
Mit dem Kauf unserer E-Bikes haben wir die Freude am Radfahren wieder zurückgewonnen. Unsere alten Räder staubten seit Jahren vor sich hin und jetzt sind wir wieder regelmäßig mit dem Rad unterwegs. Warum und welche E-Bikes wir uns gekauft haben, wollen wir in diesem Beitrag einmal erzählen.
Inhalt
Vom Rennrad zum E-Bikes – unsere Radfahrgeschichte
Wir sind früher (!) beide sehr gerne Fahrrad gefahren. Früher heißt in nackten Zahlen, vor über 30 Jahren, in der Kindheit und im jugendlichen Alter. Thomas ist sogar mal ein Radrennen gefahren und Übungsfahrten nach Venlo und zurück gehörten zum normalen Wochenablauf. Selbst vom Nürburgring nach Hause, an einem Tag (rund 160 Kilometer), war anstrengend aber machbar. Das Foto hier ist übrigens von der Nürburgring-Tour, das war 1985.
Spätere Fahrräder staubten vor sich hin
Zwischendurch haben wir uns mal wieder Fahrräder gekauft, die standen sich aber meist die Räder platt. Und das hat auch einen Grund, wir wohnen auf einem Berg. OK, bei Menschen aus alpinen Regionen löst das nun vermutlich einen Lachkrampf aus. Aber nach jeder Tour mussten wir zum Ende diese doofen 90 Meter hochfahren und die Wege sind entweder recht steil oder man müsste riesige Umwege fahren. Und da hatten wir einfach nie so richtig Lust zu. Natürlich kann man auch hier auf dem „Plateau“ mit dem Rad fahren. Immer so 8 Kilometer im Kreis, dann geht es aber bergab, wenn man einmal falsch abbiegt. Das war nicht wirklich erfüllend. Also verstaubten unsere Räder im Keller.
Faltrad geerbt – nun kam der Spaß wieder zurück
Im Frühjahr erbten wir dann ein Faltrad. Nach einer Testfahrt war klar, dieses kleine Teil mit den 20 Zoll-Rädern ist gar nicht sooo schlecht. Es passt sogar in den Kofferraum beim Fiesta, wenn die Rücksitze umgeklappt sind und ein zweites Faltrad hätte auch noch Platz. Also haben wir ein zweites Faltrad dazu gekauft. Damit waren wir endlich ein wenig flexibler. Wir konnten irgendwo hinfahren, wo es schön flach ist, und mit den Falträdern kleinere Touren fahren.
So richtig lange Touren sind mit den Falträdern sicherlich machbar. Aber gerade mit den 20-Zoll-Rad auch ein wenig anstrengend. Gerade, wenn es über unbefestigte Wege ging, war das schon ein wenig wackelig.
E-Bike-Testfahrt mit Folgen
Über Thomas Arbeitgaber haben wir uns für einen Tag zwei E-Bikes geliehen. Diese werden für Kunden und Angestellte für kostenlose Testfahrten angeboten. Und dieser Tag hatte Folgen.
Schon nach wenigen Kilometern und dem ersten „Hügel“ war klar, wir brauchen zwei E-Bikes. Das macht wahnsinnig Spaß. Steigungen, Gegenwind, alles kein Problem mehr. Da wir am Niederrhein damit rumgefahren sind, war besonders das Thema Wind an dem Tag beeindruckend. Auf einem längeren, wirklich flachen Stück, meinte Thomas, dass der Antrieb doch überflüssig sei und hat den abgeschaltet. Und genau in dem Moment merkte er, wie sehr der kleine Motor auch bei Gegenwind hilft. Naja, der Antrieb war schnell wieder eingeschaltet.
Also haben wir uns auf die Suche nach E-Bikes gemacht.
Der E-Bike-Kauf
Bevor es an den Kauf ging, haben wir uns im Netz ein wenig schlau gelesen. Das Angebot ist riesig und am Anfang auch ein wenig unübersichtlich. Schnell haben wir aber unsere Wunschkonfiguration gefunden. Wobei diese sich ein wenig zwischen uns beiden unterschieden hat.
Was wollten wir haben?
Gemeinsam war der Wunsch, einen Bosch-Motor zu haben. Diese sind nach unseren Recherchen nicht umsonst so weitverbreitet. Idealerweise sollten beide Räder zudem den gleichen Akku haben, damit man die mal tauschen kann.
Melanie wollte gerne ein Rad mit Rücktritt haben, also kam hier nur eine Nabenschaltung infrage. Und es sollte einen Tiefeinstieg haben. Thomas dagegen bevorzugt eine Kettenschaltung, Rücktritt braucht kein Mensch – meint er.
Auf keinen Fall wollten wir die Räder online kaufen. Erstens wollten wir gerne einen lokalen Händler unterstützen und damit auch eine Anlaufstelle für den späteren Service haben. Dabei sollte der Händler nicht zu weit weg sein, damit man diesen auch mit dem Rad erreichen kann.
Die Suche nach dem kompetenten Händler
Also ging es los, durch die verschiedenen Fahrradläden hier in der Ecke. Dabei waren unsere Erfahrungen eher durchwachsen. Klar, in der Hochphase der Corona-Einschränkungen konnten sich die Händler vor Kunden kaum retten. Was wir bei einigen Läden, besonders von großen Ketten, erlebt haben, hätte uns fast doch dazu verleitet, die Räder online zu bestellen. Aber am Ende sind wir bei einem Händler, der auch noch in 10 Minuten mit dem Rad zu erreichen ist, fündig geworden.
Für die Beratung wurde ein Termin gemacht, sodass eine ganze Stunde für uns reserviert war. Wir konnten mehrere Räder anschauen und testen und wurden dabei wirklich gut beraten. Melanie hatte sich dann für ein Rad entschieden, aber bei dem Testrad war die Rahmengröße zu groß. Also wurde extra für sie das gleiche Rad mit kleinerem Rahmen für eine Probefahrt am nächsten Tag fertig gemacht.
Am Ende haben wir uns für zwei Räder entschieden und auch noch ein bisschen Zubehör dazu gekauft. Einen Korb, Helme, Satteltasche, Schlösser – was man halt so braucht. Und ein paar Tage später konnten wir dann unsere Räder endlich abholen.
Unsere E-Bikes
Für welche Räder haben wir uns denn nun entschieden, wir lesen förmlich die Frage hinter Eurer Stirn. Also, tadaaa, hier sind sie.
Mellis E-Bike
Melanie hat sich für das Kalkhoff Agattu 3.B Move mit Bosch ActiveLine Motor entschieden. 28-Zoll-Reifen, 45 cm Rahmenhöhe, hydraulische Felgenbremse, 7-Gang-Shimano-Nabenschaltung.
Thomas E-Bike
Thomas E-Bike ist ebenfalls von Kalkhoff, und zwar das Endeavour 1.B Move mit PerformanceLine Motor von Bosch. Ebenfalls 28-Zoll-Reifen, eine 8-Gang Kettenschaltung von Shimano und eine Rahmenhöhe von 50 cm. Dazu noch hydraulische Scheibenbremsen, damit der dicke Onkel auch zum stehen kommt.
Die ersten Wochen mit den E-Bikes
Nun sind wir die ersten Wochen mit den E-Bikes unterwegs und haben den Kauf keine Sekunde bereut. Melli hat die ersten 300 Kilometer gefahren, Thomas ist schon über 600 Kilometer unterwegs gewesen.
Dabei nutzen wir den Antrieb recht unterschiedlich. Melli hat ihn eigentlich dauerhaft an, zumindest auf kleinster Stufe. Thomas schaltet den bei Bergabfahrten und auf ebenen Strecken (ohne Gegenwind) meistens ab. Bergauf nutzen wir natürlich beide die Unterstützung, bis in den Turbo-Modus der Räder.
Unsere Vorteile durch die E-Bikes
Durch die unterschiedliche Nutzung fahren wir endlich gemeinsam Rad. Vorher sah es meist so aus, dass Thomas oft auf Melli warten musste. Keine Ahnung, warum der dicke Mann auf dem Rad so flott unterwegs ist. Vielleicht ist es noch ein Relikt aus alten Zeiten? Denn eigentlich ist Melli deutlich sportlicher und agiler. Das merkt man spätestens, wenn wir irgendwo spazieren gehen.
Berge, Steigungen, Gegenwind – all diese Dinge haben ihren „Schrecken“ beim Radfahren verloren. Das Einzige, worauf wir noch achten müssen, ist der Akku. Ganz besonders bei Thomas, mit der entsprechenden Zuladung, ist das bei längeren Touren schon ein Thema. Da er diese aber oft allein fährt, die berühmten Sonntags-Vormittags-Touren wenn Melli ausschläft, kann er einfach das Akku von Mellis Rad als Reserve mitnehmen. Das war auch der Grund, warum wir zwei Räder mit identischen Akkus haben wollten.
Apps beim Radfahren
Aktuell nutzen wir zwei Apps bei unseren Radtouren. Auf dem iPhone haben wir FitmeterBike und Komoot installiert. Mit FitmeterBike zeichnen wir jede Tour auf, sodass wir darüber eine Gesamtübersicht bekommen. FitmeterBike läuft also immer, bei jeder Tour.
Wenn wir eine neue Route planen und uns navigieren lassen wollen, dann nehmen wir Komoot. Die Planung der Routen geht am Desktop wirklich sehr gut und die Touren stehen dann sofort auf dem iPhone zur Verfügung. Nach der Tour können wir dort Fotos zufügen, eine Beschreibung und die GPS-Daten für die Darstellung der Tour hier auf dem Blog exportieren.
Wo fahren wir gerne rum?
Inzwischen haben wir uns auch ein paar Stammstrecken, so für „jeden Tag“ erfahren. Thomas fährt gerne nach Feierabend die Ruhr entlang nach Kettwig und auf der anderen Ruhrseite wieder zurück. Je nach Streckenvariante sind das zwischen 32 und 37 Kilometer, fast nur auf Radwegen ohne Autoverkehr.
Zusammen mit Melli geht es ebenfalls oft zur Ruhr. Unsere Ruhrwiesen in Mülheim, egal ob Richtung Essen oder Richtung Duisburg, sind ein idealer Ort zum Radfahren. Und unter der Woche oder am späten Nachmittag ist es da auch selten so voll, dass es stören würde.
Längere Touren am Wochenende haben uns schon bis Bochum Dahlhausen oder zum Baldeneysee nach Essen geführt. Da stehen aber noch einige schöne Ziele auf der ToDo-Liste für die nächsten Wochen.
Auf einer eigenen Seite findet ihr auch unsere schönsten Radtouren rund um Mülheim zusammengefasst. Dabei ist übrigens immer der tolle Radschnellweg im Spiel. Wir haben das Glück, nur 5 Minuten bis zu einer Auffahrt auf diesen tollen Radweg zu fahren. Und über diesen Weg und das damit verbundene Netz kommen wir recht flott in viele Ecken.
Mit dem Fahrrad auf Reisen?
In Zukunft werden wir die Räder auch mit auf Reisen nehmen, wenn wir mit dem Auto fahren. Aktuell noch unsere Falträder, für kürzere Fahrten. Im Herbst werden wir aber wohl einen unserer Fiestas mit einer Anhänger-Kupplung nachrüsten. Dann können wir auf einem Heckträger auch die beiden E-Bikes mitnehmen. Die zulässige Stützlast passt genau, für das Gewicht der beiden E-Bikes und den dazugehörigen Träger.
Wir haben wieder Spaß am Radeln gefunden
Wir haben durch die E-Bikes die Freude am Radfahren zurückbekommen. Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, wo wir nicht mit dem Rad unterwegs sind. Besonders Thomas ist, nach Feierabend, kaum zu halten und am Wochenende geht es gemeinsam auf Tour.
Jetzt suchen wir noch passende Fahrradkleidung für den Herbst/Winter. OK, bei strömenden Regen wollen wir nicht unbedingt fahren. Aber Kälte sollte kein Hinderungsgrund beim Radeln sein. Einfach mollig einpacken und los. Es wäre sonst einfach zu schade, die neu gewonnene Fitness wieder zu verspielen. Und gerade Thomas merkt es aktuell massiv wie gut ihm das Radeln tut.
Habt Ihr noch Fragen oder Anmerkungen? Dann raus damit in den Kommentaren.
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Lustig, hier das genauso mit dem „Berg“ und der früheren Freude am Radfahren und dem Verstauben der Jetzigen und mein Bestehen auf eindm Rücktritt. Aber weil außer dem Anstieg an der Straße noch Treppen den Hang hoch von Hausnummer a bis g wie ganz weit oben bis zum Haus gehen und die Räder im Haus durch das Haus durch in den Keller zu tragen sind, gehen wir weiter Spazieren.
Hi Ines,
Keller wäre bei uns auch ein KO-Kriterium für die Räder gewesen. Gerade die E-Bikes wiegen ja noch ein wenig mehr. Zum Glück können wir die aber in einer Garade abstellen.
LG Thomas
Hallo E-Biker :)
Oh wie sehr ich mich immer über eure E-Bike-Beiträge freue! – weil ich mich immer wieder selbst darin wiederfinde! Meine bessere Hälfte und ich haben uns auch heuer Ende April E-Bikes gekauft – und es hat auch unser Leben massiv verändert! Da wir in den Kärntner Bergen leben kamen für uns nur E-Mountainbikes mit Vollfederung in Frage („Fullys“). Wie mühsam es ist, mit Fahrrädern ohne Strom den Berg hinaufzutreten brauch ich euch ja nicht erklären. Mit E-Bikes macht es aber wirklich soooo viel Spaß! Und für etwas unsportlichere oder unmotiviertere Menschen wie mich ist es ein Wiedereinstieg in ein einen komplett neuen Lifestyle. Denn ich bin nun auch ständig am Rad. Ich bin seit Ende April schon über 1.200 km gefahren – großteils Bergkilometer. Das hätte ich mir mit einem gewöhnlichen Rad nie angetan ;) und es auch nie geschafft. Und es macht mich auch richtig stolz. Und wenn jemand meint, mit Unterstützung zu fahren wäre keine sportliche Leistung, der irrt sich gewaltig! Wir haben uns auch schon einen Fahrradständer für unsere Bikes besorgt, damit wir damit auch mal in andere Teile Österreichs oder den Grenzregionen Italien und Slowenien unterwegs sein können. Ich wünsche euch noch viele unfallfreie und und wunderschöne Rad-Kilometer mit euren E-Bikes. Ride on! Ich freue mich auf weitere Beiträge zu dem Thema. Vielleicht verbringt ihr ja auch mal eine Rad-Reise in Österreich oder Kärnten? LG aus dem Süden, Anita
Hi Anita,
das mit dem Fahrrad-Urlaub in Österreich können wir uns durchaus vorstellen. Mal schauen, was die Zeit so bringt.
LG Thomas
Hallo,
Der Artikel war wirklich schön zu lesen. So ähnlich geht es mir nämlich gerade auch. Ich wohne im Taunus, die Steigungen sind hier eigentlich moderat, aber trotzdem kann ich meinen inneren Schweinehund nie dazu überwinden wenigstens mit dem Fahrrad den kurzen Weg zur Arbeit zu fahren. Meine Schwiegermutter hat sich vor kurzem ein E-Bike gekauft. Ich habe es getestet und das war wirklich ein Traum. Jetzt überlege ich natürlich auch… Eine Freundin von mir hat ein Klapp-E-Bike. Die sind nicht ganz so teuer und man kann sie gut im Auto verstauen. Die Reichweite ist vielleicht nicht ganz so weit…habt ihr damit auch Erfahrungen?
Mein Mann und ich bauen uns allerdings auch gerade einen Blog auf. Wir sind da noch recht neu auf dem Gebiet. Schaut gerne mal vorbei. Lieben Gruß, Christina