Blick auf die Lok

Colorado: Fahrt mit der Durango Silverton Railway

Veröffentlicht: 12. April 2016

Autor: Herr Tommi

Wer in Colorado in den Rocky Mountains unterwegs ist, sollte eine Fahrt mit der Durango Silverton Railway nicht verpassen. Die alte Bahnlinie bringt euch mit einer Dampflok vom Ort Durango in die Stadt der Silberminen. Auf einer 72 Kilometer langen Fahrt geht es durch die tolle Landschaft der Rocky Mountains mit vielen tollen Eindrücken.

Die Strecke wurde 1882 fertig gestellt und war eine Teilstrecke der Denver and Rio Grande Western Railroad. Auf der Strecke wurde neben den Minenarbeitern vor allem das abgebaute Silber in das Tal nach Durango geliefert. Heute ist die Strecke eine beliebte Museumsbahn.

Infos zur Durango Silverton Railway

Wer eine Fahrt mit der historischen Bahn plant, kauft die Tickets für den gewünschten Termin am besten frühzeitig. Die Fahrten sind sehr beliebt und die Züge oft ausgebucht. Kaufen kann man die Fahrkarten einfach online über die Homepage der Museumsbahn.

Die Bahn fährt zwischen Mai und Oktober und je nach Saison starten 1-3 Züge am frühen Morgen in Richtung Silverton. Tickets kann man für eine Hin- und Rückfahrt mit dem Zug buchen oder aber man fährt eine der beiden Strecken mit dem Bus.

Die Variante mit dem Bus ist deutlich schneller. Eine Strecke mit dem Zug dauert etwa 4 Stunden, der Aufenthalt in Silverton ca. 2 Stunden – was für das kleine Örtchen auch ausreicht. Bei der Variante mit dem Bus dauert die Fahrt zwischen Durango und Silverton nur rund 1,5 Stunden.

Die Preise für die Hin- und Rückfahrt liegen zwischen 89 und 199  Dollar (Erwachsene) und 55 bis 99 Dollar bei Kindern (bis 11 Jahre), je nach gewünschter Wagenklasse.

  • Premium Class (nicht jeden Tag buchbar)
  • Presidental Class
  • Deluxe-Class
  • First Class
  • Standard Class

Die Tickets bezahlt man online einfach über die Kreditkarte und kann sie dann ausdrucken. Sollte man den Ausdruck dann zu Hause liegen lassen (sowas soll es geben *seufz*), drucken die netten Mitarbeiterinnen im Bahnhof diese aber gerne nochmals aus.

Zusätzlich gibt es noch verschiedene Eventfahrten. Mit Musik, mit kulinarischen Leckerbissen oder in den Abendstunden. Schaut euch dazu einfach die Angebote auf der Homepage der Bahn an.

Die Fahrt von Durango nach Silverton

Bahnhof in Durango

Bahnhof in Durango

Los geht die Tour am frühen Morgen am Bahnhof in Durango. Unmittelbar am Bahnhof, auf der Rückseite, gibt es einen riesigen Parkplatz. Dort findet man auch mit einem großen Wohnmobil einen Stellplatz. Der Parken kostet nur einen moderaten Preis.

Natürlich findet man im Bahnhof, neben einer kleinen Cafeteria auch einen Souvenirshop. Kauft dort aber noch nicht zu viel ein, in Silverton gibt es noch weitere, gefühlte 20 Shops mit Andenken.

Beim Betreten des Bahnsteiges wird man von den MiterabeiterInnen zum richtigen Wagon gelotst. In den oberen Klassen hat man feste Sitzplätze, die man auch schnell findet.

Melanie in der First Class

Melanie in der First Class

Wir haben bei unsere Tour Plätze in der First Class gebucht. Der Wagon war wunderbar restauriert, an der Decke war die komplette Strecke aufgemalt und man saß in bequemen Ledersesseln an einem kleinen Tisch. Übrigens, ab der First Class aufwärts haben die Wagen einen Service, man bekommt kostenlos Getränke (Wasser, Cola, Fanta und Kaffee) und verschiedene kleine Snacks.

Die Bahn fährt zuerst entlang des Flusses durch das Tal von Durango. Achtet beim der Fahrt dort mal auf den Grünstreifen links und rechts von der Bahn. Dort wimmelt es teilweise vor Präriehunden.

Eine Siedlerin erzählt

Eine Siedlerin erzählt

Unterwegs kamen regelmäßig Schauspieler in verschiedenen Rollen durch die Wagons. Eine Siedlerin erzählte uns ihre Geschichte, wie sie von Schottland nach Amerika gekommen ist und nun auf dem Weg sei, ihren Bruder in Silverton zu finden. Kurz darauf kam der Sheriff von Durango, welcher uns von seiner Jagd nach einem berüchtigten Bankräuber berichtete. Klar, dieser kam kurze Zeit später herein, schoß in die Luft und erklärte uns dann aber seine ausweglose Situation. Am liebsten hätten wir ihn danach bei seinem nächsten Überfall geholfen, dem armen Kerl.

Nach etwa einer Stunde Fahrt verlässt die Eisenbahn das Tal und fängt an die Berge hinauf zu fahren, in Richtung Silverton. Spätestens jetzt lohnt es sich, die Fotokamera parat zu haben. Bei unserem Wagon war aber das Problem, dass man durch die unteren Fenster nicht fotografieren konnte, und die oberen zu öffnen wäre bei den Außentemperaturen bei unseren Mitreisenden nicht gut angekommen.

Zum fotografieren nach draußen

Zum fotografieren nach draußen

Also haben wir einfach den Schaffner gefragt, ob wir auch im Außenbereich am Kopfende des Wagons fotografieren dürfen. Das war zum Glück kein Problem und sollte sich auf jeden Fall lohnen.

Denn nach einer Zeit wurde die Aussicht draußen immer sensationeller. Wir hatten inzwischen den San Juan National Forest erreicht.

Fahrt entlang der steilen Felsen

Fahrt entlang der steilen Felsen

Blick auf die Lok

Blick auf die Lok

Blick auf den Animas River

Blick auf den Animas River

Unterwegs gibt es mehrere Haltestellen und an dreien wird auch die Lok mit frischem Wasser versorgt. Ohne das Auffüllen des Wassers würde der Zug die Strecke nach Silverton nicht schaffen.

Auf der anderen Seite des Animas River

Auf der anderen Seite des Animas River

Silverton

Nach etwa 4 Stunden erreicht man dann Silverton. In dieser kleinen Stadt und in den zahlreichen Minen im Umland wurde bis ca. 1950 Silver abgebaut. Heute lebt die Stadt ausschliesslich von den Touristen, welche mit den Zügen ankommen. Im Winter soll der Ort so gut wie ausgestorben sein.

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Die Schauspieler aus dem Zug

In der Saison fehlt es aber an nichts. Zahlreiche Restaurants, teilweise im Western-Style, Souvenirläden – alles was das Touristenherz begehrt. Es lohnt sich auf jeden Fall einmal durch den schönen, kleinen Ort zu laufen und nicht nur im Restaurant zu sitzen. Die alten Häuser mit den Bergen im Hintergrund, das sind tolle Motive.

Die Mainstreet in Silverton

Die Mainstreet in Silverton

Souvenirs, Souvenirs

Souvenirs, Souvenirs

Die Feuerwehr von Silverton

Die Feuerwehr von Silverton

Nach der Pause geht es dann entweder mit dem Bus oder dem Zug zurück nach Durango. Der Bahnhof ist übrigens leicht zu finden, da wo die Gleise in der Erde sind. Einen Bahnsteig oder ein Bahnhofsgebäude sucht man vergebens. Allerdings ist der Zug auch nicht zu überhören.

Im "Bahnhof" von Silverton

Im „Bahnhof“ von Silverton

Ein lohnenswerter Tagesausflug

Wenn man in den Rockys in Colorado unterwegs ist, sollte man diese Fahrt nicht versäumen. Gut, preiswert ist anders – keine Frage. Aber man bekommt für das Geld ein tolles Programm über den ganzen Tag geboten, fährt durch eine tolle Landschaft und kann ein wenig von der Atmosphäre alter Bahnreisen mitnehmen.

Der Ort Silverton ist extrem touristisch aufgestellt. Das kann man den Menschen dort aber nachsehen, denn ohne die Zugfahrten und die Gäste wäre es vermutlich eine Geisterstadt. So sind die meisten alten Häuser schön anzuschauen und teilweise liebevoll restauriert.

Eine Fahrt mit der Durango Silverton Railway – unser Tipp bei einem Aufenthalt in Colorado. Seid ihr selber schon damit gefahren? Habt ihr noch Fragen zu der Zugfahrt? Einfach einen Kommentar hinterlassen, das würde uns sehr freuen.

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7 Kommentare
  1. Ellen & Udo 12. April 2016 um 20:56

    Klasse Beitrag über die Zugfahrt, die uns noch fehlt. Kommt auch noch. Und die Pics im passenden Retro-Style machen sich auch gut. :-)
    LG
    Ellen & Udo

    • Thomas Jansen 13. April 2016 um 8:30

      Hi Ihr beiden,

      wenn ihr vor Ort sein, einfach mal machen, es lohnt sich.

      LG Thomas

  2. Anke 16. April 2016 um 12:56

    Hallo Thomas,
    das sind klasse Bilder geworden, die Fahrt sieht super aus. Vor allem das Foto mit Blick auf die steile Felswand – super! Leider liegt der Ausflug bei unserer anstehenden Tour nicht auf der Route. Aber die übernächste USA-Reise kommt bestimmt :-)
    Schönes Wochenende, Anke

    • Thomas Jansen 17. April 2016 um 9:35

      Hi Anke,

      die Fahrt mit der Bahn ist ein Grund, noch mal in die USA zu fahren und diese dann in die Planung mit aufzunehmen.

      LG Thomas

  3. Reinhard Laun 24. Juli 2016 um 12:08

    Hallo Thomas,
    Ich,möchte dir zu deinen wunderbaren Fotos gratulieren. Ich wünschte, ich könnte auch so schön fotographoeren. Ich habe zwar eine EOS 7D und diverse Objektive, aber du machst das besser und sehr, sehr gut. Die Strecke Durango – Silverton bin ich auch schon zweimal gefahren. Und ich kann auch jedem, der dort in der Gegen ist, diese Fahrt empfehlen. Einmal kraxelte sogar ein Bär ganz nah am Bahngleis den Abhang hoch! Nur hatte ich damals noch nicht meine gute Kamera.

    • Thomas Jansen 24. Juli 2016 um 13:17

      Hi Reinhard,

      naja, Danke fürs Lob – ich behaupte aber immer, gute Fotos macht die Kamera nur zu 10%, der Rest muss schon noch der Fotograf machen. :-)

      BTW: Deinen Link habe ich entfernen müssen. Ich habe nichts gegen Reiseanbieter – aber Werbung würde hier auf dem Blog nunmal einen Obulus kosten. ;-)

      LG Thomas

  4. Anneliese Przybilski 12. September 2022 um 18:41

    Ich bin vor 30 Jahren mit der Bahn gefahren. Es war ein unvergessliches Erlebnis

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