Zeche Nachtigall – ein Fotospaziergang
Veröffentlicht: 28. September 2020
Autor: Herr Tommi
Die Zeche Nachtigall in Witten war in diesem Sommer auch Ziel unserer Ausflüge zur Route Industriekultur. Diese sehr alte und kleine Zeche liegt am Eingang des Mutentals, direkt an der Ruhr und ist vom Kemnader See aus wunderbar mit dem Fahrrad zu erreichen.
Die Zeche Nachtigall in Witten
Bereits im Jahr 1714 nahm die Zeche Nachtigall ihren Betrieb auf. Anfangs wurde über Stollen, welche einfach gerade in den Berg gegraben wurden, die Kohle abgebaut. Ab 1830 waren diese Kohlevorräte dann erschöpft und es wurde begonnen die Kohle im Tiefbau zu fördern.
So entstanden im Bereich der Zeche mehrere Schächte, aus denen die Kohle aus größeren Tiefen gefördert wurde.
Wegen zunehmender Wasserprobleme und der Erschöpfung der Kohlevorräte wurde der Zechenbetrieb 1892 stillgelegt.
Auf dem Gelände entstand dann eine Ziegelbrennerei, mit zwei großen Ringöfen, welche heute noch stehen und zu besichtigen sind.
Danach wurde das Gelände zeitweise als Schrottplatz genutzt bevor das Westfälische Industriemuseum die Anlage übernahm und daraus ein Museum machte. Heute wird das Museum vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) betrieben.
Unser Besuch in der Zeche Nachtigall
Wir sind mit dem Rad, vom Kemnader See aus zur Zeche Nachtigall geradelt. Die Strecke ist ein wunderbarer Radweg, mit einer eigenen Fähre für Fußgänger und Radfahrer, um auf die richtige Ruhrseite zu kommen.
Die Idee mit dem Rad zur Zeche zu fahren war auf jeden Fall eine unserer Besseren. Am Museum gibt es einen kleinen Parkplatz, wo 5-6 Autos hinpassen. Mehr ist da nicht und auf der vorbeilaufenden Straße sind auch nicht viele Parkplätze zu finden.
Im alten Maschinenhaus findet man direkt die Kasse. Nach der Entrichtung von 4 EUR Eintritt findet man im Haus direkt diverse Ausstellungen und die alte Dampffördermaschine von 1887 im Obergeschoss. Allein diese alte Maschine ist schon einen Besuch wert. Allerdings war diese Maschine nie in der Zeche Nachtigall in Betrieb. Sie war zuletzt auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop im Einsatz
Draußen auf dem Zechengelände und in den anderen Gebäuden befinden sich weitere Ausstellungen. Es gibt auch die Möglichkeit einer Stollenbesichtigung im Besucherbergwerk und Fahrten mit der Feldbahn „Montania“.
Direkt neben den Zechengelände findet sich ein alter Steinbruch, wo das Material für die Ziegelbrennerei abgebaut wurde.
Optisch dominiert wird das Gelände von dem riesigen Gebäude, welches die beiden Ringöfen vor Umwelteinflüssen schützt. Dieses offene Gebäude ist ein riesiges Dach zum Schutz der Öfen. Innerhalb der Ringöfen gibt es weitere Ausstellungen, die schon allein wegen ihrer Lage innerhalb des Ofens sehenswert sind.
Alles in allem waren wir rund 2 Stunden in dem Museum unterwegs, schön gemütlich mit vielen fotografischen Pausen. Direkt am Eingang findet man auch einen Kiosk, wo man sich mit Essen und Trinken versorgen kann.
Die Zeche Nachtigall ist ganzjährig geöffnet, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montags ist Ruhetag. Mehr Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Ausstellungen und Führungen findet ihr auf der Homepage vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Informationen zur Zeche Nachtigall
Adresse: LWL-Industriemuseum – Nachtigallstraße 35 – 58452 Witten
Parken: Kostenlos vor dem Museum
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreis: Erwachsene: 4,00 Euro
Homepage: https://zeche-nachtigall.lwl.org/de/
Fotos von der Zeche Nachtigall
Ein Besuch in Witten, der sich lohnt
Wer in Witten unterwegs ist, dem sei ein Besuch der Zeche Nachtigall ans Herz gelegt. Man findet zwar keine großen, imposanten Fördertürme. Dafür lernte man eine Menge über die frühe Kohleförderung an der Ruhr.
Auch die beiden Ringöfen der Ziegelmacherei sind sehr sehenswert. Uns war vorher nicht klar, wir riesig diese früher waren und welche Massen an Ziegeln in solch einer Anlage produziert wurden.
Habt Ihr noch Fragen oder Anregungen? Dann lasst uns gerne einen Kommentar hier.
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Ich habe viele Jahre in einem Ziegelwerk gearbeitet, in dem es einen modernen Tunnelofen gab. Ich weiß, dass es früher Ringöfen gab und dass diese ziemlich aufwändig beschickt und befeuert wurden. Eine der wenigen Ziegeleien, die noch einen Ringofen aktiv betreiben, ist die Firma Janinhoff in Münster. Deren Ringofen kann man auch nach Anmeldung besichtigen. Die Ziegelsteine, die da rauskommen, sind kein Vergleich zu den eher „maschinellen“ Ziegeln, die in einem Tunnelofen gebrannt werden. Entsprechend teuer sind die Dinger auch, aber natürlich extrem individuell.
Mal wieder tolle Bilder!