Rocky - unser Herzenskater

Mach es gut Rocky

Veröffentlicht: 10. März 2023

Autor: Herr Tommi

Inhalt

Letzten Sonntag war ein trauriger Tag. Unser Kater Rocky ist gestorben. Nein, es war nicht unerwartet, er war schon länger krank, aber in dem Moment doch extrem traurig. Er war unser beiden Herzenskater, kein Wunder nach fast 16 Jahren an unserer Seite. Jetzt, fast eine Woche nach seinem Tod haben wir den Kopf, auch mal ein paar Worte über ihn zu schreiben. Wie war er, warum hingen wir so an ihm, welche Lücke hinterlässt sein Tod in unserem Leben?

Rocky der Rabauke

Rocky, gefunden haben wir in vor fast 16 Jahren in einem recht verwahrlosten Haushalt. Es war ein Tipp von unserer Tierärztin, da mal vorbei zu fahren. Dort gäbe es junge Katzen, aus einem ungeplanten Wurf. Naja, so sah es dann dort auch aus. Sechs kleine Katzen und Kater stromerten durch diese Wohnung, in völligem Chaos. Dabei, ein kleiner roter Kater, der unser Herz im Sturm erobert hat. Neugierig, verspielt und uns gegenüber sofort zutraulich. Der Rest hatte  gar kein Interesse an uns. Somit war schnell klar, den kleinen Roten nehmen wir und holen ihn so schnell wie möglich aus diesem Haushalt raus.

Der erste Kontakt mit Rocky.

Der erste Kontakt mit Rocky.

So kam Rocky extrem jung zu uns, mit nur knapp 8 Wochen. Eigentlich viel zu früh, aber für ihn war es besser so.

Schnell zeigte sich, der Kleine war nicht nur verspielt und neugierig. Nein, er konnte sogar eine richtige Arschlochkatze sein. Kein Besucherbein war sicher vor ihm. Nachts im Schlafzimmer, so gegen drei Uhr am Morgen, waren Zehen seine bevorzugte Beute. Aua. Auch sonst, kein Unsinn war ihm fremd. Damals wohnten wir noch in einem Haus, und das Geländer zur ersten Etage war ein prima Spielplatz. Zweimal ist er da auch runtergepurzelt, nie ist etwas passiert, außer Herzrasen bei Herrchen und Frauchen.

Putzen, gar nicht so einfach.

Putzen, gar nicht so einfach.

Ups, umgefallen

Ups, umgefallen

Spielen, spielen, spielen

Spielen, spielen, spielen

Ich war's nicht!

Ich war’s nicht!

Alarm!

Alarm!

Rocky der Gemütliche

Aber bereits nach seinem ersten Geburtstag änderte er sein Wesen. Er wurde zum gemütlichen, gutmütigen Schmusekater. Stundenlanges Kuscheln, Bauch kraulen, bei uns liegen wurden zur Normalität. Einen großen Anteil daran hatte sicherlich unser alter Kater Fips, der diesem Wirbelwind auf vier Beinen öfter mal die Grenzen aufgezeigt hatte, auf Katzenart.

Der Fips war Rockys Erzieher und Ruhepol.

Der Fips war Rockys Erzieher und Ruhepol.

Rocky war dann, als unser alter Fips verstorben war, eindeutig der Chef im Haus. Unsere anderen Katzen akzeptierten ihn als König. Er war der Erste am Futternapf, er war der Erste beim Kuscheln und er durfte auf Frauchens Kopfkissen schlafen.

So ging es viele Jahre weiter.

Gemütlicher Kerl

Gemütlicher Kerl

Kuscheln, schlafen, die Welt ist gut.

Kuscheln, schlafen, die Welt ist gut.

Rocky wurde krank

Vor drei Jahren dann verlor Rocky plötzlich immer mehr an Gewicht, ganz egal, wie viel er futterte. Das besorgte uns natürlich sehr und es begann für ihn eine Reise durch die Tierarztpraxen und Kliniken der Umgebung. Zig Blutuntersuchungen, Ultraschalls, Röntgen, EKG, Blutdruck, alles wurde gemacht und am Ende nichts gefunden. Der Gewichtsverlust wurde immer mehr, aber eine Ursache war nicht zu finden.

Am Ende hieß es dann, es kann einfach das Alter sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Katzen da „weniger“ werden. Bei Rocky war das aber schon krass. Aus dem stattlichen Kater, mit über 7 Kilo wurde im Laufe der Jahre ein Gerippe mit Fell, welches nur noch knapp 2,1 Kilo wog.

Wir haben es aber akzeptiert, weil es ihm dabei nicht schlecht ging. Er hat weiter geschmust, gespielt, es war ihm nichts anzumerken. Nur eine Sache, er hatte chronisch Hunger. Kein Wunder.

Dann vor drei Monaten änderte sich etwas. Er hatte plötzlich ständig Durchfall oder hat alle Mahlzeiten direkt wieder erbrochen. Das ging über Tage so, also auf zu einer (neuen) Tierärztin. Auch sie konnte nicht „die“ Ursache finden. Aber, aufgrund seines geringen Gewichtes, gab es dann Medikamente auf Verdacht. Etwas gegen den Durchfall, etwas zur Beruhigung des Darms, etwas zur besseren Nahrungsaufnahme vom Darm und ein Medikament, um die Schilddrüsen-Werte zu senken, die ganz leicht erhöht waren.

Das Endete dann darin, dass wir ihn getrennt von den anderen Katzen füttern mussten. Denn gerade an das Schilddrüsen-Medikament durften die anderen auf keinen Fall gehen. Das ist selbst für Menschen kritisch, daher haben wir das nur mit Handschuhen aufgezogen und ins Essen getan.

Aber, die „Mühe“ war es wert. Er hatte wieder normalen Stuhlgang und auch das Erbrechen war weg. Das hat ihm die letzten Wochen auf jeden Fall gutgetan.

Dass es ihm nun nicht mehr gut ging, merkte man auch am Fell. Er, der sonst so reinlich war, konnte sich nicht mehr richtig putzen. Gerade am Kopf verfilzte er immer mehr. Wir haben ihn dann regelmäßig die Knubbel aus dem Fell geholt, Essensreste abgewaschen, Pfoten gereinigt. Und das hat er sogar aktiv eingefordert und genossen. Jeden Abend kam er, maunzte, setzte sich hin und hat sich reinigen lassen.

Das Ende kündigte sich an

Dann, eine Woche vor seinem Tod, hatten wir den ersten Schock. Wir haben am Abend einen Film geschaut, und Rocky lag zwischen uns. Und er war auffallend ruhig. Über Stunden lag er da, mit offenen Augen, sehr flachem Atem, und hat sich nicht mehr bewegt. Wir beide lagen bei ihm und dachten, es wäre seine letzte Nacht. Bei einem Menschen in dem Zustand hätten wir gesagt, der liegt im Koma.

Nach über vier Stunden so, hob er plötzlich seinen Kopf, stand auf, maunzte nach dem Motto „Hört auf zu heulen, ich habe Hunger“ und ging Richtig Küche.

Natürlich waren wir in dem Moment erleichtert. Im Nachgang betrachtet war es vielleicht doch schon ein Zeichen, für das nahende Ende?

Denn genau eine Woche später, an einem Sonntagmorgen, kam er nicht zum Futtern. Das war nicht gut, gar nicht gut. Wir mussten ihn dann in der Wohnung suchen und haben ihn unten in einer Kratztonne gefunden. Er atmete wieder nur sehr flach und war nicht wirklich bei Bewusstsein. Uns war sofort klar, jetzt ist es soweit.

Wir haben ihn dann ganz vorsichtig aus der Tonne genommen, auf ein schönes Kuschelkissen gelegt und waren dann einfach nur bei ihm. Er lag ganz ruhig und nach einer halben Stunde war es dann vorbei, unser Rocky ist über die Regenbogenbrücke gegangen.

So hart das war, so dankbar sind wir, dass wir in dem Moment bei ihm waren. Tun konnten wir nichts, außer Ruhe ausstrahlen und ihn gehen zu lassen.

Unsere anderen Katzen haben sich dann auch von ihm verabschiedet. Sie haben ihn noch einmal beschnüffeln können, um zu sehen, was passiert ist.

Was hat sich danach verändert?

Es ist ruhiger geworden, in unserer Wohnung. Die letzten Jahre waren doch sehr geprägt durch Rockys Verhalten. Sein ständiger Hunger, sein ständiges Genöhle deswegen, das andauernde Betteln nach etwas Essbaren, auch Mitten in der Nacht, es fehlt nun. Dazu kamen in den letzten Wochen noch die immer wiederkehrenden Durchfälle, das Erbrechen, seine Fellpflege, all das führte dazu, dass unser aller Leben sehr auf Rocky fixiert war. Nicht falsch verstehen, wir haben das gerne gemacht, und hätten es mit viel Herzblut auch noch über Monate gemacht, wenn er dabei ein lebenswertes Leben gehabt hätte.

So aber merken wir, wie viel Arbeit es in den vergangenen Wochen mit ihm war, und dass es „Unruhe“ in die Wohnung gebracht hat. Das Prozedere, das Rudel bei jeder Mahlzeit zu trennen. Rocky allein, mit vielen Medikamente, der Rest getrennt von ihm. Wer keine Katzen hat, kann sich das Palaver wohl kaum vorstellen. Auch, wenn wir keine Minute davon missen wollen, ist es auch für unsere anderen Katzen jetzt eine andere Situation. Das Füttern ist ruhiger, stressfreier, in der Wohnung maunzt nicht ständig einer herum, weil er Hunger hat. Die anderen schlafen im Moment viel, als wenn sie was nachzuholen hätten.

Einzig unsere Claire sucht Rocky gelegentlich. Sie läuft dann durch die Wohnung, zu seinen alten Lieblingsplätzen, und schaut nach. Sie hatte auch die engste Bindung zu Rocky. Oft haben die beiden stundenlang zusammengekuschelt auf dem Bett gelegen. Sie vermisst ihn auf jeden Fall, so wie wir es auch tun.

Rockys Tod hinterlässt bei uns auf jeden Fall eine große Lücke. Nach fast 16 Jahren ist er, der immer sehr im Vordergrund stand, plötzlich nicht mehr da. Aber in unserem Herzen wird er immer einen festen und riesengroßen Platz haben.

Mach es gut, alter Freund.

Rocky - wir vermissen Dich.

Rocky – wir vermissen Dich.

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3 Kommentare
  1. Susanne 10. März 2023 um 16:54

    Ach, das tut mir leid, ich kann es sehr gut nachfühlen. Unsere drei Katzen sind uns alle ans Herz gewachsen, so unterschiedlich sie vom Charakter her sind. Wenn es ihnen nicht gut geht, leiden wir mit. Das Phänomen, dass eine Katze plötzlich immer weniger wird und vor sich hin kümmert, ohne dass der Tierarzt etwas findet, hatten wir im vergangenen Sommer auch. Nach einer stärkenden Spritze hat sie sich dann nach und nach doch wieder erholt. Aber wenn sie älter als zehn, zwölf Jahre sind, muss man sich an den Gedanken gewöhnen, dass sie irgendwann gehen. Ich habe jetzt schon Angst davor. Und wir haben beobachtet, dass die roten Katzen offenbar nicht so langlebig sind wie die andersfarbigen. Ich kann es nicht erklären, aber wir hatten mehrere rote Katzen im Bekanntenkreis, die kaum mal älter zwölf Jahre wurden.

  2. Marie Schade 12. März 2023 um 11:16

    Vielen Dank für den berührenden Bericht über Rocky, der Euer Leben 16 Jahre lang mit geprägt hat. Sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen, die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden, aber man lernt, damit zu leben, zumal Ihr jetzt Eure anderen Katzen in einem neuen Licht sehen könnt.
    Mein im April 2022 an Krebs verstorbener Neffe hatte einen ähnlich aussehenden Kater, den er auch sehr liebte. Das Tier ist kurz nach dem Tod meines Neffen auch gestorben.
    Ich wünsche Euch ein erholsames Wochenende und alles Gute.
    LG Marie

  3. Torsten 13. März 2023 um 12:50

    Ich kann den Verlust und die Trauer nachvollziehen. Unser Kater wurde sogar stolze 19 Jahre und noch heute nach 9 Jahren gibt es manche Situation, wo ich ihn vermisse. Wenn man so eng miteinander jahrelang zusammen gelebt hat, ist es doch immer mehr als ein Tier was geht.

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