wasser zu den Hähnen oder in die Toilette zu bekommen. Wenn man am Wassernetz angeschlossen ist, dann benötigt man die Pumpe nicht, da reicht dann der Wasserdruck aus der Leitung.

USA Wohnmobil Urlaub – Weitere Tipps für USA Reisen

Weitere Tipps rund um eine Reise in den USA oder in Kanada findet ihr in unseren Reisetipps:

Mit diesen Tipps seid Ihr für den ersten USA Urlaub im Wohnmobil schon mal gut gerüstet. Wir hatten vor der ersten Reise viele Bedenken, ob uns das mit einem RV gut gefallen wird. Diese waren alle unbegründet, für uns ist es heute die schönste Art einen Road-Trip in den USA zu erleben.

Inhalt

Wer schreibt hier?

Melanie und Thomas vom Reisen-Fotografie-Blog

Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.

Mehr über uns.

Fotoschule

Fotoschule Reisen-Fotografie Blog

Schau Dir gerne unsere kostenlose und umfangreiche Fotoschule an.

Neue Beiträge

Fotokurs Zoofotografie

Fotokurs Zoofotografie

Unser Fotokurs für schönere Zoofotos. Kostenlos, ohne Newsletter oder anderem Gedöns. Einfach los lesen und schönere Fotos machen.

Reisen

Fotomonatg 20 Boston

Reiseberichte, Reisetipps und vieles mehr findet Ihr auf unserer Reisen-Seite.

Vielen Dank für Deinen Besuch

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

Schau auch mal in die anderen Themenbereiche auf dem Blog:

ReisenUSA-Reisen • Ruhrgebiet & NRWFotografie • Zoo&TiereFlugzeugfotografieGequatsche

6 Kommentare
  1. Klaus | Willkommen Fernweh 18. Februar 2018 um 12:47

    Da habt ihr ja einen richtig guten Ratgeber-Beitrag zusammengestellt, kann man nur jedem empfehlen, der darüber nachdenkt, in Nordamerika ein Wohnmobil anmieten zu wollen! :)
    Bei unserem Truck Camper funktionierte die Heizung nicht und wir hatten sie vorab auch nicht getestet – war nicht schlimm, da wir im Sommer unterwegs waren, aber für unsere nächste Tour im April/Mai werden wir auf jeden Fall darauf achten. Evtl. könntet ihr das auch noch in diesen Beitrag mit aufnehmen, im Abschnitt „Übernahme und Einweisung“ fehlt noch der Stichpunkt „Heizung“. ;)

    • Thomas Jansen 18. Februar 2018 um 13:07

      Hallo Klaus,

      guter Hinweis, den füge ich noch hinzu. Wir haben die schon öfters mal gebraucht und da wäre es sehr kalt gewesen, wenn die nicht funktioniert hätte.

      LG Thomas

  2. Bernd 11. Oktober 2019 um 10:51

    Hallo,
    Toll das zu lesen, da kommt das Fernweh direkt wieder.
    Wir waren schon oft mit dem WoMo in USA und Kanada unterwegs, immer in der der Nachsaison ( September). Aber Vorsicht, zu der Zeit haben schon viele Camp Grounds geschlossen, oder Strassen sind gesperrt.
    Gebucht haben wir immer fast ein Jahr vorher über CANUSA, da hatten wir alles aus einer Hand, Hotels usw.
    Die ungefähre Tour haben wir bereits zu Hause ausgearbeitet, ganz in Ruhe, auch wegen der Kilometerpauschale.
    Am besten gefallen hat uns ein Truckcamper, kompakt, leistungsstark,ein klasse fahrgefühl. Beim letzten Trip Yosemitepark und Westcoast, wäre ein WoMo der C-klasse inkl. gewesen. Meine Frau hatte Bedenken wegen der Länge, deswegen haben wir eine kleinere Variante ( C 19 ) gebucht. Das wäre unnötig gewesen weil sogar viel teurer, und mit mehr Platz wären wir auch gut zurecht gekommen.
    Reisen im WoMo, immer wieder gerne.

    • Sven 25. Oktober 2019 um 18:05

      Hallo Bernd,
      wir sind vom 07.09-28.09 21 Tage mit dem WoMo durch den Südwesten der USA. War wirklich super, viele Eindrücken und Erfahrungen die wir unser Leben lang nicht vergessen werden. Wir hätten auch den C19 gewählt, da wir das erste Mal mit dem WoMo unterwegs waren. Auch wenn der C19 etwas teurer in der Miete ist, ist er in der Gesamtbilanz günstiger als ein größeres Modell durch geringeren Spritverbrauch und geringere Stellplatzgebühren in den Campgrounds. Im Bryce Canyon Canyon darf man beispielsweise nur mit einer Max. Länge (20ft = C19) Parken.

      Unser Reiseblog:

  3. Dravin Yarel 18. November 2019 um 12:16

    Sehr schöner Guide für die wichtigsten Aspekte für eine Wohnmobilreise in den USA.

    Wir hatten uns damals beispielsweise keine gedanken über die Campinggrounds gemacht.
    Da denk ich auch immer gerne an den Sommer 2017 als meine Frau und ich uns ein Wohnmobil bei Phoenix Motorhomes gemietet haben, doch da haben uns die Besitzer gott sei dank weitergeholfen, sonst hätte es noch ärger gegeben

    Da kommt sofort wieder Fernweh auf *-*
    Danke für den Beitrag. Hab ihn direkt an meine Tochter geschickt, die 2020 das erste mal mit dem Wohnmobil die USA bereisen möchte :)

    VG
    Dravin

  4. Manfred Schröder 9. Februar 2021 um 15:53

    Waren 2009 mit dem eigenen Wohnmobil für 8 Monate in USA – Canada – Alaska, 34 000 Traumkilometer mit nur den besten Erfahrungen. Gerne wieder , aber es bleibt nicht mehr soviel Zeit : Sind inzwischen 80 Jahre alt.
    Konnten NZ und Australien in den letzten Jahren mit Mietmobilen bereisen. Wunderbar.

Comments are closed.