Angkor Wat und ein Schulprojekt in Siem Reap
Veröffentlicht: 21. Mai 2017
Autor: Herr Tommi
Den zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Siem Reap haben wir in der Tempelanlage Angkor Wat verbracht. Sehr früh am Morgen ging es los, um den Sonnenaufgang dort zu erleben. Zwischendurch haben wir dann noch ein tolles Schulprojekt in Siem Reap besucht bevor wir uns am Nachmittag Angkor Wat ausgiebig angesehen haben.
Zum Sonnenaufgang nach Angkor Wat
Das war unser Traum, einmal den Sonnenaufgang am Angkor Wat zu sehen. Fotos machen, mit dem kleinen See im Vordergrund. Borah, unser TukTuk-Fahrer sagte, dass ist doch kein Problem, ich fahr Euch dahin. Ich sammel Euch im 4:30 am Hotel ein. Das war dann erstmal ein kleiner Schock. VierUhrDreizig – das ist doch deutlich vor dem Aufstehen.
Aber, wir wollten das sehen und am Ende war es eine gute Idee, sich so früh auf den Weg zu machen, auch wenn die Sonne erst um 6:45 aufgehen sollte.
Pünktlich um 4:30 Uhr wollten wir auf der Straße stehen, wenn da nicht das Hoteltor geschlossen gewesen wäre. Aus Sicherheitsgründen wurde das in der Nacht geschlossen. So blieb uns nichts anderes über, als den armen Nachportier aus seinen Träumen zu reissen, er lag eingemummelt hinter der Theke und war am schlafen. Doch kaum hatte er die Augen auf, kam das kambodschanische Lächeln ins Gesicht, öffnete uns das Tor und wünschte uns tolle Bilder in Angkor Wat. Scheint wohl öfters vorzukommen, dass er deswegen geweckt wird.
Borah fuhr uns dann zu einem der großen Parkplätze und erklärte uns dann den Weg zu dem Fotospot am See. Wir sind dann durch die stockdunkle Anlage dahin gelaufen. Es lebe die Taschenlampe am iPhone. Allerdings war es nicht schwer, diesen Ort zu finden, einfach den Menschen nach laufen.
Um 5:45 standen wir dann am See, in der ersten Reihe, mit Kameras und Stativ bewaffnet und warteten auf den Sonnenaufgang. Und je länger wir warteten, desto klarer wurde uns, warum wir so früh los sind. Hunderte von Menschen trafen nach und nach ein. Hinter uns bildeten sich 10 Reihen von Menschen, rechts und links von uns sammelten sich die Massen. Als dann die Sonne langsam aufging, war aber alles vergessen. Das frühe Aufstehen, das Warten zwischen den vielen Menschen, die beginnenden Rückenschmerzen und der Kaffeedurst. Der Anblick war einfach nur der Hammer.
Das war in live und echt sogar noch schöner, als in unseren Träumen. Nur die Illusion, dort einen einsamen Augenblick zu erleben, den mussten wir begraben. Ein kleiner Schwenk mit der Kamera nach rechts, lässt vermuten, was dort los war.
Je weiter die Sonne aufging, desto stärker veränderten sich die Motive. Ein Lichtspielplatz für Fotografen.
Kok Krosaing Englisch School in Siem Reap
Nach einem verspäteten Frühstück im Hotel haben wir dann die Kok Krosaing Englisch School in Siem Reap besucht. Auf dieses Projekt sind wir in einer Facebook-Gruppe über Kambodscha Reisen aufmerksam geworden. Roger, ein unheimlich sympathischer Belgier, hat uns in der Gruppe mit tollen Tips versorgt. Er ist, zusammen mit seiner Frau, Besitzer und Leiter dieses Schulprojektes und hat uns eingeladen, diese Schule mal zu besichtigen.
In der Schule werden über 250 Kinder, in drei Schichten, in Englisch unterrichten. Damit soll den Kindern eine Zukunft gegeben werden, die sie ohne diese Sprachkenntnisse nicht hätten. Da es in Kambodscha keine Schulpflicht gibt, haben viele dieser Kinder vorher noch nie eine Schule besucht. Die Eltern sind oft viel zu arm, um das benötigte Schulgeld zu bekommen.
Der Besuch der In der Kok Krosaing Englisch School ist für die Kinder aber kostenfrei und neben dem Unterricht dient die Schule auch als Rückzugsort und Spielplatz. Für viele der Kinder ist auch das Essen dort, welches sie ebenfalls kostenlos bekommen, oft die einzige vernünftige Mahlzeit am Tag. Für uns war das ein sehr beeindruckendes Erlebnis, welches uns mal wieder gezeigt hat, auf welchem Niveau wir hier zu Hause rumjammern.
Mehr Informationen zu der Schule findet ihr auf der deutschen Partnerseite Protect Kids Kambodscha oder auf der Facebook Seite der Schule. Scheut Euch nicht, Roger anzusprechen oder bei einem Besuch in Angkor Wat die Schule zu besichtigen. Roger empfängt sehr gerne Besucher und die Kinder freuen sich schon darauf, Euch ein Ständchen zu geben.
Nachmittag in Angkor Wat
Zum Nachmittag sind wir zurück zum Angkor Wat gefahren. Jetzt wollten wir uns diesen gewaltigen Tempel nochmal in Ruhe ansehen.
Die riesige Tempelanlage, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, gehört vielleicht zu den schönsten erhaltenen Gebäuden, die der Menscheit aus alten Zeiten erhalten wurde.
Über eine Bücke, welche den 200 Meter breiten Wassergraben überbrückt, kommt man zu einem der Tore nach Angkor Wat. Einige der Tore waren früher den Herrschern, andere dem niedrigen Volk und wieder andere den Elefanten zugeordnet.
Das gesamte Gelände wird von dem Wassergraben und einer Mauer umgeben, die rund 1300 x 1500 Meter lang ist. Im parkähnlichen Innenbereich sind einige der steinernen Bauten noch erhalten, so eine alte Bibliothek.
Der eigentliche Tempel liegt im hinteren Teil der Anlage. Dieser wurde im 12. Jahrhundert als Mausoleum für König Suryavarman II erbaut.
Der ganze Tempel ist ein hinduistischer Tempel, die Glaubensrichtung zu dieser Zeit der Khmer-Herrschaft.
Der Tempel selber ist das größte sakrale Bauwerk der Welt. Der zentrale Turm geht über 3 Ebenen und es existieren 5 Seitentürme. Der zentrale Turm erhebt sich 65 Meter über die Anlage.
Die gesamte Anlage kann besichtigt werden. Von dieser Möglichkeit machen pro Tag tausende von Menschen gebrauch. Es war wirklich voll in der Anlage, daher sind Fotos ohne Menschen drauf wirklich eine Ausnahme. Allerdings können wir es auch verstehen, das muss man einfach mal gesehen haben.
Dazu macht es auch noch richtig Spaß die Anlage zu besichtigen. Teilweise geht es durch dunkle Gänge oder abenteuerliche Treppen zu den verschiedenen Punkten in der Anlage. Für orientierungsfeindliche Menschen ist ein Rundweg ausgeschildert, dem auch wir gefolgt sind.
Nicht verpassen sollte man den Besuch der dritten Ebene der Tempelpyramide. Allerdings braucht man dafür etwas Geduld. Um die Menschenmassen ein wenig zu steuern, wird nur einer begrenzten Zahl Besucher der Besuch der dritten Ebene gleichzeitig gestattet. Das Ergebnis war, dass wir rund 45 Minuten in der Schlange stehen mussten, um dann über eine sehr hohe und sehr Steile Treppe die dritte Ebene zu ersteigen. Aber, es hat sich gelohnt, man wird mit tollen Eindrücken belohnt.
Bei einem Besuch der Tempel sollte man unbedingt die Mauern der Anlagen genauer anschauen. Wir hätten uns stundenlang die vielen Figuren der Tänzerinnen, Monster, Götter usw, anschauen können. Unglaublich wie liebevoll und detailliert diese aus dem Stein heraus gearbeitet wurden.
Für einen Besuch in Angkor Wat sollte man rund vier Stunden Zeit mitbringen, fünf Stunden sind aber auch nicht schlecht. Am Eingang könnt ihr Euch einen Guide mieten, wenn ihr das wollt. Diese sprechen meist englisch, einige aber auch deutsch. Wir haben es nicht gemacht, da wir gerne alleine durch solche Anlagen laufen.
Die dritte Ebene ist nur bis 17 Uhr geöffnet. Stellt Euch also frühzeitig dort an, um noch auf die heilige Ebene des Tempels zu kommen.
Eigentlich wollten wir den Sonnenuntergang auch noch in Angkor Wat mitnehmen. Aber, das frühe Aufstehen, die Eindrücke des Tages und die Hitze haben uns dann doch geschafft. So beschlossen wir am frühen Abend, Angkor Wat zu verlassen. Aber nicht, ohne vorher ein paar Bilder von den Tempelaffen zu machen. Diese sind keineswegs frech oder aufdringlich. Sie kümmern sich einfach nicht weiter um die Touristen, die da scharenweise rum rennen.
Fazit: Angkor Wat ist ein Traum
Angkor Wat hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Die Tempelanlage ist riesig und wunderschön anzuschauen. Die Menschenmassen, tja, mit denen muss man leben. Wir sind ja auch da gewesen, um dieses Bauwerk zu besichtigen. Also sollte man das doch auch jedem anderen Menschen auf der Welt gönnen.
Über alle Tempel in der Angkor Welt, rund um Siam Reap, hat uns der Bayon Tempel und der Ta Prohm Tempel noch besser gefallen. Der Bayon hatte etwas düsteres, mystisches an sich. Und er Ta Prohm, mit seinen Bäumen und Wurzeln, ist für uns nicht zu übertreffen.
Das waren unsere Eindrücke aus dem Angkor Wat in Kambodscha. Habt ihr noch Fragen? Wart ihr selber schon dort? Welche Bilder gefallen Euch besonders gut? Fragen über Fragen, die ihr gerne in den Kommentaren beantworten könnt.
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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.
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Ja, angkor Wat ist ein Traum! Schön, dass du uns auch die Menschenmassen nicht vorenthältst. Ich war M8itte dr 1990er dort, als der Tourismus ein ganz zartes Pflänzchen war und habe die großen Tempel mit nur ganz wenigen Touristen erlebt.
Danke für die schönen Fotos und den lebhaften Bericht!
LG
Ulrike
Hallo Ulrike,
ich beneide Dich um das Erlebnis, Angkor Wat in stiller Atmosphäre erlebt zu haben. Da wäre ich wohl gerne dabei gewesen.
LG Thomas
Wunderschöne Fotos sind dir da wieder gelungen.
Wir haben es leider nicht mehr auf die dritte Ebene geschafft, da wir erst spät nachmittags da waren und die Schlange an der Treppe zu lang war, um es noch vor der Schließung zu schaffen. War aber trotzdem toll.
LG
Gina
Hi Gina,
wir haben auch lange gezögert, fast zu lange, uns an diese Schlange anzustellen. Schon alleine wegen der komischen Treppe und das bei unserer Höhenangst. Aber am Ende waren wir froh, dass wir das gemacht haben.
LG Thomas
Servus,
da sind mal wieder ein paar tolle Fotos dabei. Besonders die vom Sonnenaufgang sind recht schön geworden. Ich muss mich endlich näher mit Asien beschäftigen. Da gibt es einige interessante Orte die man eigentlich mal gesehen haben sollte.
Grüße aus MUC
Rainer
Hi Rainer,
Dein Asien ist ja unser Afrika. Es lohnt sich, man muss sich nur endlich mal aufraffen.
LG Thomas
Hallo Thomas und Melanie,
wow! Eure Fotos sind ja echt der Hammer! Und ich dachte schon, ich würde recht gute Fotos machen… :(
Bearbeitest du die Bilder nachträglich noch etwas? Du hast Angkor Wat wirklich sehr gut eingefangen. Wir haben damals auch den Sonnenaufgang miterlebt und wir mussten echt schmunzeln als wir dein Bild mit den Massen an Touristen während des Sonnenaufganges gesehen haben. Normalerweise sieht man ja immer nur den menschenleeren Tempel von Angkor Wat… :)
Falls du mal Zeit und Interesse hast, kannst du dir ja auch mal meinen Reisebeitrag durchlesen und vielleicht fällt dir ein Tipp ein, wie ich meine Fotos besser machen kann.. ;)
Viele Grüße von den Weltenbummlern
Andre und Nadine
Hallo Ihr Beiden,
ich habe gerade mal ein wenig bei Euch gestöbert. Also, das ist ja mal Jammern auf hohem Niveau – ihr habt eine Menge toller Bilder. Was ich schade finde ist, dass die bei Euch auf dem Blog nur so klein dargestellt werden. So kommen die garnicht richtig zur Geltung, was sie doch verdient hätten.
Ich selber bearbeite alle Bilder. Muss ich auch, weil sie alle im RAW-Format aufgenommen sind. Dabei mache ich aber nicht viel. Die meisten Einstellungen werden beim Import in Lightroom schon eingestellt. Ich korrigiere dann noch ein wenig die Lichter und Tiefen, die Farbsättigung und korrigiere ab und zu noch einzelne Bereiche im Bild.
LG Thomas
Wenn man noch nie da war sind Eire Fotos hier ein echter Motivor sich das Land anzuschauen!
Hallo ihr zwei,
Tolle Bilder. Die überarbeiteten Seiten sind gelungen. Zu den Affen muss ich sagen ganz so friedlich sind sie nicht.
Ich wollte an einem Papierkorb eine Plastikflasche loswerden. Der Affe der ca. 2 m daneben war hat das als sein Revier betrachtet und mich ziemlich aggressiv angefaucht und nach mir geschlagen.
Ihr habt inzwischen viele Hochformate. Die verlieren bei der Besichtigung auf dem Fernseher oder PC leider an an Größe. Was ist der Grund?
gruß
herbb
Nabend,
in den Thailand-Berichten haben wir wirklich viele Hochkant Bilder. Das liegt an den vielen Motiven, wo sich das Format angeboten hst. Keine Bange, das wird kein Standard.
LG aus Florida,
Thomas