Inhalt
- Die USA mit dem Wohnmobil erleben
- Wohnmobil anmieten
- Die Übernahme des Wohnmobils
- Das Controllpanel im Wohnmobil
- Ausstattung der Campingplätze
- Willkommen auf dem Campingplatz
- Schief schlafen ist doof – Leveln des Wohnmobils
- Strom / Wasser / Abwasser am Stellplatz anschließen
- Und auf zum nächsten Ziel – Abfahrt vom Campground
- Benzin/Gas/Wasser für das Wohnmobil
Die USA, oder Teile davon, mit dem Wohnmobil zu erleben ist für uns die schönste Art das Land zu bereisen. Man ist absolut flexibel, kommt eigentlich überall hin und erspart sich dieses ständige rein und raus mit den Koffern in den ganzen Hotels. Einmal das Wohnmobil eingepackt und los geht die Fahrt.
Wildes Campen ist auch in den USA nur selten erlaubt. Aber, an jedem Blumenkübel findet man in der Regel auch einen oder mehrere Campgrounds.
Nachfolgend mal ein paar Tipps für einen gelungenen Urlaub im gemieteten Wohnmobil.
Wohnmobil anmieten
Das Wohnmobil sollte man tunlichst frühzeitig von zu Hause aus buchen. Einfach hin fahren, und vor Ort eines mieten kann scheitern, vor allem wenn gerade Saison ist.
Achtet beim buchen da drauf, das alle Versicherungen dabei sind, das ihr genügend Meilen dazu bucht und die Ausstattung, die ihr gerne hättet. Schreckt nicht davor zurück, für ein paar Euro/Dollar mehr ein großes Wohnmobil zu mieten. Ihr werden auch im größten Modell auf den Campgrounds immer noch das Kleinste haben.
Wirklich wichtig sind, wie schon geschrieben, die Meilen. Wir versuchen immer ein All Miles Inklusive Angebot zu bekommen. So muss man dann im Urlaub bei Umwegen nicht anfangen zu rechnen. Denn nachträglich zu zahlende Meilen sind meistens sehr teuer.
Weiter bieten einige Vermieter ein so genanntes Early Pickup an. Das bedeutet, man bekommt das Mobil am Tag des Starts bereits am Vormittag und braucht es am Ende erst am Nachmittag zurück zu bringen.
Auch sollte der Transfer vom Hotel zur Vermietstation im Preis enthalten sein. Denn die Stationen liegen meistens ein wenig außerhalb. In Las Vegas waren wir jetzt 30 Minuten mit dem Taxi vom Hotel aus unterwegs. Diesen Transfer möchte man dann nicht selber bezahlen.
Die Übernahme des Wohnmobils
Bei der Übernahme des Wohnmobils sollte man wirklich sehr pingelig sein. Zusammen mit einem Mitarbeiter der Vermieterfirma untersucht man das komplette Wohnmobil von innen und außen nach Beschädigungen oder Mängeln. Diese sollten alle, ausnahmslos, im Übergabeprotokoll vermerkt sein.
Ebenso sollten die Füllstände für Benzin, Propangas und der Zählerstand des Stromgenerators notiert werden.
Kontrolliert auch, ob die Schläuche für Wasser und Abwasser vorhanden sind und nicht beschädigt sind.
Testet alle technischen Geräte im Wohnmobil einmal durch:
- Gasherd
- Kühlschrank/Gefrierfach
- Mikrowelle
- Lampen
- Rauchmelder
- Generator
- Wasserpumpe
Mängel müssen selbstverständlich direkt vom Vermieter beseitigt werden, was aber bisher immer funktioniert hat.
Lasst Euch auch erklären, wie Ihr das Wohnmobil zurück geben müsst. Reicht es besenrein oder muss eine Grundreinigung gemacht werden? Müssen die Abwassertanks leer sein? Wie viel Benzin/Propangas muss bei der Rückgabe im Tank sein?
Diese Dinge sollte man dringendst klären, bevor man die Mietstation mit dem Wohnmobil verlässt.
Das Controllpanel im Wohnmobil
Die Wohnmobile haben im Innenraum ein Control-Panel wo Ihr die Füllmengen der einzelnen Tanks ablesen könnt. Diese Anzeigen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Gerade die Schwarz- und Grauwasseranzeige können aufgrund von Verschmutzungen der Sensoren mal falsch sein. Ebenso kann Frost die Anzeige verfälschen weil Eiskristalle auf den Sensoren sitzen.
- Propangas
- Frischwasser
- Grauwasser
- Schwarzwasser
Spätestens, wenn das Geschäft nicht mehr aus der Toilette verschwindet oder beim Hände waschen das Wasser im Becken bleibt ist Alarm angesagt. An dieser Stelle mal ein Link, den ihr euch auf eurer Handy, Pad oder sonst was speichern solltet: http://rvdumpsites.net/ Hier findet ihr für den Fall der Fälle die nächste Dumpstation, das hat uns mal den Tag gerettet. Einige große Tankstellen bieten den Service an für eine geringe Gebühr seine Abwässer los zu werden.
Zurück zum Control-Panel. Hier findet ihr weiter den Schalter für die Warmwasserbereitung. Das sollte der erste Knopf sein, den ihr morgens drückt, wenn ihr im Wohnmobil duschen wollt. Es dauert so zwischen 15 und 20 Minuten bis das Warmwasser zur Benutzung in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Es reicht locker für 2 Personen zum Duschen, wenn man nicht gerade ein Endlosduscher ist. Über den Tag könnt Ihr das dann aber wieder ausschalten und nur bei Bedarf wieder in Betrieb nehmen, verbraucht sonst nur unnötig Propangas.
Für den Stromgenerator findet ihr einen weiteren Schalter am Control-Panel. Ihr könnt diesen hier Starten und Abschalten. Der Stromgenerator liefert euch 110 Volt an die Bordsteckdosen, nett um unterwegs mal eben einen Kaffee zu kochen. Bedenkt aber bitte das ihr für jede angefangene Betriebsstunde des Generators einen Beitrag zahlen müsst. Weiter beachtet bitte, das auf Campgrounds ohne Stromanschluss der Generator nicht die ganze Nacht laufen darf. Meisten ist der Betrieb in den Ruhezeiten zwischen 22:00 und 07:00 Uhr verboten.
Ausstattung der Campingplätze
Man kann im Groben zwischen drei Arten von Campingplätzen unterscheiden:
- Full Hookup: Hier hat man Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser am Stellplatz (oft auch TV)
- Hookup: Hier hat man nur Strom und Wasser am Stellplatz
- No Hookup: Ganz einfach – hier gibt es nur den Stellplatz, ohne Anschlüsse
Die meisten privaten Campgrounds bieten Full Hookup Plätze an oder etwas preiswerter die einfachen Hookup Plätze. Die einfachen staatlichen Campgrounds haben meist nur No Hookaup Plätze. Diese sind aber auch unschlagbar günstig. Unser Rekord liegt bei umgerechnet 7 Euro, für eine Nacht im Grand Canyon Nationalpark.
In der Regel kommt man ein bis zwei Nächte wunderbar mit No Hookup Plätzen zurecht. Dann braucht man eine Dumpstation fürs Abwasser.
Willkommen auf dem Campingplatz
Angekommen am Campground? Dann geht es erstmal zur Registrierung. Wenn das Büro geöffnet ist, dann ist es eigentlich einfach und schnell erledigt. Hallo sagen, nach einer freien „Site“ fragen und dann bezahlen. Meist geht das mit Kreditkarte, einige kleinere Campgrounds sehen aber lieber Bargeld, daher sollte man immer eine passende Menge Dollars in der Tasche haben.
Auswählen kann man meist zwischen Back-In oder Pull-Thru – also Rückwärts einparken oder einen Stellplatz zum durchfahren. Weiter kann man zwischen den einzelnen Ausstattungen des Stellplatzes wählen (Strom/Gas/Wasser/Abwasser/Kabel-TV), sofern der Campground das bietet.
Ihr bekommt dann den Stellplatz genannt und erklärt wie ihr den findet. Auf größeren Plätzen kann es auch sein, dass Euch ein „Lotse“ in einem kleinen Caddy euch zu eurem Platz begleitet.
Sollte das Büro nicht mehr besetzt sein, so kann man sich meist selber registrieren. Irgendwo steht dazu ein Info Bord, meist in der Nähe des Office. Dort findet Ihr dann einen Briefumschlag (oder müsst selber einen dabei haben -> Einkaufsliste), wo ihr dann den passenden Geldbetrag rein steckt, außen kommt dann Euer Name, das Kennzeichen des Wohnmobils und die Nummer des Stellplatzes drauf – zusammen mit An- und Abreisdatum. Bei einem Campground konnten wir auch unsere Kreditkartennummer auf den Umschlag schreiben, damit entfiel natürlich das Geld rein stecken. Ihr nehmt Euch also so einen Umschlag und sucht Euch auf dem Campground einen freien Platz. Entweder hängt an der Selbstregistrierung ein Zettel mit freuen Stellplätzen (dann sucht einen aus und streicht die Nummer durch – gesehen auf KOA-Campgrounds) oder ihr fahrt einfach über den Platz und sucht.
Besetzte Stellplätze sind entweder mit einem Schild gekennzeichnet oder der Wasserschlauch liegt da rum. Wenn Ihr einen schönen, freien Platz gefunden habt, dann könnt Ihr die Nummer einfach auf den Umschlag schreiben und bei der Registrierung in den Briefkasten werfen.
Schief schlafen ist doof – Leveln des Wohnmobils
Stellt Euer Wohnmobil möglichst gerade ab – levelt es also aus. Eine kleine Wasserwaage kann dabei helfen, man merkt es aber auch wenn man im Mobil ein wenig schräg steht. Wobei, kleinere Gefälle merkt man auch erst Nachts, wenn man irgendwann Kopfschmerzen bekommt, weil man mit dem Kopf nach unten schläft.
Morgens um zwei sollte man das Mobil aber nicht mehr rum rangieren, das würde zu keiner guten Nachbarschaft mit den anderen Campern führen. Einfach das Kopfkissen auf die andere Seite vom Bett legen und weiter schlafen, das geht auch.
Solltet Ihr so genannte „Leveler“ bei Eurem Wohnmobil haben, so könnt Ihr diese unter die Reifen platzieren damit das Fahrzeug gerade steht. Unsere Mobil hatte das nicht, aber mit zwei, dreimal hin und her fahren haben wir das auf den Campgrounds immer geschafft das Bett halbwegs gerade zu haben. Nun, bis auf eine Nacht, aber da haben wir ja dann die Kissen…
Strom / Wasser / Abwasser am Stellplatz anschließen
Angeschlossen wird der Strom an der passenden Steckdose (es gibt 3 verschiedene (20A, 30A, 50A)) – achtet dabei auf die Sicherung, dass diese nach dem Anschließen auch eingeschaltet wird.
Der Wasserschlauch wird nun mit dem Wohnmobil und dem Wasseranschluss verbunden. Dreht aber das Ventil am Anschluss vorsichtig auf, meistens reicht schon eine viertel Umdrehung um genug Druck zu haben da viele Campgrounds einen sehr starken Druck auf den Leitungen haben. Dieses Wasser ist übrigens nicht als Trinkwasser zu gebrauchen. Zum Kaffee kochen und sonstigen Dingen benutzt bitte Trinkwasser aus Flaschen.
Bei einem Full-HookUp-Platz habt Ihr auch einen Anschluss für Abwasser. Diesen müsst Ihr aber nicht unbedingt jeden Tag anschließen. Bei uns, mit zwei Personen im Wohnmobil, reichte es meist jeden zweiten oder dritten Tag. Und wir haben beide im Fahrzeug geduscht und natürlich die Toilette benutzt.
Und auf zum nächsten Ziel – Abfahrt vom Campground
Vor der Abreise schließt Ihr alle angeschlossenen Leitungen wieder vom Wohnmobil ab und verstaut diese an den vorgesehenen Plätzen im Wohnmobil. Achtet weiter darauf, das Ihr im Innenraum des Fahrzeugs alles gut verstaut habt. Nichts ist ärgerlicher als nach der ersten gefahren Kurve den Boden putzen zu müssen, weil noch eine Wasserflasche rum stand. Bei den meisten Campgrounds braucht Ihr Euch nicht abzumelden. Wenn das doch erforderlich ist, so steht an der Ausfahrt ein Schild.
Benzin/Gas/Wasser für das Wohnmobil
Benzin tanken
Benzin tanken funktioniert mit dem Wohnmobil genau so wie mit einem normalen PKW. Nur öfters… viel öfters… aber zur Belohnung dann auch viel mehr Benzin. Stellt Euch schon mal auf einem Verbrauch von rund 30 Litern auf 100 Kilometern ein. Es ist also nicht ungewöhnlich jeden Tag eine freundliche Tankstelle anzufahren.
Beachtet bei der Planung zum Tanken, dass der Stromgenerator oft nur funktioniert, wenn der Benzintank des Fahrzeuges mindestens halb voll ist.
Propangas tanken
Propangas tanken müsst ihr auch. Das Gas wird beim Kochen, beim Betrieb des Kühlschranks unterwegs, bei Benutzung der Standheizung und beim erwärmen von Wasser benötigt. Also, da bleibt es nicht aus, dass der Tank irgendwann leer ist. Den Zustand des Tanks könnt Ihr euch über das Controll-Panel des Wohnmobils anzeigen lassen bzw. an einer Druckanzeige am Tank selber (Achtung: 80% ist voll!). Propangas bekommt Ihr an vielen Tankstellen und auf den größeren Campgrounds. Selber betanken dürft ihr das nicht, das wird von einem Tankwart oder von einem Mitarbeiter des Campgrounds durchgeführt.
Wasser auffüllen
Ebenso auf den Campgrounds könnt ihr Euren Wassertank für unterwegs füllen. Wenn ihr den Wasservorrat nur für das WC unterwegs und zum Hände waschen nutzte, dann reichen 1,5 Füllungen locker für 2 Wochen aus. Bedenkt dabei bitte, dies ist kein Trinkwasser. Zum Kaffee kochen oder so was besorgt euch bitte Trinkwasser in Flaschen.
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- Die Übernahme des Wohnmobils
- Das Controllpanel im Wohnmobil
- Ausstattung der Campingplätze
- Willkommen auf dem Campingplatz
- Schief schlafen ist doof – Leveln des Wohnmobils
- Strom / Wasser / Abwasser am Stellplatz anschließen
- Und auf zum nächsten Ziel – Abfahrt vom Campground
- Benzin/Gas/Wasser für das Wohnmobil
Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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Hallo Thomas,
sehr guter Artikel. Für den Einstig in das Thema Wohnmobil sehr spannend. ICh habe bisher erst einmal das Vergnügen gemacht 3 Wochen mit dem Wohnmobil durch Kanada zu reisen, wird aber in jedem Fall ein nächstes mal geben.
Gruß,
Andreas
Jo, bei uns auch… noch 13 Tage *seufz*
LG Thomas
PS: Sorry fürs späte frei schalten. Aber mein Span-Filter läuft hier wohl Amok!