Basilika

Kreta – Kloster Arkadi, Potamon See, venezianischer Hafen von Rethymno

Veröffentlicht: 14. November 2019

Autor: Herr Tommi

Unser erste Tag auf Kreta führt uns in das alte Kloster Arkadi, von dort zum Bergsee Potamon und dann weiter durch die wunderbare Bergwelt zurück zur Küste. Dort haben wir am Nachmittag in einem feinen Fischrestaurant im alten venezianischen Hafen von Rethymno gegessen. Danach gab es dann noch einen Verdauungsspaziergang durch die malerischen Gassen der Altstadt.

Kloster Arkadi

Unser erstes Tagesziel war das Kloster Arkadi, welches rund 25 Kilometer südlich von Rethymno in den Ausläufern des Psiloritismassives liegt. Zu dem auf 500 Metern Höhe gelegenen Kloster führt eine sehr gut ausgebaute Straße, welche wir auf den letzten Metern auch genutzt haben. Vorher zog es unser Navi vor, uns über mittlere bis sehr kleine Nebenstrecken durch die Berge zu führen. Und dafür waren wir der Technik dankbar, das war viel schöner, als über die große Hauptstraße zu fahren.

Am Kloster angekommen war schnell klar, das ist ein touristischer Hotspot, was wir aber im Vorfeld bereits wussten. Es waren schon 4 Reisebusse dort, die sich aber relativ schnell wieder auf dem Weg machten. So war es bei unserem Besuch im Kloster dann sogar erstaunlich leer, der Nebensaison sei Dank.

Das Kloster ist alleine deswegen eine Berühmtheit, weil es auf dem alten 100-Drachmen-Schein abgebildet war. Es ist aber auch wirklich sehenswert und bietet einige schöne Fotomotive.

Eindrücke aus dem Kloster Arkadi

Kleiner Friedho am Kloster Arkadi

Geschichte des Klosters Arkadi

Gebaut wurde das Kloster bereits im 5. Jahrhundert, vom Byzantinischen Kaiser Arcadius. Zumindest wird ihm das historisch zugewiesen – in der Realität haben es wohl einige eifrige Mönche gegründet. Die gar nicht so kleine Basilika wurde im Jahr 1587 erbaut.

Zur bewegten Geschichte des Klosters Arkadi gehört auch, dass hier 1886 das Herz des Widerstandes gegen das osmanische Reich, gegründet wurde. Das endete dann darin, dass noch im gleichen Jahr 15.000 osmanische Krieger das Kloster angriffen. Im Folge dieser Schlacht kam es zu einer verheerenden Explosion. Die fast 1000 Menschen im Kloster flüchteten sich in das Pulvermagazin, welches von einem osmanischen Krieger gesprengt wurde.

Somit geriet das Kloster wieder unter osmanischen Einfluss, der Angriff selber löste aber europaweit Entsetzen aus. 1887 wurde Kreta aber wieder unabhängig und 1913 gab es die Vereinigung mit Griechenland.

Eine Gedenktafel für die Ereignisse findet man in der heute, teilweise wieder restaurierten Pulverkammer.

Diese Flamme, die in dieser Krypta entfacht wurde und das ruhmreiche Kreta von einem Ende zum anderen erleuchtete, war eine Flamme Gottes, in der die Kreter für die Freiheit verbrannten. (Erzbischof Timotheos Veneris)

Berühmte Äbte
Durchblick
Kloster Arkadi
Glocken
Basikika Rückseite
Bogengang
Basilika
Laubengang
Türen und Durchgänge
Türen und Durchgänge
Türen und Durchgänge
Museum

Tipps für einen Besuch des Kloster Arkadi

Das Kloster steht heute Besuchern offen. Von Rethymno aus fährt man ca. 45 Minuten südlich in die Berge. Das ist mit einem Mietwagen problemlos machbar. Viele Reiseveranstalter bieten aber auch Bustouren zum Kloster an, wenn man nicht selber fahren möchte.

Das Kloster hat täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet (in der Wintersaison bis 17 Uhr). Dein Eintrittspreis beträgt 3 EUR pro Person.

Am Kloster gibt es eine riesige Parkfläche, dazu ein Haus mit Toiletten direkt am Parkplatz. Und natürlich gibt es am Parkplatz auch eine Taverne, so dass man dort nicht verhungern oder verdursten muss.

Im Kloster selber kann natürlich die Basilika besichtigt werden. Beachtet aber bitte, dass in der Basilika (wie in den meisten orthodoxen Kirchen) das fotografieren verboten ist. Weiter gibt es verschiedene Räume zu besichtigen, Mönchszellen, Werkstatträume und natürlich das berühmte Pulverlager. In einem Gebäude findet der Besucher auch ein sehr beeindruckendes Museum. Wer sich mit Ikonen, Kloster-Raki oder anderen Andenken eindecken will, findet auch einen Shop im Kloster.

Fahrt durch die Berge zum Potamon See

Für uns ging es nach dem Besuch des Arkadi Klosters weiter durch die Berge. Ziel war der Bergsee Potamon, etwas östlich vom Kloster gelegen.

Der 16 Quadratkilometer große Stausee liegt rund 14 Kilometer südöstlich von Rethymno. Er ist somit der größte Süßwassersee auf Kreta. Der Amari-Damm wurde ab 1996 gebaut und soll die Wasserversorgung der Stadt Rethymno und in der Umgebung sicherstellen.

Der See liegt herrlich in den Bergen und am Südufer findet man eine kleine Taverne, wo man wunderbar sitzen kann, einen Kaffee trinken und die Aussicht geniessen.

Übrigens hat auch dieser kleine See sein Ungeheuer, dafür muss man nicht nach Schottland reisen. 2014 wurde in dem See ein, Achtung, Krokodil gesichtet. Dabei handelte es sich wohl um ein ausgesetztes „Haustier“. Es wurde oft fotografiert und gefilmt, leider konnte es aber nie eingefangen werden. Sifis – so der Name des Krokodils – wurde dann leider erst 2015 tot aufgefunden. Legenden sagen aber, dass sein Geist… ihr wisst schon.

Potamon See
Potamon See
Berge auf Kreta
Berge auf Kreta
Berge auf Kreta
Berge auf Kreta

Ein Besuch in Rethymno

Am Nachmittag zog es uns dann zum Meer. So beschlossen wir uns mal den venezianischen Hafen von Rethymno anzusehen und ein wenig durch die Altstadt zu schlendern. Ursprünglich wollten wir uns auch noch die alte Festung ansehen, das haben wir dann leider nicht mehr geschafft.

Rethymno (alt auch „Rethymnon“ oder Touristendeutsch „Retymon“ genannt) ist eine Hafenstadt im Nordwesten von Kreta. Sie ist gleichzeitig die drittgrößte Stadt der Insel, nach Iraklio und Chania. Rund 140.000 Einwohner leben im Zentrum des Regionalbezirkes und hier findet man auch einen Standort der Universität Kreta.

Geschichte von Rethymno

Wie eigentlich alles auf Kreta und in Griechenland, hat auch Rethymno eine bewegte Geschichte. Spuren eines antiken „Rhithymna“ gibt es aus der Zeit des 4. und 3. Jahrhunderts vor Christus. Ob diese antike Version der Stadt aber an gleicher Stelle gelegen hat, ist ein wenig umstritten.

Man geht aber davon aus, dass die Stadt in der römischen Zeit und der ersten byzantinischen Epoche (also von 395-824) als Kleinstadt an der aktuellen Stelle befunden hat, später aber durch die Eroberung Kretas durch die Araber zerstört wurde. Ab 960 fand eine Wiedereingliederung Kretas in das byzantinische Reich statt und ab diesem Zeitpunkt wurde die Stadt sicher an heutiger Stelle wieder aufgebaut.

Im Jahre 1204 wurde Kreta dann für 10.000 Silbermark an die Venezianer verkauft, um Kriegsschulden zu tilgen. Die daraus resultierenden Kämpfe mit der einheimischen Bevölkerung, die nicht ganz so begeistert waren, dauerten aber noch bis 1212. Da kam es zu einem Waffenstillstand zwischen Genua (welche die Inseln auch für sich beanspruchten) und den Venezianern.

Aus der nachfolgenden Zeit venezianischer Herrschaft stammen viele Bauwerke, die man sich heute noch anschauen kann. So zum Beispiel der venezianische Hafen, der heute ein beliebtes Ausflugsziel ist oder eben die Festung (Fortezza), oberhalb des Hafens.

Später, so ab 1646 fiel Kreta und damit auch Rethymno unter osmanische Herrschaft, bevor es 1887 zur Unabhängigkeit Kretas und dem späteren Anschluss an Griechenland kam.

Unser Besuch im venezianischen Hafen

In einer kleinen Bucht findet sich der alte venezianische Hafen. Umgeben von schönen alten Häusern ist der kleine Hafen heute ein Treffpunkt für viele Touristen. Das zeigt alleine die Tatsache, dass ich rund um das Hafenbecken zahlreiche Restaurants befinden.

Auch wir sind hier schwach geworden und haben die wunderschöne Kulisse des Hafens bei dem Genuss von etwas Fisch genossen. So nahm das Drama seinen lauf, dass wir in diesem Urlaub ständig irgendwo zum Essen eingekehrt sind.

Der Hafen selber dient heute als Heimat für Fischer- und Sportboote. Früher, bei den alten Venezianern war der Hafen ein wichtiger Posten auf der Route von La Canea und Candia, den beiden Flottenstützpunkten der Venezianer.

Rethymno Hafen
Rethymno Hafen
Rethymno Hafen
Rethymno Hafen
Rethymno Hafen

Die Altstadt von Rethymno

Nach einer *hüstel* kleinen Portion Fisch haben wir dann noch einen Verdauungsspaziergang durch die malerische Altstadt von Rethymno gemacht.

Hier findet man viele kleine Geschäfte, von Markenartikeln bis zum  üblichen Touristen-Zeugs. Und natürlich findet man in den vielen kleinen Gassen unzählige Restaurants, Kantinas, Tavernen, Bars – wer hier nichts zum Essen findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Wir haben hier aber auf das Essen verzichtet und lieber ein paar schöne Fotos gemacht.

Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt
Rethymno Altstadt

Die Festung von Rethymnon haben wir leider nicht mehr besucht, da ging uns die Zeit aus. Ihr findet dazu aber schöne Eindrücke auf dem Fernwehblog.

Damit ging unser erster Tag auf Kreta zu Ende. Ein tolles Kloster, superschöne Berge inklusive Bergsee, einen kleinen gemütlichen Hafen und eine malerische Altstadt – das hat sich mehr als gelohnt. Dazu gab es lecker Fisch zum Mittagessen, was will man mehr?

Den Abend haben wir dann gemütlich im Hotel verbracht und die Tour für den nächsten Tag geplant.

Wir hoffen, der Reisebericht hat Euch ein wenig gefallen. Fragen oder Anmerkungen dürfen gerne per Kommentar, hier unter dem Beitrag, hinterlassen werden.

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