TravelTuesday

#Traveltuesday Bolivien Tipps von Christian

Veröffentlicht: 01. September 2015

Autor: Gastbeitrag

Weiter geht unsere Reise um die Welt am #TravelTuesday. Heute geht es nach Bolivien, mal ein wirklich ausgefallenes Reiseziel. Lasst euch von Daniela und Christian in dieses tolle Land entführen.

Bolivien – das liebste Reiseziel von Daniela und Christian (Von einer Reise)

Warum ist Bolivien Euer liebstes Reiseziel? Warum sollten wir da unbedingt mal hinreisen?

Wir lieben Abenteuer. Und Bolivien ist ein Abenteuerland mit fast unbegrenzten Möglichkeiten. Einen 6.000er in den Anden besteigen, die Schönheit der größten Salzwüste der Welt genießen oder sich im Amazonasgebiet in den grünen, verworrenen Dschungel wagen – das und noch viel mehr geht alles in Bolivien.

Individuell oder pauschal – was wäre Euer Rat für die Reise nach Bolivien?

Individuell. Pauschalreisen sind nicht unser Fall. Und auch nicht der Fall von Bolivien. Denn Bolivien ist prädestiniert dafür, individuell bereist zu werden. Es ist ein Land, in dem man sich neben Bauern und ihren mitgebrachten Hühnern in einen Bus setzt oder mit einem kokablätterkauenden Guide durch die wunderschön-schwindelerregenden Anden wandert.

Was sind Must-Sees in Bolivien?

Der Titicacasee auf der Hochebene der Anden ist so riesig, dass es uns so vorkam, als ob wir auf den unendlich erscheinenden Ozean blicken würden. Und egal, von wir den See betrachtet haben, war tiefes und kräftiges blau die Farbe, die uns sofort ins Auge gesprungen ist und an der wir uns gar nicht satt sehen konnten. Ein Highlight.

Der Titicacasee liegt auf der Hochebene der Anden.

Der Titicacasee liegt auf der Hochebene der Anden. (© Daniela und Christian – voneinerreise.de)

Reisende suchen sich am besten ein Hotel in der Stadt Copacabana, die direkt am Titicacasee liegt. Am späten Nachmittag sollten sie dann auf den Gipfel des Berges „Cerro Calvario“ kraxeln und von dort den atemberaubenden Sonnenuntergang bestaunen. Zudem können wir die 17 Kilometer lange Wanderung vom Dorf Yampupata nach Copacabana sehr empfehlen. Es geht durch beschauliche Dörfer entlang des Seeufers. Kein Tourist weit und breit. Ganz im Gegenteil: Wir hatten die Chance, das Leben der Dorfbewohner und die Arbeit auf den Feldern aus der Nähe zu betrachten. Ein Ausflug zur „Isla del Sol“ sollte während eines Aufenthalts am Titicacasee natürlich auch nicht fehlen. Von Copacabana geht es mit einem Boot auf die Sonneninsel, die in einem Tag gut zu Fuß zu erkunden ist.

La Paz ist ebenfalls ein Must-See auf einer Bolivien-Reise. Allein die Fahrt mit dem Bus nach La Paz ist ein Erlebnis. Zuerst geht es durch El Alto, das direkt an den bolivianischen Regierungssitz grenzt. Bis 1985 war El Alto noch ein Stadtteil von La Paz. Heute ist das auf 4.100 Meter gelegene El Alto eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Und das Armenhaus der Region. Verkehrschaos, qualmende Imbissstände, Müll und streunende Hunde bestimmen das Bild. Dann fällt die Straße ab – und La Paz, das im Canyon des „Río Chokeyapu“ liegt, breitet sich vor einem aus. Tausende Häuser aus roten Steinen befinden sich in dem trockenen, staubigen Talkessel. Gewaltige Berge wie der 6.439 Meter hohe „Illimani“ ragen in der Umgebung empor und runden das fast schon surreale Bild von La Paz ab.

Häuserschluchten in La Paz.

Häuserschluchten in La Paz. (© Daniela und Christian – voneinerreise.de)

In La Paz spielt sich das Leben auf der Straße ab. An fast jeder Ecke gibt es kleine Gemüse- und Obstmärkte. Auch Kleidung wird verkauft. Frauen indigener Abstammung mit langen, schwarzen Zöpfen, die voluminöse Röcke tragen, leiten in der Regel die Geschäfte. Einfach in das Straßenleben eintauchen und sich treiben lassen. Das pulsierende La Paz hat auch sehenswerte Kolonialarchitektur zu bieten. Zum Beispiel sind der zentrale Platz „Plaza Murillo“ mit dem Parlamentsgebäude und dem Präsidentenpalast sowie die imposante Kirche „Iglesia de San Francisco“ an der Hauptverkehrsader „Avenida Mariscal Santa Cruz“ Hingucker.

Was wäre eine Bolivien-Reise ohne einen Trip durch die Salar de Uyuni? Auf jeden Fall um einen faszinierenden Höhepunkt ärmer. Denn auch, wenn die zwei- oder dreitägige Tour durch die größte Salzwüste der Welt zum touristischen Standardprogramm in Bolivien gehört, sollte sie unserer Meinung nach nicht ausgelassen werden. Dies liegt vor allem an der landschaftlichen Schönheit, die Besucher zu Gesicht bekommen.

Eine der zahlreichen und farbenprächtigen Lagunen in der Salar de Uyuni.

Eine der zahlreichen und farbenprächtigen Lagunen in der Salar de Uyuni. (© Daniela und Christian – voneinerreise.de)

Der Startpunkt der Tour ist meistens die Stadt Uyuni. Ein Fahrer kutschiert dann kleine Gruppen in einem Geländewagen durch die Salar de Uyuni. Dort wartet vor allem eines: die schier endlose Weite der Salzwüste, dessen Salzkruste bis zu sieben Meter dick sein kann. Die Insel „Incahuasi“ mit ihren Meter hohen Kakteen, die sich auf dem steinigen Boden auftürmen, ist uns besonders in Erinnerung geblieben. Genau wie Lagunen wie die rötlich schimmernde „Laguna Colorada“, die in der kargen Hochebene des Altiplanos wie Farbklekse wirken. Im Wüstenabschnitt „Desierto de Salvador Dali“ trifft man häufig keine Menschenseele an. Ein wundervoller Ort der Ruhe, die nur gelegentlich von einem vorbeirasenden, anderen Jeep unterbrochen wird.

Gibt es auch Dinge, die man sich sparen kann, oder Orte, die man nicht bereisen sollte?

Santa Cruz. Die Stadt in der im Osten gelegenen Tiefebene des Landes ist wahrlich keine Schönheit. Touristische Highlights? Wir haben keine ausfindig machen können. Santa Cruz sollte somit nur auf der Reiseroute liegen, wenn man – wie wir – über Land von Bolivien auf dem Weg nach Brasilien ist, da von der größten Stadt Boliviens die Busse zur bolivianisch-brasilianischen Grenze fahren.

Der bekannte Hexenmarkt in der „Calle de las Brujas“ in La Paz hat uns enttäuscht. Amulette, Salben und Silberschmuck werden in dieser Straße feilgeboten. Getrocknete Lamaföten, Schlangenfleisch, Kräuter und Tränke stehen ebenfalls zum Verkauf. Diese „Spezialitäten“ sollen dem Schicksal der Kunden auf die Sprünge helfen, sollen eine magische Wirkung haben. So wird es kolportiert. Aus unserer Sicht ist das jedoch Hokuspokus und Touristenabzocke.

Welches kulinarischen Highlights sollte man sich nicht entgehen lassen?

Wir haben uns sehr gerne Trucha schmecken lassen. Vor allem waren die frisch gefangenen Forellen aus dem Titicacasee, die wir in den kleinen, provisorischen Restaurants an der Strandpromenade von Copacabana serviert bekommen haben, köstlich.

Sopa de mani stand ebenfalls ganz weit oben auf unserem Speiseplan in Bolivien. Die Erdnusssuppe kann man an Imbissständen auf traditionellen Märkten bestellen. Sehr lecker.

Die Menschen in Bolivien – was macht sie zu etwas Besonderem?

Alle zwei Jahre gibt das Weltwirtschaftsforum (WEF) einen „Tourismus-Report“ heraus, der weltweit die Wettbewerbsfähigkeit von Staaten im Bereich Reise und Tourismus misst. Im Jahr 2013 belegte Bolivien den ersten Platz in diesem Ranking – allerdings bei den touristenunfreundlichsten Ländern.

Eine Bolivianerin verkauft sogenannte Bowler Hüte in einer Straße in La Paz.

Eine Bolivianerin verkauft sogenannte Bowler Hüte in einer Straße in La Paz. (© Daniela und Christian – voneinerreise.de)

Dies hat uns jedoch nicht abgeschreckt. Zum Glück. Denn wir hatten zahlreiche schöne Erfahrungen mit den Menschen in Bolivien, die hinter ihrer häufig harten Schale einen weichen Kern haben. Zum Beispiel in den Minen des Berges Cerro Rico in der Stadt Potosí, wo tausende Minenarbeiter unter widrigsten Arbeitsbedingungen für einen geringen Lohn schuften und dabei ihr Leben riskieren.

Wir haben ihnen unter Tage über die Schulter geschaut – und hatten vorher damit gerechnet, dass die Arbeiter uns als „Eindringlinge“ behandeln, obwohl sie von dem Geld, das wir für die Tour bezahlt haben, eine kleine Pauschale erhalten. Es war aber ganz anders: Die „Mineros“ waren freundlich, auskunftsfreudig sowie interessiert an unserer Herkunft und Reise. Dies hat uns beeindruckt.

Eine ganz andere, besondere Stimmung herrscht in Samaipata. Aussteiger aus unterschiedlichen Ländern haben sich in diesem Städtchen in den Ausläufern der Anden niedergelassen, um ihre Vorstellungen von einem selbstbestimmteren Leben zu verwirklichen. Dort sind sie unter anderem künstlerisch tätig, haben eine kleine Pizzeria eröffnet oder betreiben ein Café. Uns hat es sehr gut in Samaipata gefallen.

Gibt es noch etwas, was Ihr unbedingt über Bolivien loswerden möchtet?

Wer während einer Reise auf Komfort aus ist und verzweifelt, wenn mal ein Bus kollabiert und man stundenlang auf einen Ersatz warten muss, der sollte wahrscheinlich lieber einen Bogen um Bolivien machen.

Wer jedoch auf Reisen das Abenteuer sucht und sich für die schroffe, beeindruckende Natur der Anden begeistert, ist in Bolivien genau an der richtigen Adresse.

Also Abenteurer und Naturliebhaber, auf nach Bolivien!

Habt Ihr einen besonderen Reisebericht zu Bolivien verfasst?

Das haben wir auf jeden Fall: Huayna Potosí: Erst Qualen, dann Euphorie, danach Schmerzen

In diesem Reisebericht haben wir auf unsere Besteigung des 6.088 Meter hohen Berges Huayna Potosí zurückgeblickt. Mit Eispickel und Steigeisen ausgerüstet, haben wir den bolivianischen Giganten bezwungen. Dies war eine der größten körperlichen und mentalen Herausforderungen unseres Lebens. Und die Geschichte dazu liegt uns dementsprechend sehr am Herzen.


Wer hat hier geschrieben?

Daniela und Christian

Daniela und Christian

Wir – ein Journalist und eine (Hobby-)Fotografin – sind zwei Weltenbummler, die es lieben, neue Länder, Regionen und Mentalitäten zu entdecken.

Dabei tricksen wir das chronische Fernweh aus und lassen es für eine Zeit links liegen. Daher sind wir – so oft es geht – in den unterschiedlichsten Ecken dieser Welt unterwegs und sammeln weitere Geschichten, die wir nur zu gerne mit unseren Lesern teilen.

„Von einer Reise“ der Blog von Daniela und  Christian

Von einer Reise

Alles fing mit einer dreivierteljährigen Reise durch den Abenteuerkontinent Südamerika an. Seitdem erzählen wir auf unserem Reiseblog Von einer Reise mit Hingabe die spannenden Geschichten unserer Reisen, mit denen wir unsere Leser unterhalten, inspirieren und dazu bewegen möchten, die von uns beschriebenen Länder und Orte selbst einmal zu bereisen.

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Eine Übersicht über alle veröffentlichten und geplanten Beiträge der Aktion findet ihr auf der Übersichtsseite der Aktion.

Die Urheberrechte für alle Fotos, Screenshots und dem Text liegen bei Daniela und Christian vom Blog Von einer Reise.

Vielen, lieben Dank an Daniela und Christian für diesen tollen Bericht. Das hört sich wirklich nach einer Menge Spannung und Abenteuer an.

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4 Kommentare
  1. Ann-Bettina 1. September 2015 um 11:26

    Hallo Thomas,
    das war wieder ein sehr spannender Reisebericht. Besonders interessant fand ich ihn, weil Bolivien ein Land ist, über das man meist nicht so viel hört und weiß.
    Viele Grüße
    Ann-Bettina

  2. Kim 1. September 2015 um 12:11

    Salar de Uyuni schaut wirklich schon aus!
    Ich war noch nie in Bolivien, aber es in Betracht zu ziehen, wäre gar nicht so abwegig!

  3. Sarah 1. September 2015 um 22:12

    Bislang hatte ich noch kaum Berührungspunkte mit Südamerika, aber die Bilder sind schon wirklich beeindruckend! Das scheint ein großes Abenteuer zu sein, dort herum zu reisen.

    Liebe Grüße
    Sarah

  4. Sabine von Ferngeweht 1. September 2015 um 22:25

    Interessant, wie unterschiedlich die Eindrücke aus Bolivien sind. Zu meinen Highlights zählten die Lagunen im Südwesten Boliviens sowie Regenwald und Pampa. La Paz haben wir uns gespart, und den Titicacasee schon von peruanischer Seite aus gesehen. In Santa Cruz war ich positiv überrascht vom Zoo, und was die Leute an Samaipata finden, ist mir ein Rätsel. Aber der Nebelwald dort war schön. So hat jede seine Vorlieben …

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