Tolle Fotomotive liefern die verbrannten Wälder

Yellowstone National Park – Eindrücke, Tipps und Informationen

Veröffentlicht: 06. Dezember 2020

Autor: Herr Tommi

Der Yellowstone National Park ist für uns mit Abstand der sehenswerteste und abwechslungsreichste der vielen Parks in den USA. Die Größe, die vulkanischen Aktivitäten, die verschiedenen Landschaften und natürlich die Tierwelt haben uns vollkommen fasziniert. Wir waren insgesamt sieben Tage in dem Park unterwegs und davon war keine Minute langweilig. Wir möchte hier unsere Eindrücke mit Euch teilen und auch ein paar Tipps für einen Besuch geben.

Informationen und Hinweise für den Besuch im Yellowstone National Park

Fangen wir mit ein paar allgemeinen Informationen zum Yellowstone an. Wo liegt der eigentlich, wie groß ist der Park, wie und wo kann man übernachten? All diese Fragen versuchen wir Euch zu beantworten.

Allgemeine Informationen und Geschichte

Der Yellowstone National Park liegt fast komplett im Bundesstaat Wyoming. Kleine Teile gehören aber zu Idaho und Montana. Der Park ist 1872 gegründet worden und ist somit der älteste National Park in den USA. Er gehört mit einer Fläche von rund 8900 km² zu den größten Parks in den USA. Seine Ausdehnung in Nord-Südrichtung beträgt 102 Kilometer und in Ost-Westausrichtung 87 Kilometer. Unterschätzt diese Größe auf keinen Fall und plant lieber einen Tag mehr für euren Besuch dort ein.

Dazu liegt der Park recht weit entfern von großen Städten. Hier mal ein paar Entfernungen von Orten mit großen Flughäfen für die Anreise, bis zu den Parkeingängen:

  • Salt Lake City: 321 Meilen (514 Kilometer)
  • Denver: 496 Meilen (794 Kilometer)
  • Calgary (Kanada): 541 Meilen (865 Kilometer)
  • Seattle: 739 Meilen (1182 Kilometer)

Ihr merkt schon, „mal eben“ einen Abstecher zum Yellowstone, das ist eine schlechte Idee. Das würde dem Park aber auch nicht gerecht werden. Wir haben viele Reisegruppen gesehen, die per Bus angekarrt wurden und maximal einen Tag im Yellowstone verbracht haben. Kann man machen, aber dann sieht man auch nicht viel. Vier Tage sind aus unserer Sicht das Minimum, was man für einen Besuch dort einplanen sollte.

Homepage: http://www.nps.gov/yell/index.htm

Saison: Kleine Teile des Parks sind ganzjährig geöffnet. Von Mitte April bis zum frühen Oktober ist der komplette Park geöffnet. Genaue Termine gibt es dafür nicht, es hängt vom Wetter und von den Schneeverhältnissen ab. Es kann durchaus sein, das bereits Mitte September Teile des Parks nicht mehr geöffnet sind.

Klima: Im Sommer sind tagsüber Temperaturen von über 30° keine Seltenheit. Dabei wird es in der Nacht trotzdem recht kühl, bei uns im Juli waren das gerade mal 18°. Im Frühling und Herbst kann es in der Nacht überall im Park noch zu Schneefällen kommen.

Einfahrten und Eintrittspreise in den Park

Der Park bietet fünf Zufahrten aus verschiedenen Richtungen:

  • Südeingang: Diesen erreicht man über den Highway 287, wenn man durch den Grand Teton National Park nach Norden fährt.
  • Westeingang: Diese Zufahrt liegt direkt am Ort West Yellowstone in Montana. Von Süden kommend folgt man dem Highway 20 von der Interstate 15 aus. Von Norden kommend dem Highway 287 von der Interstate 90.
  • Nordeingang: Am Ort Gardiner findet man diese Zufahrt in den Yellowstone. Erreichen kann man diesen über den Highway 89, von Norden und der Interstate 90 aus.
  • Nordosteingang: Auch an diesem Eingang gibt es einen kleinen, netten Ort mit dem Namen Cook City. Hier kommt ihr von Nordosten aus über den Highway 212 an.
  • Südosteingang: Hier führt der Weg über den Highway 14 und dem Ort Cody in den National Park.

Eintritt: PKW und Wohnmobile mit allem Insassen Personen bezahlten 35,00 US-Dollar. Der Eintritt ist immer für eine Woche gültig und gilt in der Zeit für beide Parks, also den Yellowstone und dem Grand Teton. Der National Park Annual Pass (Jahreskarte) kann hier natürlich auch genutzt werden.

Straßen und Wege im Park

Rund 400 Kilometer Straßen durchziehen den Yellowstone – und so irre es klingt, man bekommt darauf nur einen kleinen Teil des Parks zu sehen. Entlang der Straßen findet ihr zahlreiche Haltebuchten, von wo man die schönsten Stellen besichtigen kann. An den großen Geysir Bereichen gibt es zudem ausreichend Parkplätze. Bei Tiersichtungen wird schon mal recht *hüstel* kreativ geparkt. Achtet dabei darauf, dass der fließende Verkehr nicht beeinträchtigt wird und die Natur nicht beschädigt wird, dann haben auch die Ranger kein Problem damit.

Für die Planung ist es interessant zu wissen, dass es im Grunde zwei große Loops, also Rundstrecken, im Park gibt. Einen im Norden, einen im Süden des Parks. Davon zweigen dann noch die Straßen zu den Einfahrten ab, die ebenfalls zu sehenswerten Orten im Park führen.

Hinweis für Wohnmobile: Es gibt einige wenige Straßen, die für Wohnmobile gesperrt sind:

  • Zufahrt zu den Firehole Falls
  • Rundfahrt an den Mammoth Hot Springs
  • Blacktail Plateau Drive
  • Firehole Lake Drive

Übersichtskarte des Yellowstone National Park

Offizielle Karte des Yellowstone Park

Übernachten im Yellowstone National Park

Hotel am Old Faithful

Hotel am Old Faithful

Übernachten mit dem PKW

Im Yellowstone gibt es insgesamt 9 Hotels und Lodges, welche frühzeitig vor der Reise gebucht werden sollten. Dies könnt ihr über die folgende Seite machen, welche vom Yellowstone Park Service zur Verfügung gestellt wird: http://www.yellowstonenationalparklodges.com

Viele weitere Hotels findet ihr auch außerhalb des Parks in den Orten West Yellowstone, Cook City, Codie und Gardiener. Beachtet aber bei einer Buchung, dass die Wege in und durch den Park schon recht weit sind. Die Straßen sind zwar sehr gut ausgebaut, aber es gilt eine strickte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 55 Meilen und wenn mal eine Bison-Herde für eine Stunde eine Straße sperrt, dann ist das so.

Stellplatz auf dem Madison Campground

Stellplatz auf dem Madison Campground

Übernachten mit dem Wohnmobil oder im Zelt

12 Campingplätze gibt es direkt im Park, mit insgesamt über 1700 Stellplätzen. Das hört sich nun viel an, kann aber in der Hauptreisezeit und an Feiertagen sehr eng werden, wie wir selber am 4th of July merken mussten. 7 der Campingplätze bieten keine Möglichkeit der Reservierung, hier gilt das First Come – First Serve Prinzip und man findet keine HookUps.

Reservieren kann man Stellplätze auf den folgenden Campgrounds:

  • Bridge Bay (No Service am Stellplatz)
  • Canyon (No Service am Stellplatz)
  • Fishing Bridge (HookUp-Service mit Strom, Wasser, Abwasser am Stellplatz)
  • Grant (No Service am Stellplatz)
  • Madison (No Service am Stellplatz)

Unser persönlicher Favorit war übrigens der Madison Campground im Westen des Parks. Wunderschön liegt er mitten im Wald und man merkt gar nicht, wie riesig er ist.

Alle großen Campgrounds und auch einige kleinere bieten eine Dumping-Station um seine Abwässer loszuwerden und die Möglichkeit Frischwasser aufzufüllen. Zusätzlich zu den Campingplätzen im Park findet man außerhalb, auf allen Zufahrtswegen, weitere zahllose Campgrounds in allen Preislagen. Wegen der weiten Wege empfehlen wir aber unbedingt die Campgrounds im Park zu nutzen.

Möglichkeiten zum Einkaufen und Tanken findet man in Canyon Village, Mammoth Hot Springs, am Old Faithful und an der Fishing Bridge. Beachtet dabei, dass die Preise im Park ein wenig höher sind als außerhalb in den Orten.

Sicherheitshinweise zur Tierwelt

Um die wunderbare Tierwelt im Yellowstone gefahrlos genießen zu können, gelten dort einige Regeln, welche dringend beachtet werden sollten:

  • Bären und Wölfen sollte man sich nicht näher als 100 Yards (91 Metern) nähern
  • Zu allen anderen großen Tieren (Elche, Hirsche, Rehe, Bisons, Kojoten usw.) sollte man sich nicht näher als 25 Yards (23 Meter) nähern
  • Generell ist das Füttern aller Tiere verboten! Wenn z.B. ein Bär von einem Menschen gefüttert wird, dann ist das sein Todesurteil. Das Tier wird danach immer wieder die Nähe zum Menschen suchen und wird somit zur Gefahr. Es bleibt dann nur noch die Möglichkeit, das Tier in einer Auffangstation zu halten oder zu töten.
  • Generell müssen alle Lebensmittel, Grills, Besteck, Getränke (außer Wasser) und alles was riecht im Auto, im Wohnmobil oder in den geruchsicheren Lebensmittel Containern auf den Campingplätzen aufbewahrt werden.
  • Beim Autofahren im Park immer ein Auge auf die Tiere haben. Gerade die Hirsche, die Gabelböcke, Bisons und auch Bären laufen schon mal plötzlich über die Straße.

Für bestimmte Tierarten gibt es noch besondere Verhaltensregeln:

Bisons

  • Bisons sehen niedlich und friedlich aus, sie können aber etwa 3x so schnell rennen wie ein Mensch.
  • Bisons sind gefährlich! Besonders Muttertiere können schnell angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen oder ein Bulle, der sein Revier bedroht sieht.
  • Es gibt im Yellowstone jedes Jahr zahlreiche Unfälle mit Bisons, auch Todesfälle, weil Menschen die Gefahr von diesen scheinbar trägen und gutmütigen Tiere unterschätzen.

Bären

  • Noch gefährlicher als die Bisons sind die Bären.
  • Bären werden von Gerüchen angezogen. Daher sollte man auf Wanderwegen nichts Essen und nur Wasser trinken, welches nicht riecht.
  • Wanderungen sollten immer in Gruppen erfolgen – niemals alleine los ziehen.
  • Bei der Wanderung sollte Lärm gemacht werden, man sollte sich laut unterhalten. Einige Wanderer trugen auch Glöckchen an ihren Rucksäcken.
  • Auf Wanderwegen auf frische Anzeichen von Bären achten. Frisch zur Seite gerollte Steine oder kleine Felsen, frischer Bärenkot, frische Kratzspuren an den Bäumen. Wenn diese Anzeichen zu erkennen sind, dann die Wanderung auf dem Weg abbrechen.
  • Bei Bärensichtungen entlang der Straße sollte man im Auto bleiben oder den Anweisungen der Ranger folgen. Diese zeigen einem wunderbar, bis wohin man sich dem Tier nähern kann.
  • Wenn man einem Bär begegnet – nicht rennen! Altes Afrikanisches Sprichwort, was auch im Yellowstone gilt: Nur Futter rennt! Man sollte den Bär anschreien, dabei langsam rückwärts gehen. Die meisten Begegnungen dieser Art verlaufen harmlos – der Bär hat gar kein Interesse an dem Menschen.
  • Sollte der Bär angreifen, dann sollte das gekaufte Bärenspray zum Einsatz kommen. Dies ist ein Reizgas, welches die Bären in der Regel vertreibt. Nach so einem Kontakt sollte man auf dem kürzesten Weg zu seinem Auto gehen.

Wölfe

  • Wölfe greifen in der Regel keine Menschen an, sie sind somit verhältnismäßig harmlos.
  • Kritisch ist es nur, wenn ein Wolf vorher mal von einem Menschen gefüttert wurde. Dann erwartet der Wolf etwas und kann aggressiv werden, wenn er es nicht bekommt.
  • Wölfe sind neugierig. Sie können einen über weite Strecken begleiten, in sicherem Abstand. Das ist keine Gefahr.

All diese Tipps, viele weitere gute Ratschläge und das Bärenspray bekommt man im Park in allen Shops und Rangerstationen.

An den großen Rangerstationen findet auch jeden Morgen um 9 Uhr eine Einweisung in die Tierwelt und die Gefahren statt. Wir haben diese Einweisung am ersten Morgen unseres Aufenthaltes mit gemacht. Wir haben in den knapp 60 Minuten viel gelernt, über das Verhalten der Tiere und wie man sich selber in bestimmten Situationen verhalten soll. Einen Besuch dieser kleinen Einweisung können wir nur empfehlen. Ach so, die Einweisung ist völlig kostenlos.

Sehenswertes im Yellowstone National Park

Der Yellowstone bietet zahlreiche Aktivitäten und sehenswerte Dinge, da wird auch eine ganze Woche nicht langweilig. In der Hauptsaison kann es im Park recht voll werden. Das merkt man vor allem daran, dass die riesigen Parkplätze am Old Faithful Geysir alle rappelvoll sind. Lasst euch davon nicht abschrecken. Im restlichen Park verläuft sich die Masse einfach, weil der Park so groß ist. Bei den anderen Geysiren haben wir immer problemlos einen Parkplatz bekommen, auch mit einem 30 Fuß Wohnmobil.

Geysire und andere vulkanische Aktivitäten

Über 300 Geysire und noch viele andere vulkanische aktive Spots gibt es im Yellowstone National Park zu entdecken. Das ist etwa die Hälfte aller auf der Welt vorhandenen Geysire. Überall im Park findet man dampfende Stellen, Rauch, welcher aus Wäldern aufsteigt. Die wichtigsten und größten Geysirgebiete möchten wir euch hier mal vorstellen. Denn alleine ein Besuch der großen Geysirfelder kann einen schon zwei bis drei Tage im Park beschäftigen.

So schön die Orte aussehen, so faszinierend die sind, an den Geruch müsst ihr Euch gewöhnen. In der Umgebung der Geysire liegt ein penetranter Schwefelgeruch in der Luft. Ganz besonders heftig sind diese an den brodelnden Schlammlöchern.

Sicherheitshinweise für die Geysire

Man kann es nicht oft genug sagen. Bleibt auf jeden Fall auf den ausgeschilderten Wegen und den aufgeständerten Trails. Verlasst diese Wege niemals, wirklich niemals. Einerseits richtet ihr einen riesigen Schaden an der Natur an an, andererseits ist es lebensgefährlich. Die Bodenkruste dort ist oft nur wenige Zentimeter dick und darunter wird es heiß, sehr heiß.

Die wunderschönen anzuschauenden, farbigen Hot-Tubes sind keine Schwimmbecken. Ja, man muss darauf hinweisen, da es immer wieder zu Unglücken kommt, weil Besucher da rein springen. Zu Hause würde Ihr vermutlich auch nicht auf die Idee kommen, in eine heiße Säure zu springen. Also ist das auch im Park nur eine ganz schlechte Idee.

Das Essen, Trinken (außer Wasser) und Rauchen ist auf den Trails verboten. Warum? Nun, ganz einfach – der Geruch könnte Bären anlocken und das ist nun wirklich etwas, was man gerne vermeiden möchte. Und sauber bleiben soll diese tolle Landschaft auch – also noch ein Grund.

Geysire am südlichen Loop

West Thumb Geysir Basin

West Thumb Geysir Basin

Etwa 35 Kilometer vom südlichen Parkeingang stößt man auf den westlichen Teil des Lake Yellowstone, dem großen See im National Park. Direkt am Ufer findet man das West Thumb Geysir Basin. Rund 22 verschiedene Geysire, heiße Quellen oder Schlammtöpfe findet man in diesem Bereich. Teilweise liegen die Austrittsstellen der Geysire auch im Lake Yellowstone. Durch das Gebiet führen zwei Rundwege, ein innerer und ein äußerer Loop, die 400 bzw. 800 Meter lang sind und einen an allen Bereichen vorbeiführen.

Die Wege sind Holzstege, welche man tunlichst nicht verlassen sollte. Die Erdkruste links und rechts der Wege ist zum Teil nur sehr dünn. Es besteht die Gefahr einzubrechen und mit den Füßen oder mehr plötzlich in einer heißen Quelle zu stehen.

Old Faithful Geysir

Old Faithful bei Windstille - das ist am besten

Der wohl bekannteste Geysir im Yellowstone National Park ist der Old Faithful. Alle 60-90 Minuten sprüht er für zwei bis fünf Minuten seinen bis zu 50 Meter hohen Wasserstrahl aus.

Achtet beim Besuch des Old Faithful auf die Windrichtung. Wenn der Wind vom Geysir direkt auf euch zu kommen, dann werdet ihr nass, es stinkt und die Bilder werden nicht so schön, da ihr in eine Nebelwand fotografiert. Und erwartet bitte nicht, völlig alleine und in Ruhe diesen Geysir genießen zu können. Direkt am Geysir befinden sich zwei Hotels, ein riesiges Besucherzentrum und riesige Parkplätze. Letztere können aber auch mal knapp werden. Vor allem kurz vor den angekündigten Eruptionszeiten des Geysirs. Plätze für Besucher gibt es aber rund um den Geysir mehr als ausreichen.

Nach einer Eruption verlaufen die Menschenmengen sich schlagartig in alle Richtungen. Man sollte dann aber nicht dort weg fahren, sondern lieber das Upper Gysir Basin besuchen.

Upper Geysir Basin

Der Old Faithful liegt am Rand es Upper Geysir Basin. Vom Old Faithful aus gehen mehrere Wanderwege durch dieses Gebiet. Diese sind zwischen einem und drei Kilometern lang. Uns hat besonders gut der Geysir Hill gefallen, welcher direkt hinter dem Old Faithful liegt und mit 2,1 Kilometern auch bei der Hitze wirklich gut zu schaffen war. Auf dem Geysir Hill findet ihr weitere 11 sehenswerte heiße Quellen, Schlammtöpfe und Paint Pots. Auch auf diesem Trail gehen die Wege über Holzstege, welche auf keinen Fall verlassen werden dürfen.

Jeder Geysir, jedes Schlammloch ist übrigens mit Namensschildern beschriftet. Bei den Geysiren findet man zusätzlich oft Infotafeln, welche über ihre Eigenschaften berichten. Einige Geysire brechen stündlich aus, andere erst nach Wochen, Monaten oder Jahren.

Biscuit Basin

Das Bisquit Basin ist ein kleineres Feld, welches aber nicht weniger interessant für einen Besuch ist. Es liegt direkt am nördlichen Rand des Upper Geysir Basin, etwa 3 Kilometer entfernt. Vom Parkplatz aus geht es über den Firehole River auf einen rund 800 Meter langen Rundweg durch das Bisquit Basin. Wirklich beeindruckend sind die Farbspiele, welche durch die Ablagerungen von Schwefel und auch Bakterien entstehen. Dieser Anblick alleine ist schon die Reise wert. Zusammen mit dem Düften hat man ab und zu das Gefühl, auf einem anderen Planeten zu sein – es wirkt alles so unwirklich. Schwimmen gehen wäre in den Pools wohl keine gute Idee. Alleine der Geruch, eine Mischung aus Stinkbombe und Katzenklo würde bei vielen Pools schon von alleine abschrecken. Der Yewel Geysir ist während unserer Anwesenheit etwa alle 12 Minuten ausgebrochen. Er ist nicht so riesig wie der Old Faithful aber trotzdem nicht weniger beeindruckend.

Geysire am nördlichen Loop

Midways Geysir Basin

Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring

Das Midway Geysir Basin kann man in zwei Teile aufteilen. Im südlichen Teil findet man zahlreiche Pools und kleinere Geysire entlang eines rund 3 Meilen weiten Wanderweges.

Ein wenig weiter die Straße nach Norden folgt dann der Hauptteil des Midway Geysir Basin. Hier findet ihr wieder einen 800 Meter langen Rundweg um einen der eindrucksvollsten Bereiche des Parks. Wie nicht anders gewohnt, sind auch in diesem Nationalpark die Wanderwege perfekt ausgeschildert und beschrieben. Am unteren Teil des Trails findet man bereits kleine, sehr farbenfrohe, dampfende Wasserfälle, welche in den Firehole River führen. Der Zugang erfolgt dann über eine Brücke, die den Firehole River überspannt und dann über eine Rampe, hoch zu den Springs. Im oberen Bereich erwartet einen dann ein atemberaubender Anblick. Zuerst sieht man auf der linken Seite den Excelsior Geysir. Besonders prickelnd sind bei der Wärme die warmen Dämpfe – man kommt sich ein wenig vor, wie in einem Dampfbad. Aber der Anblick entschädigt für jeden einzelnen Schweißtropfen. Im hinteren Bereich des Trails kommt man dann zum Grand Prismatic Spring. Farbenprächtiger geht es einfach nicht mehr.

Fountain Paint Pot

Bereits der Start des rund 1,2 Kilometer langen Rundweges führt einen an einer sehr schrillen Landschaft vorbei. Abgestorbene Bäume in einer Wasserlandschaft, sieht gruselig aus. Auf diesem tollen Trail findet man verschiedene interessante Gerüche und Eindrücke. So liegt der Silex Spring noch recht ruhig und einsam dort und riecht fast gar nicht. Das ändert sich aber schlagartig, wenn man zu den Fontain Paint Pods kommt. Die Paint Pods blubbern so vor sich hin und der Geruch hat irgendwas von, naja, Schlamm halt mit einem Hauch Schwefel. Beim Red Spouter, wo brodelnder roter Schlamm seine Dämpfe ablässt, da wurde der Geruch wirklich unangenehm. Irgendwas zwischen Schwefel, Schlamm, Katzenklo, Ammoniak und frisch Erbrochenem – ne, eigentlich eine Mixtur aus allem. Einen übler riechenden Geysir oder Pool haben wir im ganzen Park nicht mehr gefunden.

Aber, es gab noch eine Belohnung für diese Belästigung der Nase, das etwas höher liegende Geysirfeld Volcanic Tableland. Alleine der Anblick, wenn man den Weg hochkam, war es mal wieder wert die vorherigen Geruchsbelästigungen zu ertragen. Direkt drei Fontänen brodeln dort aus der Erde, ein toller Ausblick.

Mud Vulcano Area

Auch der Mud Vulcano kann prima mit dem Auto angefahren werden und am Start des Trails gibt es einen Parkplatz. Der Trail führt einen etwa 1 Kilometer durch die Hügellandschaft und zu einigen heißen Stellen.

Direkt am Parkplatz erwartet einen ein braunes, dampfendes und blubberndes Gewässer, der Mud Caldron. Der Weg führt von dort aufwärts auf die Coocking Hills. Von unterwegs konnte man einen schöne Blick auf den Mud Geysir erhaschen. Und je weiter man nach oben kam, desto schöner wurde der Blick ins Tal, daher ab und zu mal umdrehen und nach hinten schauen. Oben auf dem Cocking Hill findet man dann den Churning Caldron, wieder so ein riechendes, blubberndes Schlammonster. Weiter kann man auf der oberen Ebene zwei Seen entdecken, Black Dragon’s Caldron und den Sour Lake. Auf halbem Weg nach unten liegt Grizzly Fumarole. Dieser ist wetterabhängig aktiv. Wenn es regnet, dann fängt er an zu leben. Bei uns war er aber völlig ausgetrocknet.

Norris Geysir Basin

Dieser Bereich ist so groß, dass er wieder in zwei Teile unterteilt ist. Es gibt dort das Porcelain Basin, welches über einen 800 Meter langen Rundweg zu besichtigen ist. Dieser war aber bei unserem Besuch wegen Bauarbeiten unterbrochen, so das man nur bis zum Rand, rechts und links des Basins laufen konnte. Das war aber kein Problem, da man von dort genügend tolle Eindrücke mitnehmen konnte.

Der zweite, größere Teil ist das Back Basin. Dieses kann über zwei Trails mit 1,6 bzw. 2,4 Kilometern Länge bewandert werden. Wir haben uns, zu unserer Schande, für den kürzeren Weg entschieden, da es an dem Tag brütend heiß war. Der dort zu findende Steamboat Geysir ist ein ganz unregelmäßiger Geselle. Er ist das letzte Mal vor 2 Jahren richtig ausgebrochen. Dafür produziert er dann bis zu 70 Meter hohe Wassersäulen, wenn er ausbricht. Na ja, wir haben mal eine halbe Stunde auf die Sensation gewartet – passiert ist natürlich nichts.

Mammoth Hot Springs

Etwa 8 Kilometer vom Nordeingang des Parks findet man die Mammoth Hot Springs. Diese terrassenförmigen Geysir Bereich kann man über mehrere Kilometer Wanderwege besuchen. Weiter gibt es eine Rundstraße durch die obere Ebene, welcher aber leider für Wohnmobile gesperrt war. Das gilt übrigens noch für wenige andere Bereiche im Park, wo wir aber noch mit einem extra Beitrag drauf eingehen werden.

Wir haben bei den Mammoth Hot Springs die untere und mittlere Ebene abgewandert. Man findet hier eine Landschaft, welche durch die vulkanischen Aktivitäten wirklich in Stufen angelegt wurde.

Unten im Ort findet man übrigens die Hauptverwaltung des National Parks, ein paar Geschäfte und Restaurants.

Landschaften im Yellowstone National Park

Der Yellowstone National Park ist ja berühmt wegen seiner Geysire, die kennt eigentlich jeder. Nicht weniger faszinierend sind aber die vielen verschiedenen Landschaften im Yellowstone. Berge, weite Ebenen, Flüsse, Seen und Wasserfälle findet man überall in dem riesigen Park. Neben den genannten Geysiren und der tollen Tierwelt ist alleine schon die Landschaft einen Besuch wert.

Wandern im Yellowstone

Um die Landschaften richtig genießen zu können, bietet der National Park rund 900 Meilen Wanderwege an. Diese alle hier aufzulisten würde den Rahmen ein klein wenig sprengen. Ihr findet aber eine tolle Übersicht über alle Hikes auf der Webseite des National Parks. Dort findet ihr auch weitere Informationen zum Thema wandern im Park, auch Sicherheitshinweise. Es ist auf den Wanderwegen streng verboten zu essen, zu rauchen und zum trinken ist nur Wasser erlaubt. Denn alles Andere riecht nach irgendwas uns würde Bären anlocken. Weiter ist es keine gute Idee dort alleine zu wandern. Es wird darauf hingewiesen in kleinen Gruppen zu laufen und dabei auch Lärm zu machen, um Tiere vorzuwarnen. Viele Wanderer haben dort auch kleine Glocken an den Rucksäcken hängen, die ständig ein wenig Lärm machen und ein Bären-Abwehr-Spray gehört dort zur empfohlenen Grundausstattung.

Landschaften im Yellowstone: Flüsse und Seen

Unzählige größere und kleinere Flüsse durchziehen den Yellowstone National Park. Von kleinen Bächen bis zu größeren Flüssen kann man alles finden. Viele der Flüsse haben ihre Quellen im Park selber oder in den umliegenden Bergen. Und gerade in den frühen Sommermonaten führen auch die kleinsten Flüsse ausreichend Wasser, durch das Schmelzwasser von den über 4.000 Meter hohen Bergen. Entlang der Flüsse erstrecken sich oft weite Ebenen mit Wiesen und üppiger Vegetation. Auf diesen weiten Wiesen findet man dann oft sehr viele Tiere, welche sich ihr Fett für den kommenden, langen Winter anfüttern.

Quer durch den Yellowstone zieht sich übrigens die amerikanische Wasserscheide. So münden alle Flüsse aus dem südöstlichen Teil des Parks im Pazifik, die Gewässer aus dem Nordwesten dagegen im Atlantik bzw. im Golf von Mexiko. Der Yellowstone River fließt z.B. in seinem weiteren Verlauf in den  Mississippi River, welcher dann bei New Orleans in den Golf von Mexiko mündet.

Neben den Flüssen findet man auch zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte und bekannteste ist der Lake Yellowstone. Der Lake Yellowstone liegt mit seiner Wasseroberfläche auf 2.357 Metern und ist mit 354 km² der größte Bergsee der USA über 2000 Metern Höhe. Das glasklare Wasser ist übrigens recht kalt, selbst im Hochsommer steigt die Temperatur des Wassers nicht über 16°C.

Landschaften im Yellowstone: Canyons und Wasserfälle

Wasser in den Bergen – na, das sind doch beste Voraussetzungen für schöne Wasserfälle. Und diese findet man zahlreich im Yellowstone. Der größte und bekannteste Wasserfall ist der Lower Fall im Canyon des Yellowstone, auch „Grand Canyon des Yellowstone“ genannt. Der Canyon zieht sich über eine Länge von 32 Kilometern durch den nördlichen Park, ist 305 Meter tief und zwischen 450 und 1200 Metern breit. Bei dem Lower Fall stürzt sich der Yellowstone River dann 93 Meter in die Tiefe. Natürlich kann man dieses Schauspiel von mehreren Orten aus bewundern. Die beiden Fotos oben sind vom Aussichtspunkt Artist Point aufgenommen. Ein Stückchen flussaufwärts findet man den Upper Fall, welcher mit einer Fallhöhe von 33 Meter immer noch recht beeindruckend ist.

Aber auch an anderen Stellen im Park findet man überall kleinere und größere Wasserfälle. Sehr schön fanden wir noch den Undine Fall, ganz im Norden des Parks oder die Tower Falls. Kleiner Tipp für die Tower Falls. Wenn man dort am Hauptparkplatz vorbei Richtung Norden fährt, kommt auf der Bergstrecke eine Haltebucht. Von dort hat man den tollen Anblick, vom Foto, auf den Yellowstone River oberhalb des Wasserfalls.

Lower Falls

Lower Falls

Landschaften im Yellowstone: Berge, Wälder und Wiesen

Wenn man durch den Yellowstone fährt, dann ist man oft in scheinbar unendlichen Wäldern unterwegs. Diese erstrecken sich über weite Teile des Parks, ganz besonders rund um den Lake Yellowstone.

Nicht wenige Teile dieser Wälder sind dabei Opfer von Bränden geworden. Diese Waldbrände sind aber Teil der Natur (so lange sie natürlichen Ursprungs sind und nicht von Menschen ausgelöst wurden). Die verbrannten Wälder werden bewusst nicht aufgeforstet. Man überlässt der Natur es selbst, sich von den Folgen zu erholen. Generell ist in dem National Park die Nutzung von Holz, auch abgestorbenem, generell verboten. Eine Ausnahme sind nur Bäume, welche direkt an Straßen, Wanderwegen oder Aussichtspunkten stehen – diese dürfen gefällt werden, wenn sie eine Gefahr für die Besucher darstellen.Aber auch diese Bäume werden dann einfach liegen gelassen und nicht verwertet. Daher findet man überall alte, gefallene Bäume – das sind übrigens tolle Fotomotive.

Neben den Bergen und den Wäldern findet man noch große Valleys, wo sich grünbewachsene Hügeln erstrecken, so weit das Auge reicht. Im Westen des Parks ist das Hayden Valley ein Beispiel. Dies ist somit auch ein Treffpunkt für Tierspotter. Gerade in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag kann man hier sehr oft viele Tiere beobachten. Wer es noch größer möchte, der sollte in den Nordosten des Parks fahren, in das Lamar Valley. Das Valley zieht sich über 20 Kilometer am Lamar River entlang.

Tiere im Yellowstone National Park

Neben den tollen Landschaften, den fantastischen Geysiren und anderen geothermischen Aktivitäten sind vor allem die Tiere im Yellowstone National Park eine Reise wert.

Nach ein paar Tagen haben wir dort Hirsche und Rehe, Bisons ohne Ende, einen Wolf und einige Bären gesehen. Bei aller Faszination sollte man dabei aber eines nie vergessen, es sind wilde Tiere und wir Menschen sind in deren Wohnzimmer zu Besuch. Daher sollte man ein paar Tipps zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der Tiere beachten.

Wir haben einige Stunden in dem Park nur mit dem Beobachten von Tieren verbracht. Sei es, das wir eine Stunde lang versucht haben ein brauchbares Bärenfoto zu bekommen oder mal zwei Stunden den Bisons beim grasen zugesehen haben. Es war einfach schön die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

Keine Bilder haben wir übrigens von folgenden Tieren gemacht: 103.286 Bremsen und 12.254.856 Moskitos – wovon ein nicht unbedeutender Teil uns als Nahrungsquelle gesehen hat *grummel*. Und, wir haben mit den obigen Tieren nur einen kleinen Teil der Tierwelt im Yellowstone gesehen.

Und noch mal der Hinweis: Beim Besuch des Parks, haltet euch an die Sicherheitshinweise und hört auf die Ranger, denn die haben Ahnung von den Tieren. Behandelt die Natur und die Tiere mit Respekt und Abstand, dann ist es auch nicht gefährlich für euch oder das Tier.

Achso, und die Tierwelt hört nicht an den Grenzen des National Parks auf. All diese Tiere und noch viele andere kann man überall in den Rocky Mountains in den USA und Kanada treffen und sehen.

Wapitihirsche (Englisch: Elk)

Wapitihirsche und Kühe findet man überall im Park. Kein Wunder, leben doch etwa 15-20.000 dieser Tiere im Yellowstone. Die Tiere sieht man in größeren oder kleineren Herden oder auch mal einen einzelnen Wapitibullen. Uns sind diese Tiere im gesamten Yellowstone Park über den Weg gelaufen. Besonders viele waren aber in den Hügeln um den Canyon anzutreffen. Dies kann sich aber jeden Tag ändern und ist von Jahreszeit und Witterung abhängig. Die Tiere gelten als relativ harmlos. Trotzdem sollte man einigen Abstand halten, schon alleine um die Tiere nicht zu stören.

Elche (Englisch: Moose)

Elche gibt es deutlich weniger als Wapitihirsche im Yellowstone. Man schätzt ihren Bestand auf etwa 500 Tiere. Das Foto oben ist somit auch ein wenig gemogelt. Es ist im angrenzenden Grand Teton National Park entstanden. Die Elche, welche wir im Yellowstone gesehen haben, waren so weit weg, das ein vernünftiges Foto unmöglich war.

Moose

Streifenhörnchen (English: Chipmunk)

Eigentlich trifft man sie immer und überall im Park, die kleinen Chipmunks. Sie wuseln überall durch die Wälder, über die Wege und sammeln fleißig ihre Wintervorräte ein. Manchmal scheinen sie aber auch selber die Natur zu genießen. Der kleine Kerl da oben, wie er an der Blume riecht – eines meiner Lieblingsbilder von dieser Reise. Ok, anschließend hat er sie gefressen, aber das muss man ja nicht erwähnen.

Gabelböcke (Englisch: Pronghorn)

Besonders oft sieht man die Gabelböcke im Lamar Valley im Nordosten des National Parks. Von diesen Tieren leben nur ca. 250 im Yellowstone. Trotzdem konnten wir diese wirklich zahlreich beobachten, teilweise ganze Familien, die zusammen unterwegs waren.

Wölfe (Englisch: Wolf)

Rund 320 Wölfe leben im Yellowstone National Park, in etwa 45 Rudeln. Diese in den Sommermonaten zu Gesicht zu bekommen ist ein Glücksfall. Die Tiere ziehen sich bei der Wärme in die schattigen Wälder in den Höhenlagen zurück. Wir hatten das Glück einen Einzelgänger im Hayden Valley zu sehen.

Fototechnisch ist unsere Ausbeute keine Offenbarung – das schöne Tier war einfach viel zu weit weg für meine 210mm Brennweite. Aber, man kann erkennen – es ist ein Wolf.

Nachts konnte man die Tiere allerdings ab und zu hören, wenn sie in der Dämmerung ihr Wolfsgeheul angestimmt haben. Das war schon beeindruckend.

Bisons (Englisch: Bison)

Wer den Yellowstone besucht und keine Bisons zu Gesicht bekommt, der hat mit Sicherheit was falsch gemacht. Zumal sie es einem leicht machen, in dem sie freundlicherweise direkt vor das Auto laufen. Rund 3500 dieser imposanten Tiere leben in dem National Park. Und wenn die meinen, ich bleibe jetzt hier auf der Straße stehen – dann geht da nichts mehr, bis dem Kollegen die Wiese doch wieder besser gefällt. Also, Motor aus und Fotos machen – passt schon.

Die meisten Tiere trifft man in den beiden großen Valleys an. Sowohl im Hayden Valley als auch im Lamar Valley haben wir riesige Herden von den Tieren bestaunen können. Übrigens, Bisons können schwimmen – wir wussten das vor unserem Besuch im Yellowstone nicht.

Schwarzbären (Englisch: Black bear)

Irgendwas zwischen 500 und 650 Schwarzbären leben im Yellowstone, die Zahl kann nur geschätzt werden. Hauptsächlich trifft man die Tiere in den nördlichen Bereichen des Parks an.

Wenn solche Tiere in Straßennähe auftauchen, dann ist das nicht zu übersehen. Es stehen ruckzuck 20-30 Autos am Straßenrand und alle machen Fotos. Genauso schnell sind aber auch zwei bis drei Ranger vor Ort. Zum einen, um den Verkehr zu regeln – denn einige Zeitgenossen meinen wirklich mitten auf der Straße anhalten zu müssen.

Andere „Experten“ müssen regelmäßig von den Rangern zurückgepfiffen werden. Da fragt man sich dann wirklich, was wollen die? Ein Selfie mit dem Bär im Arm? Leider glauben manche Menschen, das alles sei nur Disney Land und Show. Sie vergessen dabei, dass es sich um wilde und gefährliche Tiere handelt. Da bekam man manchmal ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln.

Dabei ist das eigentlich ein sehr bewegender Augenblick, wenn vor einem in hundert Metern Entfernung eine Schwarzbärmama mit ihren Jungen durch die Wiese läuft. In der Wildnis, kein Zaun, kein Wassergraben trennt einen davon. Wir fanden das absolut faszinierend und schön. Das Foto davon – naja – es gibt bestimmt bessere Bärenbilder. Aber dieser Moment wird für uns unvergesslich bleiben.

Man kann an den Bildern auch ein wenig erkennen, was die Tiere so gefährlich im Park macht. Wenn so ein Schwarzbär auf allen Vieren durch das hohe Gras läuft oder durch dichtes Gestrüpp, man sieht ihn dann gar nicht. Der steht plötzlich vor einem, und wenn das dann eine Mama mit ihren Jungen ist, dann kann es schon mal kritisch werden.

Grizzlybären (Englisch: Grizzly bear)

Wer es noch ein wenig imposanter möchte, der schaue auf die Grizzlybären. Auch hier gibt es nur Schätzungen, wie viele von diesen tollen Tieren in dem Park leben. Die Zahlen liegen zwischen 280 und 610 Bären. Ein Problem beim Fotografieren der Tiere auf so einer Wiese ist, dass die ständig am Fressen sind und dabei den Kopf nach unten halten. Man muss schon ein wenig Geduld haben, bis die mal den Kopf heben.

Einige wenige Tiere haben ein Halsband mit GPS Sensor. Darüber wird das Verhalten und die Wanderwege der Tiere erforscht.

Wie kann man nun einen Grizzly von einem Schwarzbär unterscheiden? Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Zum einem die Farbe, ein Grizzly ist braun oder graubraun gefärbt, ein Schwarzbär halt sehr dunkel braun bis schwarz. Und, die Größe des Tieres. Waren wir bei den Schwarzbären schon beeindruckt, so ist ein Grizzly doch noch um einiges größer.

Das waren unser Eindrücke, Tipps und Hinweise zum Yellowstone National Park. Für uns der schönste und abwechslungsreichste Park in den USA. Wir werden auf jeden Fall wieder dahin reisen, dann mit noch besserer Fotoausrüstung, mehr Brennweite und einem ungestillten Hunger nach schönen Eindrücken und Tierfotos.

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One Comment
  1. C. Stein 6. Dezember 2020 um 12:07

    Vielen Dank für diese wunderbaren Bilder. Meine Reise dorthin fand 1979 statt und es war die Schönste die ich je gemacht habe. Da kommt Sehnsucht auf!

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