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Unsere Social-Media Zukunft

Veröffentlicht: 08. Januar 2022

Autor: Herr Tommi

Wisst Ihr was, inzwischen glauben wir, Social Medias sind kein Segen, sondern ein Fluch für die Menschheit. Niemals war es so einfach, Hass, Lügen und Hetze zu verbreiten. Daher haben wir uns mal Gedanken gemacht, wie wir in Zukunft auf den Social Medias unterwegs sein werden. Nein, wir werden diese nicht verlassen, aber den Schwerpunkt verlagern.

Social Medias – Die Plattformen für Hass, Hetze und Lügen

Wir kennen sie alle, diese Menschen, die früher in der Stammkneipe einen auf „Professor Wichtig“ gemacht haben oder den kleinen, nervigen Dorfdepp. Die gab es selbst hier in der Großstadt schon immer. Wissen alles besser, können alles, und „Die da oben“ machen eh alles falsch. Und dann kamen die Geschichten, weil sie etwas von der Schwester des Onkels, dem sein Hundetrainer seiner Schwiegermutter gehört haben.

Diese Typen waren früher schon nervig, aber meist auch ganz amüsant. Es waren einzelne Spinner, die in der Kneipe belächelt wurden, nachdem man ihnen eine halbe Stunde zugehört hatte. Heute aber finden sie die große Bühne, bei Facebook und Co., sie finden ein dankbares Publikum Gleichgesinnter und sie vernetzen sich. Ihn Ihrer Bubble finden Sie dann Zustimmung und Bestätigung. Etwas, was denen ein vollkommen neues Lebensgefühl gegeben hat. Und noch schlimmer, sie finden neue Anhänger für ihre teilweise abstrusen Aussagen.

So richtig ist uns das im Jahr 2015 bewusst geworden. Da sind plötzlich Menschen auf den „rechten“ Weg gesprungen, mit denen wir sogar eng befreundet waren. Wir sind heute noch fassungslos, wie diese intelligenten Menschen so vollkommen vom Weg abkommen konnten. Und das mit einer Geschwindigkeit und Radikalisierung, die erschreckend war.

Andere Fälle fallen uns ein. Ein Mensch, der uns in verschiedenen Foren sehr negativ aufgefallen ist. Ein Troll vor dem Herren, aber ein einzelner, nerviger, oft unverschämter Verstrahlter. Den hat man zeitweilig ertragen und nach und nach verschwand er aus allen Foren, weil gesperrt. Aber mit der Flüchtlingskrise bekam er seine „Chance“, sein Publikum, seine Bubble. Gelegentlich schauen wir heute noch mal in seine Timeline bei Facebook, erschreckend. Dumm und unverschämt wie damals, nicht in der Lage einen fehlerfreien Satz zu schreiben. Aber mit einer hohen Anzahl Follower, mit Deutschland oder Reichskriegsflagge im Profilbild.

Übrigens, ausnahmslos alle diese Menschen, bei denen uns 2015 der Sprung nach rechts aufgefallen ist, sind heute Corona-Leugner oder Maßnahmen-Gegner und im „Freiheitskampf“ aktiv. Einige ziehen sogar „Keine Diktatur“-schreiend durch die Straßen.

Die Algorithmen bestimmen das Meinungsbild

Das wäre ja alles noch zu ertragen, wenn die innerhalb ihrer Bubble bleiben würden. Dank der Algorithmen bekommen sie aber die ganz große Bühne. Statt diese Dinge zu entfernen oder in ihrer Bubble zu belassen, spülen die Formeln diese Meldungen immer wieder nach vorne.

Klar, bei Facebook kann man sich dagegen schützen, indem man seine Freundesliste pflegt. Wer so einen Unsinn verbreitet oder teilt, fliegt bei uns gnadenlos runter. Trotzdem wird man immer wieder damit konfrontiert, in den Kommentaren von öffentlichen Medien. Teilt die WAZ einen Artikel, dann kommt das ganze Elend angekrochen. Klar, man muss das nicht lesen, keine Frage. Aber oft genug kommt es vor, dass vernünftige Menschen aus unserer Freundesliste da Gegenrede halten und schwups, sehen wir es in der Timeline. Uns so lockt einen der Algorithmus dorthin. Die letzten 10 tollen Beiträge der Person, die wurden uns aber nicht angezeigt.

Und wenn man dann mal in so einen Kommentarbereich rein schaut, wird als Standard ja meist „Relevante Kommentare“ zuerst angezeigt. Und dort findet man sie dann, die Hetzer und Pöbler. Nimmt man sich dann mal die Zeit und scrollt nach unten, kommen sehr viele vernünftige Kommentare. Nur, offensichtlich sieht Facebook diese nicht als relevant an.

Unsere Zukunft bei den Social Medias

Wir sind hier zweigeteilt. Melli ist klar auf Facebook fixiert und wird auch dort weitermachen wie bisher. Sie kann den ganzen Unsinn dort aber auch besser ignorieren.

Thomas sieht seine Zukunft aktuell mehr bei Twitter. Klar, da gibt es auch nicht weniger Menschen mit Hirnfraß, keine Frage. Aber, man kann dort sehr bequem blocken. Und nach mehreren Jahren sehr konsequentem Blocken geht es inzwischen. Selbst unter den Trend-Hashtags der Idioten sieht man dann überwiegend Beiträge die Gegenrede bieten oder die den Hashtag für eine gute Sache kapern.

Aber, und das ist das schöne an Twitter, man bekommt inzwischen mehr Reichweite und Reaktionen auf seine Tweets. Erst gestern haben wir wieder so ein Beispiel selbst erlebt. Wir haben Fotos von einem neuen Spiel, zusammen mit ein paar Worten auf Facebook und Twitter geteilt. Bei Facebook gab es drei Likes von Freunden. Bei Twitter gab es 15 Likes und unter dem Tweet Rückfragen und Tipps, teilweise von uns unbekannten Menschen. Was macht nun mehr Spaß?

Daher wird es so sein, das man Thomas in Zukunft noch mehr bei Twitter antreffen wird. Bei Facebook wird es eigentlich nur noch Hinweise auf neue Blogbeiträge geben und vielleicht mal ein Foto von der Radtour. Alles Andere macht dort einfach keinen Sinn mehr. Lediglich ein paar wenige Gruppen, die wirklich wertvoll sind, geben den Grund dafür, Facebook nicht komplett zu löschen.

Es ist auch so, dass Thomas inzwischen interessante und aktuelle Themen sofort bei Twitter mitbekommt. Bei Facebook muss man das Glück haben, dass der Algorithmus entscheidet, dass das Thema Relevanz für den Leser hat. Das führt am Ende dazu, dass die eigene Timeline bei Facebook immer belangloser wird. Man sieht immer nur Beiträge von Menschen, wo man selber mal ein Like hinterlässt. Viele andere wertvolle Beiträge werden aber nicht angezeigt.

Social Media ganz zu löschen, wie Henning das im November mal versucht hat, wollen wir nicht. Dafür haben wir dort zu viele wertvolle Kontakte, die wir nicht verlieren wollen. Unsere Followern wird es aber vermutlich schon aufgefallen sein, dass es bei Thomas Facebook deutlich ruhiger geworden ist. Das wird wohl auch so bleiben. Hier und da mal ein Katzen- oder Spielefoto, das war es dann.

Wie sieht das bei Euch aus? Habt Ihr Euer Social-Media-Verhalten in den letzte Jahren oder Monaten verändert? Scheibt gerne einen Kommentar hier unter diesen Beitrag.

Vielen Dank für Deinen Besuch

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

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14 Kommentare

  1. Henning Uhle 8. Januar 2022 um 14:03

    Also ich habe auch erstmal alle fünfe grade sein lassen, was Social Media betrifft. Die Gründe sind bei mir die gleichen wie bei euch. Was ich dabei gelernt habe: Facebook braucht keine Sau. Pinterest auch nicht. Twitter ist die Plattform, mit der ich noch am meisten was anfangen kann.

    Grundsätzlich sehen wir das Ganz ungefähr gleich. Ich habe mal testweise wieder einen Artikel zu Facebook geteilt. Niemand nimmt davon Notiz. Dafür schwurbeln Kontakte in Kommentarspalten herum. Über LinkedIn und Twitter erhalte ich ja wenigstens mal einen Zugriff. Und die Pöbelei ist da nicht ganz so ausgeprägt. Daher ist mein Weg klar.

    • Thomas Jansen 9. Januar 2022 um 12:19

      Moin Henning,

      schwurbelnde Kontakte werden von mir konsequent entfreundet. Das habe ich inzwischen alle Geduld verloren.

      Bei FB bringe ich noch Links zu neuen Artikeln, da klicken schon noch ein paar wenige Menschen drauf.

      LG Thomas

  2. Netreisetagebuch 8. Januar 2022 um 14:38

    Ich habe dieselben Erfahrungen wie ihr gemacht. Bei Facebook gibt es kaum Resonanz, während es bei Twitter viel mehr Interaktionen gibt. Und klar, macht das dann auch viel mehr Spaß! Mal schauen, wie sich die Sozialen Medien in den nächsten Jahren noch entwickeln werden.
    Viele Grüße
    Annette

    • Thomas Jansen 9. Januar 2022 um 12:21

      Hi Annette,

      ich befürchte, die Stimmung wird nicht besser werden. Viel zu viele Menschen haben gelernt, dass sie in den Social Medias treiben können, was sie wollen. Es hat einfach in den allermeisten Fällen keine Konsequenzen.

      LG Thomas

  3. Werner 8. Januar 2022 um 18:02

    Auch ich mache mir einige Gedanken über Social Media und verändere mein Verhalten und „Arbeitsweise“. Ich habe zwar einen Facebook-Account, bin dort aber kaum mehr anzutreffen. Es ist eine fürchterliche Plattform geworden (wie sagte mal eine Fotograf: „eine Plattform für Leute Ü70 mit einem IQ von „U70“) – Im Grunde war sie es schon immer: Der Hass erzielt halt Reichweiten -und nur um diese geht es ja. Das sieht auf anderen Plattformen nicht anders aus. Auch dort geht es ja vor allem um Reichweite. Am Ende also um Konsum. Das muss allen klar sein, die sich dort aufhalten.
    Wir sind eben weit weg vom Uralt-Gedanken des „WEB 2.0“, in dem wir das Netz zu einem guten sozialen Ort machen. Nein, it`s big business and hate sales.
    Ich habe auch einen Insta-Account, zeige dort auch Fotos – aber auch auf der Plattform steht vorne „Meta“ drauf. Und Twitter? Nun ja, wenn man mal an Querdenker-Demo-Tagen bei Twitter mitliest, dann wird einem bewusst, was das für ein Ort ist: Kein guter.
    So muss jeder für sich abwägen, was einem wichtig ist. Ich benötige als „Privatmensch“ keine Reichweite. Sie ist mir tatsächlich ziemlich egal. Und gelange mehr und mehr zu der Erkenntnis: Das Leben ist analog. Und Blogs der guten alten Art gibt es ja auch noch (siehe hier!). Vielleicht erleben sie ja eine Renaissance?

    Liebe Grüße und vielen Dank für den Gedankenanstoß!
    Werner

    • Thomas Jansen 9. Januar 2022 um 12:24

      Hi Werner,

      mir geht es auch nicht um Reichweite für den Blog. Aber Sinn und Zweck von Social Media ist es doch, sich mit Gleichgesinnten, Freunden und Bekannten über Dinge austauschen (!) zu können. Das ist zumindest meine Erwartungshaltung daran. Aber Du hast auf jeden Fall recht, das Leben ist analog. Denn hier macht es am meisten Spaß mit anderen Menschen zu interagieren und die Deppenquote ist deutlich geringer. Kein Wunder, da hätte so ein Verhalten wie im Netz ja durchaus Konsequenzen.

      LG Thomas

  4. Anja 9. Januar 2022 um 13:26

    Social Media ist schoen fuer Fluff (Katzen, Kaffee, Kunsthandwerk) oder um Leuten mit kurzer Aufmerksamkeitspanne einfache Informationen nett verpackt zu vermitteln. Ich finde es auch wichtig, dass es Foren gibt, wo Leute respektvoll diskutieren koennen, das gab es mal, aber leider gibt es derzeit wenig Respekt bei Social Media – einfach zu entfolgen oder Beitraege nicht zu lesen reicht den meisten anscheinend nicht. Es ist gruselig, wieviel Macht Social Media manchmal zu haben scheinen (Wahlen, Impfen, COVID, etc. ) Wegen des Fluff komme ich auch nicht davon los, muss aber auch sagen, durch einige der nett verpackten Informationen auch schon Gedankenanstoesse erhalten zu haben, um vielleicht dann an anderer Stelle weiter zu lesen. deshalb werde ich Socia Media auch weiterhin nutzen.

    • Thomas Jansen 10. Januar 2022 um 8:50

      Moin Anja,

      ja, Foren waren eine tolle Sache. Ne, eigentlich sind sie es immer noch. In bin heute noch in mehreren Foren, zu verschiedenen Themen angemeldet oder suche speziell nach Foren, wenn ich eine Frage zu gewissen Themen habe. Wenn diese gut moderiert sind, dann sind das sehr wertvolle Quellen.

      LG Thomas

  5. Giovanni Chiaradua 10. Januar 2022 um 10:00

    Guten Morgen,
    eigentlich wollte ich schon seit Wochen einen ähnlichen Beitrag schreiben und kann diesen hier nur zustimmen.
    Sehr gut geschrieben.
    Twitter habe ich bisher noch nichts gemacht, aber sehe auch, dass man bei FB nichts erreicht.

  6. Martin 13. Januar 2022 um 9:25

    Hi zusammen,

    also, rein aus beruflichen Gründen kann ich auf soziale Netzwerke nicht verzichten und möchte es ehrlich gesagt auch nicht. Gerade für meine Hobbies Radeln und Fotografie habe ich mir auf Facebook ein tolles Netzwerk aus Menschen und Gruppen aufgebaut, welches ich nicht mehr missen möchte. Die negativen Seiten von Facebook kenne ich natürlich, es bildet eben die ganze Gesellschaft ab. Ich habe mir, gerade in den letzten Monaten, auferlegt ruhiger zu werden. Das gelingt mir bisweilen nicht immer, aber immer besser. Ich springe nicht mehr bei jedem Thema an und gehe auch nicht in jede Gegenrede. Bei Themen bei denen ich emotional verfangen bin mache ich das nach wie vor und ich halte das auch für wichtig. Wie gesagt, ich schaue halt beruflich auch nochmal ganz anders auf Facebook als ich das als Privatmensch tun würden.

    Twitter indes empfinde ich in weiten Teilen als noch schlimmer als Facebook. Da ich mit dem Dienstaccount von Rechtswegen her nicht einfach so blockieren darf, bekomme ich dort den geballten Hass und die unfassbare Dummheit vieler Menschen noch deutlich ungefilterter mit als etwa auf Facebook. Richtig übel wird es, wenn ich auf „Recherchereise“ in Telegram-Channels unterwegs bin. Da muss man eine sehr gute Psychohygiene betreiben, man neigt ansonsten dazu, den Glauben an die Menschheit zu verlieren.

    Es hat ja in der Vergangenheit immer mal wieder Versuche gegeben Alternativen zu Facebook zu platzieren, Mastodon, Vero oder diaspora um mal ein paar zu nennen. Auch dort habe ich durchaus interessante Menschen getroffen, die „kritische Masse“ ist aber einfach zu klein. Ein soziales Netzwerk, welches eigentlich kein Netzwerk ist, bringt halt auch nichts.

    Also, mein Fazit aus der aktuellen Lage ist folgendes, ich nutze Facebook und Twitter weiterhin, youtube ist übrigens auch so ein Fall für den Verfassungsschutz in weiten Teilen, betreibe aber ganz bewußt Psychohygiene und überlege es mir sehr gut was ich wann und wo poste.

    BG Martin

  7. Horst Schulte 14. Januar 2022 um 16:42

    Ich bin seit ein paar Jahren raus. Nur bei Insta poste ich unregelmäßig ein paar Fotos. Mich hält das nicht davon ab, über die asozialen Medien ordentlich zu motzen. Es muss in der Coronakrise kaum noch auszuhalten sein, was dort abgeht. Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist, wie wir in Zukunft diese gespaltene Gesellschaft zusammenbringen können. Erst war’s die Euro-Politik, dann die Flüchtlinge, die Klimapolitik und nun die Corona – Maßnahmen. Auf jedem dieser Felder spielten die asozialen Medien eine große Rolle – immer nur negativ. Zu Anfang war die Begeisterung groß. Da hieß es, die asozialen Medien dienten einer weiteren Demokratisierung im Land. Ich sehe sie als sehr reale Gefahr für unsere Demokratie. Ich hatte bei Twitter so um die 4.000 Follower, bei Facebook waren es keine 10 % davon. Gebracht hat das für meine Bloggerei überhaupt nichts. Vielleicht hat sich das geändert. Du schreibst ja, dass bei Twitter mehr passiert. Dafür scheint bei Facebook inzwischen tote Hose zu herrschen. Ihr schreibst gar nichts über Tictoc und Telegram. Ehrlich: Ich habe mir beide Dienste noch nicht einmal angesehen. Ich weiß, was bei Telegram abläuft. Das schreckt einfach ab. Es ist schade, aus den Möglichkeiten haben wir nicht viel gemacht. Auch international scheinen die asozialen Medien eher einen negativen Einfluss auf unser Zusammenleben zu haben. Man muss dafür nicht mal nur in die USA zu schauen.

    • Thomas Jansen 14. Januar 2022 um 18:13

      Hallo Horst,

      TicToc habe ich mir einmal kurz angesehen und es dann, nach den ersten Eindrücken, fluchtartig verlassen. Telegram habe ich noch nicht einmal genutzt.

      Ich sehe es inzwischen ähnlich, diese Medien schaden unserer Gesellschaft mehr als sie nutzen.

      LG Thomas

    • Martin 15. Januar 2022 um 8:10

      Hi, das ist mir zu pauschal. Generell ist es immer wenig zielführend zu generallisieren oder subjektive Erfahrungen als allgemeingültige Erkenntnis zu definieren. Da macht es den Kommentar dann auch nicht besser, wenn man stringent von „asozialen Medien“ schreibt.

      Selbstverständlich gibt es starke, durchaus auch asozialen, ja sogar destabilisierende und delegitimierenden Kräfte in den sozialen Netzwerken, deshalb ist aber werder die ganze Gattung, noch sind einzelne Netzwerke „asozial“. Am Ende sind es immer die Nutzenden die eine Plattform zu dem machen was sie ist. Man kann kritisch darüber diskutieren wie der Facebook Algorithmus funktioniert oder welches psychologische Phänomen hinter dem Like Button steckt.
      Schaut man sich aber nur die negativen Auswüchse an, springt man in der Diskussion viel zu kurz und pauschalisiert unzulässig.

      Ich bin davon überzeugt, dass die SoMes auch viel Gutes bewirken und bewirkt haben, man erlebt hier Zusammenhalt und gute Informationen. Die Vernetzung rund um die Flutkatastrophe im letzten Jahr ist da nur ein Beispiel. Auch der direkte Draht zu Unternehmen und Behörden ist durchaus eine positive Entwicklung, wenn auf deren Seite gute Social Media Arbeit geleistet wird. Versteht mich nicht falsch, ich will weder Hass noch Hetze schön reden, aber, es ist eben bei weitem nicht alles schlecht. Man muss halt mit Social Media umgehen können. Das bedeutet, Medien-Kompetenz gehört zwingend in den Schulunterricht und auch die Bibliotheken und Volkshochschulen müssen verstärkt Angebote machen, wie man soziale Medien nutzt. Dazu braucht es schnellere und effektivere Verfahren bei Strafverfolgungsbehörden, die eingreifen wenn sich Menschen nicht an Spielregeln halten.

      Ich bin nicht bereit die sozialen Netzwerke aufzugeben, nur weil dort gerade eine laute und bisweilen ekelhafte Minderheit „den Larry“ macht.

      BG Martin

      • Thomas Jansen 15. Januar 2022 um 10:16

        Moin Martin,

        ich bin bei vielen Punkten bei Dir.

        Ganz besonders beim Thema Social-Media-Kompetenz. Da muss dringend dran gearbeitet werden. Allerdings gehört dazu auch, den Zeitpunkt zu erkennen, wann einem die Social Medias, bzw. die Menschen in den Kanälen anfangen zu schaden oder die Nutzung der Medien einfach nur noch nerven.

        Dann wird es Zeit, das eigene Verhalten dort zu ändern. Die von Dir angesprochenen Pluspunkte sind für mich der Grund, die SM nicht komplett zu verlassen. Aber neben dem kurzen Draht zu wenigen Leuten und die Mitgliedschaft in zwei, drei kostbaren Gruppen bietet Facebook mir nichts mehr. Denn inzwischen ist auch der Unterhaltungsfaktor von Menschen wir Frau L. ;-) in Genervtheit umgeschlagen. Sagen wir es knallhart, ich kann diese Dummheit, gepaart mit Wohlstandstrotz nicht mehr ertragen. Und hier kann man Facebook und Co. durchaus einen Vorwurf als Medium machen. Man kann sich die Finger Wund melden, es passiert nichts. Es gibt noch nicht einmal die Möglichkeit, Fakenews und Falschinformationen als Solche zu melden. Und selbst knallharte Drohungen und Aufrufe zu Hass und Hetze bleiben meist stehen.

        Und ich bin damit nicht alleine. In meinem Umfeld haben sich einige Menschen speziell von FB abgewendet, weil sie keine Lust mehr darauf haben oder sie nutzen es nur noch wie einen komfortablen Messanger zu wenigen Kontakten.

        Warum posten wir denn eigentlich unsere Meinungen bei FB nicht öffentlich? Warum müssen wir solche Postings auf einen Empfängerkreis eingrenzen? Das zeigt doch schon, dass das System kaputt ist bzw. zu viele kranke Köpfe da unterwegs sind.

        LG Thomas

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