Ausflug in das Rheinische Braunkohlerevier
Veröffentlicht: 08. August 2020
Autor: Herr Tommi
In unserem Urlaub haben wir einen Ausflug in das Rheinische Braunkohlerevier gemacht. Sicherlich gibt es anmutigere Ort, schönere Landschaften die man sich im Urlaub anschauen kann, keine Frage. Aber interessant ist es schon, vor Allem aus technische Sicht und gleichzeitig extrem abschreckend, wenn man sieht, was Menschen der Landschaft antun um an einen unsauberen, fossilen Brennstoff zu kommen.
Eine Rundfahrt durch das Rheinische Braunkohlerevier
Los ging es vom Ruhrpott aus am frühen Morgen. Wir hatten uns vorab die Aussichtspunkte für die Tagebaugebiete ins Navi gespeichert. So fuhren wir zuerst zum Tagebau Garzweiler, später noch nach Inden und Hambach. Auch den (hässlichen) Kraftwerken haben wir einen Besuch abgestattet.
Wer selber mal den Tagebau besuchen möchte, kann die Aussichtspunkte mit Beschreibungen auf der Seite des Betreibers finden.
Auch ein paar Orte, welche zum größten Teil inzwischen umgesiedelt sind oder schon gar nicht mehr existieren, haben wir uns angeschaut. In Lützerath gibt es noch ein paar bewohnte Häuser aber auch schon einige Ruinen. Der Ort Immerath ist, wortwörtlich, dem Erdboden gleich gemacht. Da steht nichts mehr, man findet nur noch ein Straßennetz aber keine Häuser mehr. Lediglich der alte Friedhof am Ortsrand ist noch zu erkennen.
Das Ganze ist am Ende wirklich erschreckend. Die Eingriffe in die Natur, die Umsiedlung von ganzen Städten und Dörfern und das Alles, um an einen „veralteten“, dreckigen Rohstoff für die Energiegewinnung zu bekommen. Trotzdem – oder gerade deshalb – empfehlen wir einen Besuch am Tagebau. Erst wann die ganzen Ausmaße mal in Echt gesehen hat, diese riesigen Löcher in der Erde, diese gigantischen Maschinen, kann man sich das Ausmaß der Zerstörung vorstellen. Und ja, es ist auch ein Teil der Industriekultur von Nordrhein-Westfalen – es gehört genauso dazu wie die Stahlindustrie und der Steinkohlebergbau. Hoffen wir einfach mal, dass auch die Braunkohle möglichst schnell zur Geschichte des Landes gehört und nicht mehr zur aktuellen Industrie.
Eindrücke von der Tour ins Rheinische Braunkohlerevier
Schon beim Fotografieren vor Ort war klar, das werden keine farbenfrohen, munteren Bilder. Wir haben die Fotos, zum größten Teil, in Schwarz-Weiß entwickelt, einfach um die düsteren Gedanken wiederzugeben, welche wir vor Ort empfunden haben. Hier und da ist ein Farbklecks zu sehen, wo die Natur verzweifelt gegen die Zerstörung ankämpft.
Daher sind es mal ganz andere Fotos, wie die, die ihr sonst in unseren Reiseberichten findet.
Fazit – ein Besuch lohnt sich, auch zum abschrecken
Wenn ihr mal hier in NRW unterwegs seid, ein Besuch des Rheinischen Braunkohlereviers lohnt sich auf jeden Fall. Selbst wenn es nur zur Abschreckung dienen soll. Ohne diese gigantischen Abbaugebiete mal in Real gesehen zu haben, ist das Ausmaß der Umweltzerstörung kaum zu verstehen.
Inhalt
Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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Daran, auf ein Tässchen Kaffee vorbeizukommen, haste nicht gedacht! Tolle Fotos. Sieht doch gar nicht so schrecklich aus. Und es gibt übrigens hier viel rekultiviertes Terrain, das inzwischen einen ganz guten Erholungswert aufweist, glaub ich.
Ne, hätte man mal machen können. Ok, das nächste Mal, wenn wir in der Ecke sind.
LG Thomas
Beeindruckende und teilweise bedrückende Bilder. S/W verstärkt diesen Eindruck noch.
Vielen Dank.
LG Bernhard
Hallo, so kann es nach dem Tagebau ausschauen …
Gruß Paul.my-stories.eu