
Henrichshütte – ein Fotospaziergang
Die Henrichshütte in Hattingen ist ein altes, stillgelegtes Hüttenwerk. Wo früher Roheisen erzeugt wurde ist heute ein weiters Industriedenkmal der Route Industriekultur zu bestaunen. Neben einem Museum gibt es dort sehr imposante alte Industrieanlagen zu sehen. Wir haben dort einen Fotospaziergang gemacht und ein paar Bilder mitgebracht.
Die Henrichshütte in Hattingen
Die Hütte wurde im Jahr 1854 gegründet und in Betrieb genommen. Betreiber war damals das königliche Oberbergamt zu Dortmund. Im Laufe der Jahrzehnte wechselten öfter die Besitzer der Hütte. Henschel&Sohn, Ruhrstahl, Rheinstahl und zuletzt die Thyssen AG waren Betreiber des Hüttenwerkes.
Zum Ende des Betriebes, im Jahr 1987 waren dort noch zwei von drei Hochöfen und das Walzwerk in Betrieb. Das Stahlwerk und die Schmiede wurden später stillgelegt, in den Jahren 1993 und 2003. Die Stilllegung 1987 war für die Stadt Hattingen ein Schock. Über 2900 Arbeitsplätze im Bereich der Hochöfen, in der Grobblechstraße, im Elektro-Stahlwerk und im Bereich der Stranggießanlage fielen weg. Es war die erste Massenentlassung in der deutschen Stahlindustrie.
Nach der endgültigen Stilllegung des Werkes wurde das Gelände zu einem Industriemuseum, betrieben vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Auf deren Homepage findet Ihr auch alle Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen zur Henrichshütte.
Unser Besuch in der Henrichshütte
Unser Besuch der Henrichshütte startete im Eingangsbereich in der alten Gebläsehalle. Nachdem wir unseren Eintritt bezahlt hatten, ging es auf den Rundweg durch das Gebäude. Zu Corona-Zeiten gilt dort ein Einweg-System, verbunden mit Maskenpflicht innerhalb des Gebäudes. Da wir an einem Freitagnachmittag dort waren, war es aber angenehm leer und es kam zu keinen Menschenansammlungen.
Zuerst ging es in das Untergeschoss der Gebläsehalle, wo in verschiedenen Räumen und Gewölben Ausstellungen zur Geschichte der Hütte und der Eisenerzeugung zu sehen sind. Später im Obergeschoss waren verschiedene, beeindruckende Maschinen zu bestaunen.
Neben der Gebläsehalle befindet sich noch das Stahlwerk und eine Schaugießerei, die aber bei unserem Besuch geschlossen war.
Im Außenbereich dominiert natürlich die Optik vom erhaltenen Hochofen 3. Der Hochofen 2 wurde nach der Stilllegung des Werkes nach China verkauft.
Unser Rundgang zog sich dann ein wenig über das Außengelände, wo viele alte Züge zu bestaunen waren und natürlich auch viele Maschinenteile aus der Stahlerzeugung. Hoch ging es dann, über Treppen, zur Übergabestation der Eisenerzzüge. Hier wurden Massen an Eisenerz per Zug angeliefert, welche später in den Hochöfen verarbeitet wurde. Recht beeindruckend sind dabei die Bunker, in denen das Eisenerz gelagert wurde um später im Hochofen zu landen. Durch einen dieser Bunker ging es dann wieder auf die untere Ebene der Anlage.
Am Ende führt der Rundweg dann durch den Hochofen 3. Leider sind dort, vermutlich aus Sicherheitsgründen, viele Bereiche nicht zugänglich. Trotzdem bekamen wir einen tollen Eindruck von den gigantischen Ausmaßen der Anlage.
Ganz zum Schluss landeten wir dann noch im Restaurant des Museums, mit einem schönen Außenbereich im Schatten des Hochofens. Ihr ahnt es schon, hier mussten wir natürlich eine Currywurst essen, was wir dort auch empfehlen können. Die war richtig lecker.
Informationen zur Henrichshütte
Adresse: LWL-Industriemuseum – Werkstraße 31-33 – 45527 Hattingen
Parken: Kostenlos vor dem Museum
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Sonn- und Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreis: Erwachsene: 5,00 Euro
Fotos vom Besuch der Henrichshütte
Im Untergrund der Gebläsehalle
In der Gebläsehalle
Der Außenbereich
An der Übergabestation
Am Hochofen 3
Ein lohnenswerter Ausflug zur Henrichshütte
Für uns war die Henrichshütte eines der Highlights auf unserer Tour entlang der Route Industriekultur. Es war einfach mal was Anderes wie die Zechen, welche natürlich auch beeindruckend sind. Aber so ein altes Stahlwerk, das hat schon was. Ganz besonders gut gefallen haben uns aber auch die vielen alten Züge, welche auf dem Gelände ausgestellt sind.
Habt Ihr noch Fragen oder Anregungen? Dann lasst uns gerne einen Kommentar hier.
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Wer schreibt hier?
Herr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher, der gerne anderen Menschen aus der IT-Patsche hilft. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2009 mit großer Leidenschaft als Hobby auf dieser Seite. Dabei gibt es fast kein Thema, welches nicht angesprochen wird.
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One Comment
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Wow… beeindruckende Fotos habt ihr da mitgebracht! Bei der Vorstellung, welche ungeheuren Temperaturen und Gewichte da noch bis vor wenigen Jahren gehandelt wurden, bekommt man schon irgendwie Gänsehaut. Industriekultur ist schon faszinierend.
Liebe Grüße
Anne