Fotografen-Interview 22: Ilona (Wandernd)
Veröffentlicht: 27. September 2018
Autor: Herr Tommi
Inhalt
- Fotografen-Interview 22: Ilona (Wandernd)
- Fotografen Interview mit Ilona
- Wer ist denn eigentlich Ilona?
- Wen und was möchtest Du mit Deinem Blog erreichen?
- Wie und wann bist Du das erste Mal mit Fotografie in Berührung gekommen?
- Was war Deine erste Kamera und womit fotografierst Du heute?
- Wie würdest Du selbst Deinen fotografischen Stil beschreiben und in welchen fotografischen Genres bist Du unterwegs?
- Was ist Dein Lieblingsland oder –ort zum Fotografieren?
- Was möchtest Du mit Deinen Fotos erreichen?
- Was würdest du gerne an deiner Fotografie verändern?
- Was zeichnet für Dich ein wirklich herausragendes Foto aus?
- Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?
- 5 Lieblingsbilder von Ilona
- Ilona von vom Reiseblog Wandernd
- Fotografen Interview mit Ilona
In unseren Fotografen-Interviews möchten wir Euch regelmäßig tolle Fotografinnen und Fotografen vorstellen. Die meisten werden aus den Bereichen Reise- und Tierfotografie kommen. Da wir aber auch offen für andere Genres sind, schauen wir im Laufe der Serie auch mal über den Tellerrand hinaus. Andere fotografische Bereiche schauen wir uns immer gerne an, auch wenn wir da selber fotografisch nicht unterwegs sind.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Interviews und beim Anschauen der tollen Bilder.
Fotografen Interview mit Ilona
Wer ist denn eigentlich Ilona?
Ich bin Bibliothekarin, Historikerin, Opernliebhaberin und reiselustige Hobbyfotografin. Alles in allem bin ich gerne irgendwo wo ich noch nie war. Italien ist das Land meiner Seele und ich halte es da mit Hermann Hesse, der einmal meinte, wenn er in Italien sei, dann sei er „endlich wieder auf der richtigen Seite der Berge“.
Wen und was möchtest Du mit Deinem Blog erreichen?
Ich habe tatsächlich meinem Blog nicht von vornherein eine bestimmte Zielgruppe gegeben – das hat sich erst entwickelt. Es hilft grundsätzlich, um meinen Blog genießen zu können, sich für ähnliche Themen wie ich zu interessieren: Kunst, Geschichte, Kultur, Literatur und Italien.
Außerdem hoffe ich, dass sich hauptsächlich offene, tolerante und auf das Neue und Unbekannte neugierige Menschen auf meinem Blog einfinden, keine sogenannten „Besorgten“, denn ich schreibe gerne auch über muslimische Länder.
Wie und wann bist Du das erste Mal mit Fotografie in Berührung gekommen?
Mein Großvater war bereits begeisterter Hobbyfotograf. Er schleppte immer eine unglaublich schwere Kameraausrüstung mit sich herum (das war damals wirklich kein Vergleich zu dem, was das heute wiegen würde). Auf die Idee gekommen, mir selbst eine größere Kamera zuzulegen, bin ich erst mit 17.
Damals habe ich zum einen entdeckt, dass ich eigentlich ganz hübsche Bildchen mit meiner Kompakten schießen kann. Und zum anderen besuchte ich mit meiner Familie Kloster Weltenburg, wo es weit oben ein Detail gibt, das ich unbedingt fotografieren wollte – was mit meiner Kamera damals natürlich nicht möglich war. Da kam mir die Idee, ich wollte eine Kamera haben, mit der ich solche Details auch festhalten konnte.
Was war Deine erste Kamera und womit fotografierst Du heute?
Ich bin kurz nach dem Geistesblitz in Kloster Weltenburg losgezogen mit all meinen Ersparnissen und habe mir eine Canon EOS 300 gekauft. Analog damals noch.
Der folgte irgendwann die digitale Ausführung Canon EOS 300D und jetzt fotografiere ich mit der Canon EOS 600D.
Für die Handtasche und die etwas weniger kamerafreundlichen Umgebungen habe ich die wasser-, staub- und stoßfeste Panasonic DMC-FT3.
Wie würdest Du selbst Deinen fotografischen Stil beschreiben und in welchen fotografischen Genres bist Du unterwegs?
Ich würde tatsächlich sagen, es ist ganz klassische Reisefotografie. Meine Bilder, die mir am besten gefallen, sind die, bei denen ich selbst in einem Reisemagazin oder Bildband über ein Land oder eine Region hängen bleiben würde.
Was ist Dein Lieblingsland oder –ort zum Fotografieren?
Italien… zum einen weil es einfach ganz allgemein mein Lieblingsland ist, aber auch weil ich gerne versuche, die Stimmung einzufangen, die das Land für mich ausstrahlt. Diese Schönheit, die einfach so unglaublich ist, dass sie physisch schmerzt.
Was möchtest Du mit Deinen Fotos erreichen?
Sie dient auf meinem Blog zwei verschiedenen Zwecken: Zum einen ist sie natürlich eine Dokumentation: „Schaut her, so sieht es da aus!“
Zum anderen hoffe ich, dass sie etwas Sehnsucht weckt, dass jemand die Bilder sieht und sich denkt: „Ach ja, genau DA wäre ich jetzt auch gern!“
Was würdest du gerne an deiner Fotografie verändern?
Wenn ich mich durch meine Bilder klicke, dann merke ich, wie viel sich schon verändert hat. Viel weniger als früher ist dem Zufall überlassen, ob es ein gutes Bild wird oder nicht. Ich beeinflusse das heute viel häufiger ganz bewusst.
Natürlich könnte ich da noch mehr lernen und die Zufallsquote noch etwas senken …
Außerdem würde ich gerne noch mehr über die Sternenfotografie lernen. Im Wadi Rum in Jordanien habe ich mich daran versucht. Das Resultat ist akzeptabel, aber nicht atemberaubend.
Was zeichnet für Dich ein wirklich herausragendes Foto aus?
Ein gutes Foto muss Gefühle hervorrufen. Sehnsucht, Freude, Schmerz, Überraschung, Heimweh, Fernweh, Nostalgie, Neugierde… was auch immer. Aber der Anblick sollte irgendwie emotional sein.
Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?
Das war ein sehr frühes Bild von mir, das ich wirklich gut fand. Wenn ich mir anschaue, was ich damals so in Florenz fotografiert habe, dann war da zwar einiges brauchbares dabei, aber es war nicht wirklich vergleichbar mit dem, was ich jetzt zu Stande bringe.
Nur dieses Bild finde ich nach wie vor richtig gut.
Das Motiv wurde zig Mal fotografiert, man findet es oft im Internet, aber jedes Mal denke ich mir: Mein Foto gefällt mir besser!
Das Bild wurde 2017 in Jordanien aufgenommen. Unser Guide kochte uns nach jordanischer Sitte einen Tee über dem offenen Feuer, während die Sonne versank – auch nach jordanischer Sitte besonders farbenfroh und glühend. Das Bild war belichtungstechnisch nicht so ganz einfach, aber ich finde, ich habs ganz gut hingekriegt.
Hier sieht man eine Medrese in Buchara, Usbekistan, mit dem großen Minarett im Vordergrund. Das Bild zeigt für mich alles, was Usbekistan für mich ausmachte… den stets wolkenlosen, sattblauen Himmel, die türkise Kuppel, die bunten, prächtigen Mosaike und das warm-goldene Licht, das auf den Gebäuden leuchtet. Ein durch und durch fotogenes Land…
Das ist ein ganz klassisches Sehnsuchts-Bild. Würde ich durch ein Reisemagazin blättern, bliebe ich genau an so einem Bild schmachtend hängen… Dieses Blau des Golf von Neapel, die weiten Ausblicke… hach, ich werd bei sowas ganz wehmütig und könnte sofort die Koffer packen und hinfahren. Das Bild schreit für mich „Fernweh“. Mir gefällt daran, dass es so minimalistisch ist… keine prächtige, atemberaubende Landschaft, sondern ganz schlichte Konzentration auf die Terrasse und die Blauschattierungen.
Noch ein Fernweh-Bild. Es wurde zwar nicht in Italien, sondern „nur“ am Schliersee aufgenommen, aber sobald ich es anschaue, denke ich mir: Genau DA wäre ich jetzt gerne.
Übrigens hängt es bei mir in der Arbeit im Pausenraum und ich bin nicht die Einzige, die da manchmal schmachtend davor sitzt.
Das Bild wurde dieses Jahr (2018) beim Karneval in Venedig aufgenommen – wie unschwer zu erkennen ist. Und irgenwie passt hier alles. Nicht nur die Einstellungen, sondern auch der ganze Moment. Die Pose des Maskierten, der Hintergrund, die Möwe, die gerade durchs Bild fliegt, das Licht…
Alle gezeigten Fotos sind hier mit freundlicher Genehmigung von Ilona vom Blog Wandernd eingestellt.
Ilona von vom Reiseblog Wandernd
Ihr möchtet Ilona auf ihren Reisen und ihren fotografischen Arbeiten im Netz zu folgen? Dann findet Ihr Ilona unter folgenden Links:
Wir bedanken uns sehr bei Ilona für das Interview.
Über Kommentare oder Fragen würden nicht nur wir uns freuen, auch Ilona ist neugierig auf Feedback von unserer Lesern.
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Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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