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Themenfesseln beim Bloggen?

Von Veröffentlicht am: 22.01.20259 Kommentare on Themenfesseln beim Bloggen?Kategorien: Bloggen

Was soll oder kann man auf dem eigenen Blog schreiben? Muss man sich vorab Gedanken machen, ob das Thema passt, ob es die Leser interessiert? Marco stellt diese Fragen in seinem Blog mit der Überschrift „Geht es nur mir so?“. Und da kann ich mit gutem Gewissen sagen, das ging mir lange Zeit genau so. Allerdings habe ich mich von den Fesseln mit Themen befreit.

Marco schreibt:

Wenn ich mir etwas für den Blog überlege, dann möchte ich nicht immer erst die Frage im Kopf haben, ob das Thema überhaupt auf den Blog passt. Das ist vielleicht für den ein oder anderen cool, aber für mich nicht. Es schränkt mich gewissermaßen in meiner Kreativität ein.

Darüber habe ich mir früher viel zu oft Gedanken gemacht.

Lange Zeit war das hier ein Blog übers Reisen und die Fotografie. Ich hatte aber schon immer das Problem, dass mein Leben (leider) nicht nur aus diesen zwei Tätigkeiten besteht. Es ist viel abwechslungsreicher, bietet viel mehr Dinge, über die ich berichten möchte. Und so habe ich mir jahrelang immer überlegt, was ich auf dem Blog veröffentliche. Oft genug hatte ich Bedenken, über andere Dinge zu schreiben.

Einerseits wollte ich Stammleser nicht mit Themen langweilen, die sie nicht interessieren. Andererseits bringen mehr Themen auch mehr verschiedene Menschen auf den Blog. Man vergrößert damit am Ende doch die Zielgruppe. Dabei gibt es sicherlich einige Leser, die sich komplett abwenden, wenn man plötzlich über Themen schreibt, die sie nicht interessieren. Auch für Google soll es ja böse sein, wenn man sich nicht auf ein Thema spezialisiert. Nun ja, das mag so sein, aber ich kann ja nicht auf jede Befindlichkeit Rücksicht nehmen. Und so eine Maschine kommt dann erst mal hinten an.

Wobei man schon differenzieren muss. Betreibe ich einen persönlichen Blog, dann sind den Themen wohl keine Grenzen gesetzt. Schreibe ich aber auf einem Blog, welcher ein Produkt, eine Dienstleistung oder andere Services anbietet, ist man sicherlich eingeschränkter. Mich würde es befremden, auf einem Firmenblog Urlaubsberichte zu lesen. Und dann kommt auch das Google-Thema ins Spiel, wenn jeder einzelne Seitenbesucher ein potenzieller Kunde sein kann. Dann hat das Ranking natürlich einen ganz anderen Stellenwert.

Was erwarten die Leser eigentlich?

Ich habe dann mal angefangen, das Spektrum meiner Besucher zu analysieren. Die allermeisten kommen über Google zu mir auf den Blog. Diese suchen nach einem Begriff oder Thema, finden meinen Eintrag bei Google, kommen auf den Blog, lesen den Artikel und sind danach wieder verschwunden. Denen ist es vollkommen egal, ob ich auch noch über andere Themen schreibe. Die bekommen das meistens gar nicht mit.

Und die Stammleser? Da habe ich mal meine eigene Art angeschaut, wie ich andere Blogs verfolge. Dies geschieht bei mir klassisch in einem RSS-Reader. Da scrolle ich dann durch die aufgelisteten Beiträge und klicke die Artikel an, deren Themen mich interessieren. Und wenn da der Schallplattenblog plötzlich über CSS-Formatierungen schreibt und mich das interessiert, ist es mir persönlich egal, ob es ein Schallplattenblog ist. Genauso handhabe ich das, wenn ich durch Bloggerforen oder Social Medias scrolle und interessante Artikel sehe.

Und gerade bei Blogs, welche eine große Themenvielfalt haben, erwische ich mich oft dabei, wie ich da versacke und ganz viele Beiträge lese.

Es gibt natürlich auch Menschen, die das wirklich stört. So hatte ich vor Jahren hier mal einen Kommentar, warum ich als Fotografieblogger plötzlich was über E-Zigaretten schreibe. Meine Antwort war, „weil ich es kann, mein Blog, meine Regeln“. Mir ist bewusst, dass dieser Themen-Mischmasch nicht allen gefällt, aber wie oben schon geschrieben, man kann es nicht jedem recht machen. Mir ist wichtig, dass ich mich mit meinem Blog und mit meiner Arbeit, die ich hier investiere, fein bin.

Das ist übrigens auch der Grund, warum ich irgendwann den sehr bekannten Namen Reisen-Fotografieblog abgelegt und auf Jansens-Pott geändert habe. Ich wollte die thematischen Fesseln loswerden, die ich selbst mit dem Namen des Blogs angelegt hatte.

Aktuell kann ich sagen, dass mir das Bloggen, ohne thematische Fesseln, wieder sehr viel Spaß macht. Hier schreibe ich aktuell wie wild, auf dem Brettspiel-Blog ist dagegen Ruhe. Dazu fehlt mir momentan die Motivation. Ich überlege sogar, den Blog aufzulösen und die Beiträge hier rüber zu ziehen.

Und offensichtlich macht auch den Leserinnen Spaß, was hier passiert. So gab es in den letzten zwei Wochen, wo hier wieder Leben auf dem Blog ist, ca. 50 Kommentare. So viel hatte ich in den letzten zwei Jahren in Summe nicht.

 

 

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Wer schreibt hier?

Herr TommiHerr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher, der gerne anderen Menschen aus der IT-Patsche hilft. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2009 mit großer Leidenschaft als Hobby auf dieser Seite. Dabei gibt es fast kein Thema, welches nicht angesprochen wird.

9 Kommentare

  1. Anne 23. Januar 2025 um 8:12 - Antworten

    Eine superspannende Frage, die mir in den vergangenen Jahren so einige graue Haare beschert hat… bei mir gibt es ja auch eine Unzahl völlig verschiedener Themen, die mein Leben ausmachen und über die ich halt auch einfach gern blogge. Ich habe ja beide Varianten durch – ein einziger Blog als thematischen Gemischtwarenladen oder doch diverse einzelne Fach-/Themenblogs. Letzten Endes hat sich für mich letzteres bewährt, einfach weil es mich selber genervt hat, keine klare Positionierung formulieren zu können und gefühlt alles mal anzureißen, aber irgendwie immer hin und her zu springen.

    Ich freu mich auf jeden Fall schon darauf, was bei euch hier noch so aus der Tastatur purzeln wird!

    • Herr Tommi 23. Januar 2025 um 10:45 - Antworten

      Du hast ja auch einen schönen Blumenstrauß an eigenen Seiten und Projekten. Dafür würde mir echt die Energie fehlen. Zumal ich es nicht mag, wenn auf einem Blog nur alle paar Monate ein Beitrag erscheint. Deswegen überlege ich ja, den zweiten Blog hier zu integrieren.

  2. Sari 23. Januar 2025 um 9:41 - Antworten

    Ich finde es gut, dass du den Beitrag von Marco nochmal aufgegriffen hast. Ich denke vor allem die, die schon lange blogge, standen alle irgendwann mal vor dieser Frage und ich glaube die meisten haben – so wie du und ich – sich von diesen Einschränkungen letztendlich frei gesprochen.
    Wer will, der bleibt, der Rest muss nicht.

    Ich mache es wie du mit dem Feedreader. Ich lese die Beiträge, die mich ansprechen ohne konkret zu schauen, wer jetzt dahinter steckt.

    • Herr Tommi 23. Januar 2025 um 10:46 - Antworten

      Yep, entweder löst man sich von dieser Einschränkung oder betreibt konsequent mehrere Seiten. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung, wenn es einem Spaß macht.

  3. Sabrina 24. Januar 2025 um 13:04 - Antworten

    Die Frage stelle ich mir auch manchmal und lade dann doch immer dabei, mein Blog, meine Regeln, meine Beiträge. Mal so. Nur das Buchbloggen bleibt einzeln. Wobei mich das auch noch immer ab und an nervt und ich gerne beide zusammenlegen würde, aber das wäre wieder zu viel Arbeit, xD also lasse ich es, wie es ist.

    • Herr Tommi 24. Januar 2025 um 13:06 - Antworten

      Bei mir ist das nicht sooo viel Arbeit. Ich experimentiere damit gerade schon rum. Tendenz im Moment: Nur noch ein Blog.

  4. Sabine 25. Januar 2025 um 18:35 - Antworten

    Haa, herzlich willkommen in meiner Blogwelt! Tagebuchbloggerei oder einfach nur persönliche Beiträge können so easy zu schreiben sein! Je nachdem, was das eigene Herz begehrt und was einem grade so durch den Kopf geht. Macht echt Spaß!
    Ich hatte aber auch mal Bedenken, ob mein Geschreibsel andere überhaupt interessiert. Dazu hab ich so viele Rückmeldungen bekommen, dass es in erster Linie MEIN Blog ist und ich einfach schreiben kann, was ICH WILL – das sei absolut ok.
    Mehr brauch ich nicht, seitdem mach ich mir da herzlich wenig Gedanken, was sehr entspannend ist!
    Wie du sagtst: Mein Blog, meine Regeln!
    BÄÄM!
    Schönes Wochenende!
    Sabine

    • Herr Tommi 25. Januar 2025 um 20:53 - Antworten

      Und genau wegen Deiner Beiträge ist Dein Blog auch in meinem RSS Reader. Ich mag solche Beiträge über Alltägliches.

  5. Gabriele Campbell 31. Januar 2025 um 17:51 - Antworten

    Hier ist ja wirklich wieder Leben eingekehrt. :D Ich verwende keinen Feeder sondern checke Blogs, die mich interessieren, einfach wenn mir danach ist. Jetzt werde ich hier sicher öfter klicken.

    Mich stört so ein Gemischtwarenladen nicht, im Gegenteil, da findet man beim Stöbern manchmal interessante Sachen. Und die Brettspielposts muss ich ja nicht lesen. ;)

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