Für einen Road Trip in den USA oder in Kanada ist ein Wohnmobil ein perfektes Gefährt, wenn es um Flexibilität und einen Hauch Abenteuer geht. Ihr könnt in so einem Mobil mit 2-6, teilweise mit 8 Personen leben – ob das dann noch so gemütlich ist lassen wir aber mal dahin gestellt.
Die verschiedenen Firmen bieten Wohnmobile in allen möglichen Größen und Formen an. Wir möchten euch die verschiedenen Klassen hier einmal vorstellen.
1. Camper Vans
Camper Vans sind die kleinste Fahrzeugklasse für das Leben unterwegs. Hier bei kann es sich um Vans oder kleine Busse handeln.
Bei den Vans findet man einen Schlafplatz für zwei Personen auf der Ladefläche des Wagens und ggf. noch zwei weitere auf dem Dach des Autos in einem ausklappbaren Zelt.
Bei den Bussen gibt es die Schlafmöglichkeit im hinteren Bereich des Fahrzeuges. Hier wird zum Abend die Sitzgarnitur in ein Bett umgebaut.
Auch die kleinsten Mobile besitzen einen kleinen Kühlschrank, einem Gasherd oder Gaskocher und einer kleinen Waschmöglichkeit. Eine Dusche oder ein WC sucht man natürlich vergeblich.
Die kleinen Camper sind recht sparsam im Benzinverbrauch und wendig im Stadtverkehr. Ein Vorteil, wenn man in großen Städten unterwegs sein möchte. Ebenso gibt es Modelle mit Allradantrieb, so das man auch auf Straßen und unbefestigten Wegen fahren kann, die einem mit einem größeren Wohnmobil unmöglich zu befahren sind.
2. PickUp Camper
Bei den PickUp Campern handelt es sich um kleine Trucks, wo der Wohnteil hinten auf die Ladefläche gebaut ist.Auch diese Modelle sind oft für Fahrten im Gelände geeignet. Daher findet man sie recht oft bei kanadischen Vermietern.
Die Wohneinheit kann theoretisch auf dem Campground abgestellt werden, so das man alleine mit dem Fahrzeug durch die Gegend fahren könnte. Bei vielen Vermietern wird das aber untersagt und die Aufbauten sind zum Teil mit Schlössern versehen, so das sie nicht abgesetzt werden können.
In der Wohneinheit findet man 2-4 Schlafplätze im Alkoven und auf der umgebauten Sitzecke. Einen Kühlschrank und eine Kochecke mit Gasherd sind ebenso vorhanden wir eine Waschmöglichkeit und ein WC. Bei größeren Modellen findet man sogar eine Dusche, wenn diese auch recht beengt ist.
3. Wohnmobil C-Klasse
Bei der C-Klasse handelt es sich um die meistgebuchte Art von Wohnmobilen in den USA. Die Fahrzeuge gibt es von 19-31 Fuß Länge, also von 5,80 – 9,50 Meter.
Je nach Größe des Wohnmobils stehen einem somit zwischen 4 und 8 Schlafplätzen zur Verfügung.
Bei diesen Modell besteht die Möglichkeit, vom Fahrerplatz direkt in das Wohnmobil zu gehen. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen. So befinden sich WC und Dusche an Bord, bei größeren Modellen in getrennten Räumen. Ein riesiger Kühlschrank bietet genügend Platz für Vorräte, ein 2-4 Flammen Gasherd bietet genügend Raum für die Zubereitung von kulinarischen Genüssen.
Schlafplätze findet man im Alkoven über der Fahrerkabine, auf dem umklappbaren Esstisch und auf dem Sofa. Bei den größeren Modellen hat man meist noch ein Doppelbett in einem eigenen Raum in dem hinteren Teil des Wohnmobils. Letzteres ist absolut praktisch, wenn man zu zweit unterwegs ist, da zum Schlafen nichts umgebaut werden muss und das Bettzeug kann tagsüber einfach auf dem Bett liegen bleiben.
Hier mal Beispiele für die Raumaufteilung in einem 19 Feet Wohnmobil bei Tag:
Und hier für die Nacht:
Ihr seht, es stehen selbst in dem kleinen Modell 4 Schlafplätze zur Verfügung. Je nach Vermieter und Hersteller kann es aber sein, das bei den 19 Feet Modell nur 2 Schlafplätze zur Verfügung stehen.
Im Vergleich noch mal die Aufteilung für die 30 Fuß Variante.
Hier stehen theoretisch Schlafmöglichkeiten bis zu 8 Personen zur Verfügung. Ob das dann aber noch gemütlich ist, das müsst ihr selber entscheiden.
Einige Wohnmobile besitzen so genannte Slide Outs. Das sind Bereiche des Wohnmobils, welche auf dem Campground seitlich heraus gefahren werden um den Raum und die nutzbare Fläche im Wohnmobil zu vergrößern. Bei dem obigen Beispiel kann man den Bereich rund um den Herd und die Couch erkennen, welche seitlich aus dem Wohnmobil heraus gefahren werden können.
Die Ausstattung und Aufteilung in den Wohnmobilen variiert bei den verschiedenen Leihfirmen. Achtet daher auf die genauen Beschreibungen der Ausstattung und Aufteilung in den Angeboten.
Die C-Klasse gehört zu den meistgebuchten Klassen im Bereich der Wohnmobile. Wir haben selbst zu zweit bisher immer ein 30 Feet Wohnmobil gemietet. Man hat dabei ausreichend Platz und die Mietpreise sind oft nur geringfügig teurer als für ein kleineres Modell. Allerdings sollte man bedenken, das je größer ein Wohnmobil ist der Benzinverbrauch ordentlich ansteigt. Ein 19 Feet Fahrzeug verbraucht so um die 20-22 Liter auf 100 Kilometer, beim 30 Feet Modell sind es locker 30 Liter.
4. Wohnmobil A-Klasse
Die A-Klasse bei den Wohnmobilen ist in den USA bei den Einheimischen sehr beliebt. Einige Anbieter bieten diese Klasse auch als Leihmobil an.
Ein A-Klasse Wohnmobil kann zwischen 30 und 35 Feet lang sein und ähnelt eher einem kleinen Bus. Ein besonderer Führerschein ist dafür nicht erforderlich, es reicht die normale deutsche PKW Fahrerlaubnis um das schöne Teil bewegen zu dürfen. Allerdings sollte man sich im klaren sein, das man mit so einem großen Modell nicht mehr überall hin kommen kann, wo man mit dem PKW hin fährt.
Auch in diesem Beispiel stehen 8 Schlafplätze zur Verfügung. Bei vielen A-Klasse Modellen gibt es aber keine Schlafplätze im Alkoven, so das dann max. 6 Schlafplätze vorhanden sind.
Von der Geräumigkeit und Ausstattung sind die A-Klasse Modelle noch einen Ticken besser als die C-Klasse Wohnmobile.
So ein schönes Teil hat natürlich auch einen stolzen Mietpreis. Dieser kann schnell 50% über dem eines C-Klasse Modells liegen.
5. Trailer oder 5th Wheeler
Bei den Einheimischen ebenfalls sehr beliebt sind die Trailer oder 5th Wheeler.
Dabei handelt es sich um riesige Wohnwagen, welche mittels Sattelverbindung von einem kleinen Truck gezogen wird. Vorteil dabei ist natürlich, das man den Trailer auf einem Campground abstellen kann und dann mit dem Truck die Gegend erkunden. Zum Verleih werden diese Trailer aber nur sehr begrenzt und von wenigen Firmen angeboten. Dazu muss man dann natürlich noch einen passenden Truck oder PickUp buchen, der diese Sattelkupplung auf der Ladefläche montiert hat. In der Summe ist das also ein recht teurer Spaß.
Welchen Typ soll man nun wählen?
Welches Wohnmobil für euch in Frage kommt, das hängt ein wenig davon ab, was ihr in dem Urlaub machen und erleben wollt. Wollt ihr in die Wildnis über OffRoad Pisten, dann sind ein Van oder ein PickUp sicher die erste Wahl. Wollt ihr auf befestigten Straßen bleiben und auf den normalen Campgrounds übernachten, dann ist die C-Klasse bestimmt das Richtige für euch.
Bei der Personenbelegung müsst ihr und eure Mitreisenden überlegen, wie ihr miteinander mehrere Wochen auf engstem Raum verbringen wollt. Für uns wäre es undenkbar mit anderen zusammen, mehr als drei Tage in so einem Wohnmobil zu reisen. Auf den Campgrounds sehen wir aber immer wieder, wie ganze „Horden“ aus so einem 30 Feet Modell fallen. Da sind teilweise wirklich 6-8 Personen mit unterwegs.
Für Familien mit Kindern ist natürlich in allen Klassen das passende dabei.
Die Bilder, welche keine extra Kennzeichnung haben, sind freundlicherweise von Roadbear RV über ein Presseportal zur Verfügung gestellt worden und können nach dem amerikanischen Fair Use Prinzip genutzt werden.
Wir hoffen, das wir euch einen kleinen Einblick in die verschiedenen Wohnmobiltypen in den USA geben konnten. In Kanada ist die Auswahl übrigens identisch und auch in Australien, so haben wir bei den Recherchen festgestellt, gibt es all diese Klassen ebenfalls zu mieten.
Was wäre denn euer Lieblingsmodell? Mit welchen dieser Typen habt ihr schon Erfahrungen? Kommentare sind wie immer gerne gesehen.
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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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Hej Thomas,
das Wohnmobil der A-Klasse ist ja fast ein fahrendes Haus oder? Ich finde die Version mit den Allrad und Dachzelt sehr cool – vor allem wenn man sich eher abseits des Großstadtdschungels aufhalten möchte.
Viele Grüße
Heike @Björklunda
Die A-Klasse Teile sind toll. Und das abgebildete ist noch ein kleines Modell. Die größeren haben wirklich Ausmaße, die hier Reisebusse haben. Wir haben die auch mal von Innen sehen dürfen, sensationell. Die Besitzer sind oft Wanderarbeiter, die in den Teilen leben oder Rentner, die mit dem Ende ihrer Berufstätigkeit alles verkauft haben und nun mit den Teilen kreuz und quer durch das Land fahren.
LG Thomas
Na das finde ich doch mal ein wünschenswertes Ziel für mein Pensionsalter ;) – im fahrenden Haus durch die Welt.
Das ist auch unser Traum. Zumindest mal für ein ganzes Jahr, wenn wir in Rente sind.
LG Thomas
Hallo Thomas,
das ist eine tolle Zusammenstellung! Wir waren mit unserem 31-footer sehr zufrieden, das Bett im hinteren Teil war wirklich eine gute Idee und auch das Slideout war eine wunderbare Sache!
Aber das hast Du ja auch in meinem Beitrag gesehen :-) Danke für Deinen Besuch bei mir und für Deinen Kommentar!
LG Ioana
Moin Thomas!
Ich musste einfach mal vorbeischauen – spannendes Thema hier! Ich finde den Gedanken ziemlich verlockend irgendwann einfach mal für ein paar Wochen oder Monate durch die USA zu reisen und zu entspannen.
Wenn das Einkommen über den Blog kommt, ist das ja geradezu perfekt.
Cooler, umfangreicher Beitrag mit schönen Bildern!
Liebe Grüße
Dennis
Hi Dennis,
och, das geht auch mit ohne Einnahmen aus dem Blog – wenn die denn woanders her kommen… :-)
LG Thomas