Warum Bloggen (trotz KI) immer noch sinnvoll ist

Von Veröffentlicht: 18.03.202516 Kommentare on Warum Bloggen (trotz KI) immer noch sinnvoll istKategorien: Bloggen

Neulich bin ich über die Frage gestolpert, ob Bloggen trotz der KI Systeme noch sinnvoll ist. Nun, ich denke ja, und das hat Gründe.

In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend unseren Alltag erleichtert, von smarten Assistenten bis hin zu automatisierten Einkaufstipps, drängt sich die Frage auf: Wird auch das Bloggen bald von KI-Beiträgen abgelöst?

Wozu noch bloggen, wenn eh alle ChatGPT fragen?

Gute Frage. Wer liest eigentlich noch Blogs, wenn sich jeder eine perfekt aufbereitete Antwort von einer KI holen kann? Und bringt es überhaupt noch was, Wissen, Gedanken und Meinungen ins Internet zu stellen, wenn es ohnehin von großen Sprachmodellen eingesaugt und als generische Antwort ausgespuckt wird?

Lass uns das mal durchgehen.

Bloggen hilft mir, mehr nachzudenken

Egal, ob jemand anderes meinen Blog liest oder nicht, ich lerne beim und durch das Schreiben. Wer ein Thema verständlich erklären will, muss es zuerst selbst wirklich durchdringen. Beim Schreiben merke ich oft, wo noch Lücken im Wissen sind oder ich eine Meinung nur schwer formulieren kann. Dann lese ich nach, recherchiere, bilde meine Meinung und Erfahrung weiter fort, um diese dann in Worte zu packen.

Wenn du regelmäßig bloggst, entwickelst du fast automatisch eine klarere Denkweise. Und das ist eine Fähigkeit, die mir in jedem Bereich hilft. Egal ob im Job oder einfach beim Sortieren meines eigenen Kopfes.

Dein Wissen kann anderen helfen (auch wenn du es nicht merkst)

Klar, die meisten Leute kommen nicht direkt auf meine Seite, wenn sie nach einer Lösung suchen. Trotzdem kommen hier über 10.000 Menschen jeden Monat auf den Blog. Vielleicht über eine Google-Suche. Vielleicht durch eine Foren-Diskussion. Vielleicht sogar über eine KI-generierte Antwort, die aus meinem Blog-Post gespeist wurde (ist doof, aber wohl neue Realität).

Das Beste: Du merkst oft gar nicht, wem Du geholfen hast. Aber gelegentlich bekommt man eine Nachricht von jemandem, der schreibt: „Hey, danke für den Artikel, hat mir echt weitergeholfen!“. Dieser Moment ist einfach großartig.

Der kleine Kick, wenn Leute deine Texte mögen

Okay, seien wir ehrlich: Es macht schon Spaß, wenn ein Blogpost mal durchstartet. Wenn Leute ihn teilen, diskutieren oder kommentieren. Dieser kleine Dopamin-Kick, wenn man sieht: „Oh wow, Leute lesen das wirklich!“, der ist nicht zu unterschätzen.

Natürlich passiert das nicht bei jedem Beitrag. Die meisten Blogposts verschwinden einfach in der Weite des Internets. Aber genau deshalb sind die seltenen Momente, in denen ein Artikel Anklang findet, umso schöner.

Aber was ist mit KI?

Ja, KI-Systeme durchsuchen das Netz und bauen ihre Antworten auf das auf, was sie finden. Manchmal zitieren sie Quellen, oft aber auch nicht. Und ja, das kann frustrierend sein. Aber mal ehrlich: Würdest Du aufhören zu programmieren, nur weil es Code-Generatoren gibt? Würdest Du aufhören zu zeichnen, nur weil es KI-Kunst gibt? Würdest Du aufhören zu fotografieren, nur weil es KI-Bilder gibt? Würdest Du aufhören, nachzudenken, nur weil eine Maschine auch Texte schreiben kann?

Dabei muss man der neuen Technik gar nicht abwehrend gegenüber stehen. Ich nutze so manches KI-Helferlein inzwischen wirklich gerne.Das Erstellen der Titelbilder ist ein gutes Beispiel dafür, oder die Korrektur meiner Texte.

Bloggen bleibt wertvoll. Nicht nur, weil es andere lesen könnten, sondern weil es Dich selbst weiterbringt.

Schlagwörter: , , , Letztes Update: 21.03.2025

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16 Kommentare

  1. André G. 18. März 2025 um 18:48 - Antworten

    Sehr schön beschrieben.

    Die KI ist ja mittlerweile auch schon überall integriert. In manchen Situationen vielleicht hilfreich, wie z.B. Beitragsbilder generieren :-)
    Bloggen ist in der Tat eine Aktivität, die zu Nachdenken führt, besonders dann, wenn man sich für das Thema auch interessiert.

    Natürlich ist es auch schön, wenn positives Feedback zurückkommt. Aber auch Kritik. Nur gibt es auch Menschen, die leider gar nicht reagieren.

    • Herr Tommi 18. März 2025 um 20:59 - Antworten

      Und genau dieses Nachdenken, beim schreiben, brauche ich um vom Alltag abzuschalten.

  2. Wolf Jäger 18. März 2025 um 19:00 - Antworten

    KI kann direkte, echte Kommunikation nicht ersetzen, und sie ist nicht kreativ! Was macht denn KI? Sie sucht aus riesigen (für den Menschen unüberschaubaren) Datenbanken nach Entsprechungen und macht dann ein paar logische Schlußfolgerungen, die sicher für ein menschliches Gehirn zu Komplex sind. Wenn man einer Bild KI sagt: Malle mir eine Ente im Businessanzug mit Aktenkoffer auf der Wallstreet, dann hattest DU die Idee, nicht die KI. In sofern ist Bloggen eher eine kreative Sache, Persönliches Empfinden und Austausch.

    • Herr Tommi 18. März 2025 um 21:00 - Antworten

      Genau so – allerdings kann man sich kreative Anregungen von der KI holen. Umgesetzt werden muss das dann aber mit den eigenen Gedanken – so mache ich es zumindest.

  3. Kerstin 19. März 2025 um 9:59 - Antworten

    Für mich ist die KI auch Fluch und Segen. Ich nutze sie schon auch ziemlich oft für privaten Kram oder auch mal als Ideengeber für den Blog. Zum Beispiel lasse ich mir gerne Inspiration für saisonale Rezepte geben. Es kommt zwar haufenweise Unbrauchbares bei raus, aber dazwischen liegt die ein oder andere Perle, auf die ich allein nicht gestoßen wäre. Außerdem finde ich gut, dass man so viel berechnen kann, nicht nur bei Rezepten Mengen anpassen, sondern auch so wichtige Fragen des Lebens wie „Wieviel Heliumballons braucht eine 7-jährige, damit sie schwebt?“.

    Was ich aber echt nervig finde, ist ausschließlich von KI-generierte Texte zu lesen. Es macht mir einfach keinen Spaß, sie sind uninspirierend und sich wiederholend. Inzwischen merke ich das sofort, dann klicke ich sofort weg. Meine Schüler wissen das inzwischen auch schon, dass ich es erkenne und seit dem zweiten Halbjahr haben sie es aufgegeben, mir sowas vorzulegen. Insofern habe ich insgesamt die Hoffnung, dass wir lernen die positiven Seiten von KI zu nutzen, aber nicht verlernen, das eigene Hirn anzuschalten.

    • Herr Tommi 19. März 2025 um 16:14 - Antworten

      Ich bin auch schon über Webseiten gestolptert, welche reine KI-Texte veröffentlich haben. Das motiviert mich keineswegs, dort Stammgast zu werden.

  4. Sari 19. März 2025 um 11:31 - Antworten

    Wie schon mal erwähnt, ist KI meiner Ansicht nach mit Vorsicht zu genießen. Als Unterstützung ok, aber nicht gänzlich. Ich finde zum Beispiel dass man sieht, dass immer mehr auf KI generierte Bilder zurückgreifen. Sei es nun auf Blogs oder auch auf anderen Seiten. Ich bin noch unschlüssig, wie ich das finde :) Aber es ist wirklich sichtbar….

    • Herr Tommi 19. März 2025 um 16:15 - Antworten

      Ich persönlich habe bei Bilder und Grafiken kein Problem damit. Nur bei Fotorealistischen Darstellung wünsche ich mir einen Hinweis.

    • Lorenzo 22. März 2025 um 0:19 - Antworten

      Ja, Sari. Als Unterstützung ja, aber nicht ganz.

  5. ClaudiaBerlin 19. März 2025 um 13:58 - Antworten

    Grade eben hab ich einen längeren Blogpost mit Hilfe von Perplexity verfasst. Ich hatte ein interessantes Video zum Thema „Why TRUMP Supporters Really Believe In Him?“ gesehen und wollte diese Thesen im Blog vorstellen. Früher hätte ich das Video gepostet und vielleicht noch ein paar wenige Sätze zu den Aussagen verloren. Heute hab ich das englische Transscript von Perplexity auslesen lassen, das es mir auch gleich übersetzt zusammengefasst hat. Den Abschnitt, um den es mir hauptsächlich ging (die psychologischen Motive der MAGAs) hab ich noch ein wenig bearbeitet / überflüssiges raus – und dann als Zitat gepostet. Mit Einleitung davor und Ausleitung danach.

    Wenn Identität wichtiger wird als Wahrheit: Warum MAGA-Anhänger rational nicht mehr erreichbar sind
    https://www.claudia-klinger.de/digidiary/2025/03/19/wenn-identitaet-wichtiger-wird-als-wahrheit-warum-maga-anhaenger-rational-nicht-mehr-erreichbar-sind/

    Insgesamt ist der Artikel jetzt viel gehaltvoller als es die frühere Version ohne KI gewesen wäre. Es kommt Bloglesern auch entgegen, den Inhalt eines Videos komprimiert zur Kenntnis nehmen zu können, anstatt es erstmal anschauen zu müssen, bevor man was dazu sagen kann. Das ist ja immer ein Medienbruch – und wer mag das schon!

    Damit will ich zeigen, dass auch ganz abgesehen von „Lösungen für Probleme, die Leute vielleicht suchen“ die KI nützlich sein kann, um Themen darzustellen, die mich bewegen und zu denen ich gerne Kommentare hätte.

    • Herr Tommi 19. März 2025 um 16:16 - Antworten

      Ich finde so ein Vorgehen vollkommen legitim. Ganz besonders, weil Du im Text noch explizit darauf hinweist.

  6. Eddy 20. März 2025 um 6:47 - Antworten

    Hallo Tommi, KI ist ein super-spannendes Thema, das auch mich jeden Tag umtreibt. Ich könnte schon gar nicht mehr ohne diese nützlichen Assistenten…

    Ich habe den Beitrag bei trusted-blogs.com entdeckt: Danke, dass die Leserinnen & Leser deinen Content auch dort finden können. Ich werde den Artikel auch über die Social-Media-Kanäle von trusted blogs weiterempfehlen.

    Liebe Grüße,
    Eddy

  7. Lorenzo 22. März 2025 um 0:16 - Antworten

    Echt schön geschrieben. Und ich stimme dir voll auch zu. 👍🤗

  8. David 24. März 2025 um 12:05 - Antworten

    Ich hoffe, daß KI das „echte“ Bloggen nicht ersetzen wird sondern das dadurch die Qualität so gesteigert werden kann, daß es unsere Abhängigkeit von Mediengiganten verringert.

    • Herr Tommi 24. März 2025 um 12:49 - Antworten

      Ersetzen wird sie es nicht. Echte, authentische Blogs werden sich immer von KI-generierten Inhalten abheben.

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