
Starte einen eigenen Blog, dann kann Dir jeder Algorithmus egal sein
Ok, warum sollte man einen eigenen Blog haben? Eine eigene Seite im großen Internet? Muss die Seite tiefgründig sein? Nein! Schreibe einfach darüber, was Dich interessiert. Ganz ohne Druck, einfach über Gedanken oder Ideen schreiben, nur aus Spaß an der Freude. Willst Du mehr Analysen oder Recherchen in Deine Artikel einbauen? Prima, auch das kannst Du machen, einfach so, wie es Dir gefällt.
So ein Blog macht Dich unabhängig von den Launen der Social Medias. Kein willkürlicher Algorithmus, keine Werbeeinblendungen, einfach nur Deine Inhalte, nach Deinen Regeln.
Hier mal ein paar gute Gründe für einen eigenen Blog:
Dein Blog – Deine Spielwiese – Deine Regeln
Starte Deinen Blog einfach. Ohne roten Faden, ohne Konzept, ohne SEO-Strategie. Du musst am Anfang gar nicht verstehen oder wissen, was SEO eigentlich ist. Es ist Dein eigenes digitales Zuhause. Schreibe heute über Deinen Lieblingskaffee, morgen zeigst Du Katzenfotos, übermorgen stellst Du Dein neu erworbenes Brettspiel vor – und dann schreibst Du einfach mal 3 Tage gar nichts. Alles fein, es ist Dein Blog.
Kein Algorithmus entscheidet über Deine Sichtbarkeit
Was passiert denn bei Facebook und Co? Du postest einen Beitrag und den sehen dann noch nicht einmal Deine engsten Freunde. Irgendein dahergelaufener Algorithmus entscheidet, wer da was zu sehen bekommt. Natürlich kannst Du ein paar Euronen rüberwachsen lassen, damit Du mehr Reichweite bekommst, durch Werbung. Aber mal ehrlich? Will man das als Privatperson?
Dazu verschwinden Deine Beiträge dort schnell im Nirwana der endlosen Timelines.
Auf Deinem Blog bleiben die Beiträge sichtbar. Für immer! Zeige sie chronologisch an, nach Themen sortiert, ganz wie Du es möchtest. Es gibt eine funktionierende Suche. Und wenn es gut läuft, mögen die Suchmaschinen Dich auch ein wenig, dann bekommst Du auch nach Jahren Zugriffe auf Beiträge.
Langfristige Kontrolle über Deine Inhalte
Kennst Du noch StudiVZ oder MySpace? Das waren erste Seiten mit Social Media Charakter. Solche Plattformen kommen und gehen und damit auch die Inhalte, die Du da gepostet hast. Wenn Herr Zuckerberg keinen Bock mehr hat, sind alle Deine Inhalte einfach weg.
Auf dem Blog gehören Dir Deine Inhalte. Schlimmstenfalls geht der Provider der Seite den Bach runter. Dann wird das Backup bei einem anderen Provider eingespielt und die Inhalte leben weiter.
Keine Perfektion nötig
Oh, was hat mich das bei Insta und anderen Social Medias genervt. Die Jagd nach dem perfekten Foto, die cleversten Tweets, die angesagtesten Themen.
Vergiss all das auf Deinem Blog. Gestalte ihn, wie Du willst und wie er Dir gefällt. Inhalte, Design, Fotos, nichts muss perfekt sein. Es muss erst einmal nur Dir gefallen. Lasse Dir auch von keinem (SEO-)Experten erklären, was ein Blog alles machen muss, wie Beiträge aufgebaut sein müssen. Für einen privaten Blog ist das alles Bullshit.
Dein digitales Tagebuch
Dein Blog kann nicht nur für Deine Leser eine Goldgrube sein. Nein, auch für Dich selbst. Ein Blog ist eine organisierte Sammlung Deiner Gedanken, Deiner Erlebnisse, Deiner Fotos. Es ist Dein digitales Tagebuch.
Ich selbst schaue mir gelegentlich meine alten Beiträge an, erfreue mich an alten Reiseberichten. Manchmal amüsiere ich mich auch darüber, was ich damals für einen Unsinn geschrieben habe. Ich würde es aber niemals löschen, es ist mein Inhalt, von einem früheren Ich.
Dein Blog – Deine Regeln
Hast Du eine Meinung zu einem Thema? Schreibe sie nieder. Liest Du irgendwo einen Blogbeitrag und möchtest Deine eigene Sichtweise zu dem Thema äußern? Schreibe einen Beitrag und verlinke den gelesenen Artikel. Magst Du gar ganz unbequeme Dinge schreiben? Mach es. Es ist Dein Blog, es sind Deine Regeln. Und solange Du nicht gegen Gesetze verstößt, hast Du alle Freiheiten.
Das Gleiche gilt für Trolle oder Spam in den Kommentaren. Deine Regeln, Dein Blog. Es darf blockiert und/oder gelöscht werden. Nein, das ist keine Zensur, das ist Hausrecht. Denke immer daran, der Blog ist Dein digitales Zuhause.
Habe aber keine Angst davor. Der Aufwand, erst einen Namen und eine Mailadresse eingeben zu müssen, ist den meisten Trollen schon zu komplex. Wirklich böse Kommentare hier kann ich an 2-3 Händen abzählen. Und das in 17 Jahren.
Spaß statt Stress
Manche Menschen bloggen, um Geld zu verdienen oder eine Marke aufzubauen. Aber das muss nicht Dein Ziel sein! Bloggen kann einfach nur ein entspannter Ausgleich sein – ohne Druck, ohne Verpflichtung. Einfach Du, Deine Gedanken und die Freude am Schreiben. Du willst aber gar nicht viel schreiben, sondern lieber Fotos zeigen. Kein Problem: Mach es! Du willst überhaupt keine Fotos nutzen, auch der Weg ist richtig.
Vernetze Dich
Knüpfe Kontakt zu anderen Bloggern. Dazu gibt es einen Webring, zwei tolle Foren für Blogger, auch alles ohne Social Media.
Schreibe Kommentare bei anderen Blogs, nehme an gemeinsamen Blogaktionen teil. Schnell wirst Du merken, welche eine tolle Community auf Dich wartet. Denn das Bloggen ist nicht tot, es lebt gerade wieder auf.
Fazit: Bloggen macht Spaß – ganz ohne Anspruch!
Ein eigener Blog gibt Dir die Freiheit, einfach draufloszuschreiben, ohne Dich an Regeln oder Erwartungen halten zu müssen. Wer braucht schon Social Media, wenn man eine eigene kleine digitale Festung hat?
Also, worauf wartest Du? Starte Deinen Blog noch heute – ganz ohne Perfektionsdruck!
Um mit einem Blog starten zu können, ohne Ahnung von der Technik zu haben, schaut mal bei WordPress.com vorbei. Dort könnt Ihr recht flott und schnell loslegen, ohne erst einen Hoster zu suchen und irgendwas zu installieren. Sehr beliebt für private Blogs ist auch das System von Blogger.com.
Newsletter
Newsletter bestellen und keinen neuen Beitrag mehr verpassen. Einmal pro Woche bekommst Du eine Mail mit neuen Beiträgen.
Ganz genau so!
Viele setzen sich selbst unter Druck, z.B. mit regelmäßigen Rückblicken, usw. Ich auch. Deshalb habe die schon lange eingestellt. Rückblicke gibt es bei mir nur noch hin und wieder, eben wenn ich Lust dazu habe und auch sonst ich schreibe was ich mag und nicht was andere sehen wollen.
Sehr gut geschrieben.
Ich mag Rückblicke sehr, zumindest für mich zum Schreiben. Aber da ist ja das Schöne, machen oder nicht, es ist jedem selbst überlassen.
Danke dir – schöne Zusammenfassung der guten Gründe für einen Blog. Mit Blogs hat das Internet angefangen und die Sozialen Medien haben sie gefressen (aka Video killed the Radio Stars). Und ich bin mir sicher, dass Blogs wieder eine gute Relevanz erleben werden.
In dem Sinne – keep on posting!!!
Denke ich auch. Mit den ganzen Veränderungen in den Social Medias werde mehr Menschen im Netz Back to the roots gehen.
Perfekt geschrieben, Tommi. 👍
So handhabe ich es auch.
Lorenzo
Danke Dir.
Wenn wir nicht schon zwei Blogs hätten, würde ich genau jetzt einen starten! Hast du schön geschrieben! Ich hoffe auch sehr, dass es weiterhin Blogs und Foren geben wird. Die Spielregeln von Instagram und Co. sagen mir auch überhaupt nicht zu. Und dann passiert es alle Nase lang, dass jemandes Instagram oder Facebook-Account einfach so und ziemlich willkürlich gesperrt werden. Und dann ist richtig viel Inhalt verloren. Da bleibe ich lieber beim Blog. Und Blog-Artikel zu lesen finde ich viel inspirierender, als Doom-Scrolling bei Instagram.
Das ist die andere Seite der Medaille. Blogs lesen ist so unglaublich entspannend. Und, man kann sich die Themen aussuchen, die für einen interessant sind.
Zwar nicht aus den oben genannten Gründen, aber mit der Einstellung vor einem Jahr ein Blog gestartet. Es war eine gute Entscheidung und vor allem sie macht Spaß. Kann mich dem Blogpost so zu 100 % anschließen.
Spaß, das ist überhaupt das Beste, was einem beim Bloggen passiert. Der Rest funktioniert dann von ganz alleine.
Stimme voll und ganz zu. Bloggen ist bisschen wie die Schallplatten. Erst waren sie weg und jetzt sind sie seit ein paar Jahren wieder da.
Mein Blog halte ich wie in einem Tagebuch meine Gedanken fest zu verschiedenen Themen.
Das ist ein schöner Vergleich, der ganz gut passt. :-)
Hi Tommi,
auch wenn ich noch mit der Entscheidung ringe mit einer gewissen Regelmäßigkeit Beiträge zu verfassen, so hast du mich doch neugierig gemacht. Gibt es eine Quelle, wo man sich zum Prozedere mal schlau machen kann? Also etwas zum Format, der Platzierung sowie der Verteilung?
Sehr herzlichen Dank und beste Grüße,
Andreas
Wenn Du nicht selbst hosten möchtest, was für den Anfang nicht unbedingt nötig ist, schaue mal bei WordPress.com rein, da gibt es eine schöne Anleitung für die ersten Schritte: https://wordpress.com/de/support/einrichten-deines-blogs-in-fuenf-schritten/
Die diversen Netzwerke kommen und gehen. Dieses eigene Blog, das selbst entscheiden, ist mein Hauptgrund zu bloggen, aktuell in vier Blogs.
Mir gefällt es gut, dass ich in letzter Zeit häufiger lese, dass Blogs wieder Aufwind bekommen.
Schöner Artikel. Früher™️ hatte ich auch mal einen Blog mit allerlei Dingen aus meinen vielen Interessensgebieten. Aber mittlerweile schrecken mich die rechtlichen Fallstricke doch etwas zu sehr ab. Man möchte ja niemandem etwas Böses, aber andersherum schaut es oft so aus. Die Interaktion fehlt mir aber.
Nu guck, was ich im heutigen WP Letter gefunden habe:
https://wpletter.de/archive/401/
Was soll denn da auf dem Google-Drive liegen? Ich komme da nicht rein.
Ich tausche den Link in Deinem Kommentar mal aus, war bestimmt fehlerhaft einkopiert. Wow, dass ich mal mal im WP-Letter verlinkt werden. :-)
Vor allen Dingen sollte man immer für sich und nicht andere bloggen. Alles andere geht für mich über einen Blog hinaus. Sobald man es nicht mehr für sich macht, sollte man überlegen, ob man so weitermachen möchte. Und um sichtbar zu sein, sollte man sich natürlich auch sichtbar machen. Also den Austausch fördern. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist es großartig :) Meine persönliche Therapie.
Eine schöne Zusammenfassung!
Genau so. Ich blogge in erster Linie für mich selbst, freue mich darüber hinaus natürlich über jeden Leser und jede Leserin.
Da bin ich ganz deiner Meinung, deshalb versuche ich es auch immer wieder ;-)
Aber ich stehe mit den schreiben irgendwie auf Kriegsfuß. Aber ich arbeite daran, weil aufgeben numal keine option ist!
LG Tom
Einfach locker angehen. Der Spaß kommt beim Schreiben. :-)
Hallo Tommi, ich nehme mal diesen Artikel von dir als sozusagen „Einstieg“ für eine Rückantwort nach deinem Kommentar auf meinem Blog(QuasselFritze.de). 😀
Mich hat dein Kommentar auf meinem Blog zudem daran erinnert, das ich noch eine einfache Option zum abonnieren der Kommentar einbauen sollte. Das ist nun auch erledigt. 😉
Bin da ganz deiner Meinung das definitiv mehr Menschen einen Blog starten sowie betreiben sollten, da diese eigene Spielwiese keinem Diktat oder vermeintlichen Regelungen durch irgendeinen fremden Anbieter unterliegen. Einzig bist du dem „Recht und Gesetz“ des Landes verpflichtet, mehr nicht. 😁
Bloggen macht Spaß, ganz ohne Anspruch!‼️👍️
Und genau diesen Spaß merkt man vielen Blogs an. Ich lese in den letzten Wochen so viel auf anderen Blogs. Dabei habe ich mehr Input bekommen, mehr Inspirationen und Eindrücke, als in Monaten in den Social Medias. Egal ob es um ernste Themen oder „belanglose“ Dinge aus dem Alltag ging, man merkt sehr oft das Herzblut hinter den Artikeln.
Perfektion. Das ist wohl genau das, warum ich auf meinem 2013 gestarteten Blog bis jetzt nur 83 Artikel online gestellt habe. 🙈 Das ist wohl mein größtes Hinderniss in allen Belangen. Sowohl beim Bloggen, als auch bei meiner Musik oder meinen vorhandenen Social Media Kanälen… Mein innerer Monk verlangt nach „Perfektion“!
Ich habe mir eigentlich vorgenommen wieder mehr zu bloggen, aber oft hindert einen der Drang zur Perfektion daran. 83 Artikel und es warten 29 vorhandene Entwürfe noch darauf veröffentlicht zu werden. Eventuell sollte ich mir deinen Beitrag zu Herzen nehmen und endlich umsetzen, was ich schon länger vor hatte.
Jaaaaa da sprichst du eine Thematik an welche ich auch nur all zu gut kenne, das leidige Thema des Innerlichen Drang nach Perfektion. 😩😅
Ich weiß das für mich dieser besagte innerliche Drang nach Perfektion ein Bestandteil meines Autismus ist und seit ich dies weiß ist mein Umgang damit besser geworden. 😉
Dennoch weiß ich auch darum wie belastend im Sinne von hinderlich dies sein kann.
Genau dieser Drang zur Perfektion hat mich schon in einige Schreibblockaden geführt. Zumal ich selbst weiß, ich bin kein Schriftsteller oder Journalist. Ich schreibe halt frei (Ruhrpott-)Schnauze.
Das ist fein dass du das so siehst. So halte ich es seit 2007 und es macht mir tatsaechlich immer noch Spass.
Es gruesst janz brav das Schaaf.
Hallo Tommi, ich habe den Beitrag bei trusted-blogs.com entdeckt: Danke, dass die Leserinnen & Leser deinen Content auch dort finden können. Ich werde den Artikel auch über die Social-Media-Kanäle von trusted blogs weiterempfehlen.
Liebe Grüße,
Eddy