Berggasthaus Aescher Wildkirchli

Fotografen-Interview 10: Anke und Thorsten von Moose Around the World

Veröffentlicht: 12. April 2018

Autor: Herr Tommi

Inhalt

In unseren Fotografen-Interviews möchten wir Euch regelmäßig tolle Fotografinnen und Fotografen vorstellen. Die meisten werden aus den Bereichen Reise- und Tierfotografie kommen. Da wir aber auch offen für andere Genres sind, schauen wir im Laufe der Serie auch mal über den Tellerrand hinaus. Andere fotografische Bereiche schauen wir uns immer gerne an, auch wenn wir da selber fotografisch nicht unterwegs sind.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Interviews und beim Anschauen der tollen Bilder.

Fotografen Interview mit Anke und Thorsten von Moose around the World

Wer sind denn eigentlich – Anke und Thorsten?

Anke (30) und Thorsten (37) sind zwei leidenschaftliche Weltenbummler, Landschaftsfotografen, Genussmenschen, heimatverliebt und fernwehgeplagt.

Seit 2010 reisen wir gemeinsam durchs Leben und um die Welt. Wir lieben Skandinavien (besonders Island und Norwegen), haben vor Jahren unser Herz an die Schweiz verloren und fühlen uns in den USA & Kanada bei jedem Besuch wie zu Hause.

Wenn wir nicht auf Tour sind oder gerade an unserem Blog feilen, arbeitet Anke im Marketing und Thorsten als Controller am wunderschönen Niederrhein. Denn der Blog ist und bleibt unsere große Leidenschaft aber nicht unser Job.

Wen und was möchtet ihr mit eurem Blog erreichen?

Alle großen und kleinen, jungen und alten Menschen auf der Welt, die genauso gerne reisen und fotografieren wie wir. Wenn wir Mails bekommen in denen sich Menschen für Reiseinspiration bedanken, sind das für uns die größten Komplimente.

Wir sind unabhängig und haben Spaß an dem was wir tun – wenn das anderen gefällt und sie weiterbringt haben wir viel erreicht. Es gibt viele Leser auf unserem Blog, die einfach nur gerne „virtuell“ dabei sind und sich durch unsere Bilder die Welt anschauen.

Wie und wann seid ihr das erste Mal mit Fotografie in Berührung gekommen?

Anke: Das erste prägende Erlebnis war mit 16 Jahren, als ich für ein halbes Jahr in Australien gelebt habe. Eine so beeindruckende Zeit habe ich damals mit meiner ersten Digitalkamera festgehalten. Blende, ISO, Verschlusszeit … das waren damals alles noch böhmische Dörfer. Im Studium Kommunikationsdesign habe ich dann intensiv die Theorie und Technik hinter der Fotografie erfahren, Stunde um Stunde in der Dunkelkammer verbracht und das wichtigste überhaupt gelernt: Das Auge hinter der Kamera zu schulen. Das kommt mir und unseren Fotos bis heute zu Gute.

Thorsten: Als Jugendlicher hatten wir eine Foto-AG an der Schule, da habe ich mit Begeisterung mitgemacht. Von der Lochkamera bis zur Schwarz-Weiß-Entwicklung war alles dabei. Mit Mitte 20 gab es dann meine erste Spiegelreflex-Kamera. Richtig intensiv und ernsthaft ist die Fotografie aber erst seit ein paar Jahren bei mir.

Was waren eure ersten Kameras und womit fotografiert ihr heute?

Anke: Meine erste Kamera war eine Canon Powershot G5, die hatte ich damals in Australien stets griffbereit. Danach folgten sowohl analoge als auch digitale Spiegelreflexkameras. Aktuell arbeite ich mit einer Nikon D750 und einem breiten Set an passenden Objektiven, bevorzugt im Weitwinkelbereich.

Thorsten: Heute nutze ich eine Canon 6D und bin am liebsten im Telebereich unterwegs.

Wie würdest ihr selber euren fotografischen Stil beschreiben und in welchen fotografischen Genres seid ihr unterwegs?

Eine genaue Beschreibung, hm, das ist gar nicht so leicht.

Wir lieben Landschaftsfotografie und nutzen das, was uns die Natur vor Ort bietet. Aber natürlich gehört auch gute Planung dazu. Die frühen Morgen und die späten Abendstunden sind genau unser Ding. Dann wenn sich surreale Farben bilden und sich Sonne, Licht und Schatten gezielt einsetzen lassen. Auf Reisen gelingt es nicht immer, aber wir versuchen so gut es geht bestimmte Fotospots zu planen.

Erstmals haben wir das 2015/2016 auf unserer Winterreise auf die Lofoten gemacht. Es gab nur rund 3-4 Stunden Tageslicht, die Sonne kletterte gar nicht hinter dem Horizont empor. Da hat man die wenige Zeit sehr gut genutzt aber auch gemerkt, wie wahnsinnig aufregend Fotografie sein kann, wenn eigentlich gar kein Licht da ist. Nachmittags um 16 Uhr Sterne zu fotografieren ist ein einmaliges Erlebnis.

Was ist euer Lieblingsland oder –ort zum Fotografieren?

Norwegen, die USA, Kanada und Island fallen uns da ganz spontan ein. Absolut einmalige Szenerien.

Und ganz grundsätzlich: Die Berge. Leider sind die vom Niederrhein eine ganze Ecke weit entfernt. Spontan mal nachts am Matterhorn fotografieren oder die Dolomiten im Sonnenaufgang einfangen ist für uns nicht möglich. Eine reine Fotoreise in die Alpen ist auf jeden Fall ein Traum von uns!

Was möchtet ihr mit euren Fotos erreichen?

Jedes unserer Fotos ist für uns eine Investition in Erinnerungen. Wir möchten Augenblicke festhalten und Geschichten erzählen. Für uns selbst, unsere Familien und Freunde, aber eigentlich für jedermann da draußen. Es ist ein unfassbares Geschenk, dass wir uns so frei in dieser wunderschönen Welt bewegen können, so viel erleben und entdecken dürfen. Das möchten wir mit anderen teilen und bestenfalls ebenfalls die Leidenschaft zum Welt entdecken wecken.

Was würdet ihr gerne an eurer Fotografie verändern?

Noch öfter fotografieren, um dadurch besser zu werden.

Zur Zeit fotografieren wir fast ausschließlich auf Reisen. Dabei gibt es direkt vor der Haustür so viel tolles zu entdecken. Rheinauen im Morgennebel, der Herbst am Niederrhein, Frühlingserwachen auf den zahlreichen Obstwiesen oder illuminierte Industriekultur im Ruhrgebiet. Warum schnappen wir uns nicht mal hier die Kameras und ziehen früh morgens zum Sonnenaufgang los?

Was zeichnet für euch ein wirklich herausragendes Foto aus?

Es bleibt im Gedächtnis.

In einer Zeit, in der wir tägliche tausende visuelle Eindrücke bekommen ist es das größte Lob an einen Fotografen, wenn man sich an sein Bild erinnert. Und wie geschieht das? Nun, meist über Gefühle. Ob technisch perfekt, im Aufbau einwandfrei oder toll nachbearbeitet. Das ist alles egal. Es berührt uns und wir erinnern uns daran.

Welcher Fotograf oder Künstler inspiriert euch?

Benjamin Jaworksyj hat uns mit seiner Leidenschaft für Landschaftsfotografie geprägt. Neben der Technik ist es vor allem seine Haltung zur Fotografie, seine Begeisterung für Motivsuche und seine Beharrlichkeit, die wir teilen. Am Ende geht es ums Bild, egal ob mit dem Smartphone oder dem Profi-Equipment.

Gibt es ein Bild, dass euch besonders am Herzen liegt? Warum?

Moose around the World - Elche

Der Algonquin Park in Ostkanada, irgendwo mitten im Wald. Plötzlich düsen nur wenige Meter vor uns Mama und Baby Elch über die Straße. Die Kamera war zum Glück griffbereit, sonst hätten wir die ersten Elche unseres Lebens nicht vor die Linse bekommen. Denn zack zack waren sie wieder im dunklen Wald verschwunden.

Übrigens ist diese Begegnung nur einer der Gründe, warum wir unseren Blog nach den scheuen Waldbewohnern benannt haben. Wir lieben den Lebensraum der Elche, die nordischen Länder und die einsame unberührte Natur!

5 Lieblingsbilder von Anke und Thorsten

Zermatt Gornergrat Riffelsee

Das Matterhorn ist einfach einer der schönsten Berge der Welt. Zu schade, wenn man den weiten Weg bis nach Zermatt auf sich nimmt und sich das Matterhorn hinter Wolken versteckt. An unserem Abreisetag (wir hatten ca. 10 Stunden Fahrt vor uns) strahlte die Sonne vom Himmel – Traumwetter. Wir haben uns spontan entschlossen doch noch mit der Bahn hinauf zum Gornergrat zu fahren und die Aussicht zu genießen. Hier, an einem stillen, namenlosen See, hatten wir dann das perfekte Fotomotiv gefunden. Stundenlang haben wir hier noch gesessen und die Aussicht genossen. Die Heimreise haben wir erst gegen 15 Uhr angetreten, waren morgens um 2 Uhr zu Hause und saßen um 7 Uhr wieder im Büro. Aber es hat sich gelohnt! Diese Momente bedeuten pures Glück! 

Berggasthaus Aescher Wildkirchli

Eine unserer Lieblingshütten in den Alpen: Das Berggasthaus Aescher Wildkirchli im Heidiland Appenzell. Hier darf man nicht einkehren, ohne das beste Käserösti der Schweiz verputzt zu haben (besonders schön morgens früh im Sonnenaufgang, wenn man noch ganz allein hier ist). Am schönsten ist die anschließende Wanderung hinunter zum Seealpsee (unten links im Bild).

Lofoten Hauklandbeach

Die schönsten Nordlichter haben wir im Januar auf den Lofoten erlebt. Es war unsere letzte Nacht auf der Inselgruppe und wir hatten keine Hoffnung mehr, dass es noch mit der Nordlicht-Beobachtung klappt. Aber als dann plötzlich der Himmel aufriss und die Lichter tanzten ging es sofort für uns nach draußen. Dick eingepackt sind wir bei eisigem Wind nachts an den Strand gefahren und hatten das Spektakel ganz für uns alleine. Magisch! 

Peyto Lake

Der Peyto Lake im Banff Nationalpark ist einer der Top Fotospots in Westkanada. Entsprechend voll ist es dort, die Besucherplattform platzt tagsüber aus allen Nähten. Also hieß es kreativ sein. Wie gut, dass direkt neben uns ein kleiner Baum in der Kulisse stand. Durch die Zweige fotografiert wirkt die Szenerie gleich doppelt so schön und schenkt einen fach mal anderen Blick auf die Rockies. 

Winterwandern Baiersbronn Schliffkopf

Der Schwarzwald ist einer unserer Lieblingsorte in Deutschland. Egal ob im Sommer oder Winter, hier locken so viele Ausflugsziele. Hoch oben an der Schwarzwaldhochstraße sind im Winter die Bäume wie mit Puderzucker überzogen. Ein Traum für uns Niederrheiner, die wir Schnee nur alle paar Jahre mal erleben. Der Aussichtspunkt am Schliffkopf lässt an wolkenfreien Tagen den Blick bis zu den Berner Alpen schweifen. 

Alle gezeigten Fotos sind hier mit freundlicher Genehmigung von Anke und Thorsten eingestellt. 

Anke und Thorsten von Moose around the World

Ihr möchtet Anke und Thorsten auf ihren Reisen und ihren fotografischen Arbeiten im Netz zu folgen? Dann findet Ihr die Beiden unter folgenden Links:

Anke und Thorsten

Wir bedanken uns sehr bei Anke und Thorsten für das Interview. 

Über Kommentare oder Fragen würden nicht nur wir uns freuen, auch Anke und Thorsten sind neugierig auf Feedback von unserer Lesern.

Inhalt

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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.

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2 Kommentare
  1. Anke 12. April 2018 um 9:08

    Super schön, dass unsere Bilder und Gedanken auf diesem tollen Blog Platz gefunden haben! Danke!

    • Thomas Jansen 12. April 2018 um 16:53

      Hi Anke,

      und an Euch nochmal ein dickes Danke fürs dabeisein.

      LG Thomas

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