Radeln im Rheinland – Fliegerhorst Nörvenich und Tagebau
Veröffentlicht: 14. September 2020
Autor: Herr Tommi
Inhalt
Gestern habe ich das Ruhrgebiet für die Sonntags-Radtour mal verlassen. Es ging ins Rheinland, rund um den Fliegerhorst in Nörvenich, dann zum Tagebau und am Ende ein Stück die Erft entlang. Eine interessante Route, die ich so nicht noch mal fahren würde.
Start in Kerpen
Los ging es in Kerpen, am Michael Schumacher Cart Center. Warum? Weil es direkt an der Autobahn liegt und vermutlich der einzige Punkt in Kerpen war, den ich kannte.
Nach der Querung der Autobahn A4 ging es am nördlichen Rand von Kerpen über einen guten Radweg und danach über sehr gut fahrbare, asphaltierte Feldwege Richtung Fliegerhorst Nörvenich. Unterwegs kam ich noch an der Burg Bergerhausen vorbei.
Fliegerhorst Nörvenich
Dann erreichte ich den Fliegerhorst Nörvenich. Diesen wollte ich einmal komplett umrunden und hatte mir in der Planungssoftware eine Route, direkt am Zaun entlang ausgesucht. Vielleicht hätte ich mal auf die Beschreibung des Untergrundes achten sollen. Da war alles dabei, was der Straßenbaumarkt hergibt. Asphalt, fester Kies, loser Kies, tiefer Kies, Sand und Wiesenstrecken, wo einmal im Jahr ein Trecker herfährt.
Aber, mein Rad und ich haben auch das gemeistert. Ich glaube aber, das nächste E-Bike wird ein Mountain-Bike.
Alles in Allem war das eine mittelmäßige Idee. Hinter dem Zaun war eh nur Wald zu sehen und sonntags gleicht der Luftwaffenstützpunkt einem Lost Place. Naja, wieder eine Erfahrung gesammelt.
Am Ende der Runde wollte mich meine Planung dann wieder in so einen Ackerweg schicken. Hah, dachte ich, sei ein kluger Radler und schau auf das Navi, da gibt es Alternativen. Ja, die gab es auch, wunderbar asphaltiert, eine Landstraße, ohne Radweg wo die Autos mit 100 km/h an einem vorbei schossen. Nee, das war auch nicht schön – also doch wieder über den Grünstreifen auf einen Wirtschaftsweg. Das hat mir dann zwar noch ein paar Kilometer gekostet, aber am Ende war das Rappeln beim Fahren immer noch besser, wie als Zielscheibe auf der Landstraße zu fahren.
Am Tagebau Hambach
Nun ging es für mich Richtung Tagebau Hambach. Unterwegs kam ich durch zwei fast verlassene Orte. In Morschenich und Manheim leben fast keine Menschen mehr. Beide Orte werden bald vom Tagebau verschluckt werden. Es ist schon ein wenig spocky, durch diese leeren Orte zu fahren und all die verrammelten Häuser zu sehen. In Manheim gibt es sogar noch eine Kirche, welche ebenfalls komplett verschlossen ist.
Auf dem Weg zum Tagebau überquert man dann die alte A44. Das hat dann in den Füßen gejuckt, da mal ein Stückchen drüber zu fahren. Über einen Betriebsweg konnte man die alte Autobahnpiste auch erreichen. Da nirgendwo Schilder standen, dass man das nicht darf, ging es also ein Stück über die Autobahn.
Das nächste Ziel war dann die Aussichtsstelle Terra Nova, von der aus man einen Blick in den Tagebau werfen kann. Dort wurde es nach, nach fast 50 Kilometern auch Zeit für eine längere Pause. Einfach nur in der Sonne sitzen und nichts tun, hach.
Danach ging es weiter zum Terra Nova Speedway. Dieser Radweg verbindet den Tagebau mit den Kraftwerken. Diese tolle Piste bin ich dann bis zur Kreuzung der Erft gefahren.
Die Erft entlang, zurück nach Kerpen
Nun ging es den Erftradweg entlang, mit einigen Schlenkern, zurück Richtung Kerpen. Der Erftradweg ist so durchwachsen. Teilweise gut gepflegt, teilweise aber auch irgendwann in den 80er gebaut und dann vergessen. Naja, vielleicht sind wir von unseren tollen Bahntrassen-Radwegen auch ein kleines bisschen verwöhnt.
Kurz vor dem Ende der Tour habe ich noch einen Fotostopp am Schloss Lörsfeld eingelegt. Das war wirklich hübsch und sehenswert.
Fazit – schöne Tour, die ich so nicht noch mal fahren würde
Ich muss dringend lernen, bei der Planung der Routen auf die Beschaffenheit der Strecke zu achten. Es muss kein glatter Asphalt sein, es darf auch mal rappeln. Aber über Stock und Stein ist auch nicht mein Ding.
Im Ganzen war es eine schöne Strecke, auf der es viel zu sehen gab. Die Runde rund um den Fliegerhorst würde ich mir beim nächsten Mal aber klemmen.
Tourkarte und Daten
Oben rechts, über der Karte, findet Ihr einen Button, wo Ihr Euch die Daten im GPS- oder im KML-Format runterladen könnt.
Tourdaten
Dauer: ca. 5,5 Stunden
Länge: 87,4 Kilometer
Höhenunterschied: 300 Meter
Untergrund: Asphalt, Schotterwege, Kies, Sand, alles Mögliche
Link zur Tour bei Komoot zum nachfahren: Luftwaffe, Tagebau – eine Runde im Rheinland
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Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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Sehr coole Bilder! Sie drücken die Einsamkeit sehr gut aus. Ich bin ja ein Fan von Geisterstädten – danke, dass ich von dir ein paar Tipps bekommen habe! Ja, der Verfall interessiert mich sehr, gebe ich zu.