Schluss mit dem Negativdenken! Warum ich genug davon habe
Kennt ihr das? Man scrollt durch die sozialen Medien oder schaltet die Nachrichten ein, und überall springen einem Schlagzeilen entgegen wie: „Katastrophe hier, Skandal da, Weltuntergang steht eh gerade mal wieder an, irgendeine Sau wird durchs Dorf getrieben.“ Irgendwie scheint es, als wäre die Welt nur noch ein Ort voller Probleme, Streit und Drama. Und offen gesagt: Ich habe genug davon. Es nervt mich in den letzten Wochen wirklich zunehmend.
Warum so negativ?
Natürlich verkaufen sich schlechte Nachrichten besser und bringen fantastische Klickzahlen, das ist kein Geheimnis. Aber warum lassen wir uns davon so sehr beeinflussen? Es fühlt sich an, als ob jede Plattform darauf programmiert ist, unsere Aufmerksamkeit mit den schlimmsten Szenarien zu fesseln. Die Algorithmen lieben Drama, und wir klicken fleißig darauf. Aber was macht das eigentlich mit uns? Es zieht uns runter. Es lässt uns glauben, dass alles schlecht ist – selbst wenn da draußen auch so viel Gutes passiert.
Und wer nun denkt, in Social Medias ohne Algorithmus ist es besser, der sollte mal die ungefilterte föderierte Timeline bei Mastodon lesen. „Böser Koalitionsvertrag, böse Politiker (egal welche Partei), da hat einer einen bösen Greta-Aufkleber auf dem Auto vor mir gehabt, die neueste Trampel-Story, Pegelstände sinken, ein GIF eines Atombombeneinschlags in Russland mit den Worten „Ich hasse Russland““ – das waren aktuell die ersten Beiträge, die ich gerade dort gesehen habe. Und drumherum das Übliche:
- KI doof
- Autos doof
- Radfaher doof
- Wetter doof
- Grüne doof
- AfD doof
- Fleisch doof
- Veganer doof
- Alles doof, außer Mutti
Oft ist das Ganze gepaart mir Rechthaberei, recht ruppigen Aussagen gegenüber Andersdenkenden und herablassender Wortwahl.
Dann schalte ich schnell wieder auf meine persönliche Timeline um, da hält es sich in Grenzen. Ja, auch dort wird diskutiert und mal über Probleme gepostet. Aber es hält sich in Grenzen, es kommen auch viele positive Dinge und die Diskussionen sind meist konstruktiv und respektvoll.
Es geht ja auch nicht darum, dass man mal (!) Dampf ablässt. Das ist fein, das muss sein. Aber viele Profile bestehen ausschließlich aus negativen Vibes in eigenen Beiträgen oder rüpeln unter anderen Beiträgen rum.
Die Auswirkungen auf unser Denken
Wenn man ständig mit Negativdenken konfrontiert wird, färbt das ab. Wir fangen an, selbst negativer zu denken. Und das Schlimmste: Wir übersehen die kleinen positiven Dinge im Leben. Diese Momente, die uns eigentlich glücklich machen könnten, gehen einfach unter, im Lärm der schlechten Nachrichten.
Ich merke in den letzten Wochen, wie mir das alles zu viel wird. Selbst Mastodon hat inzwischen Potenzial zum Doom-Scroling. Bei Bluesky ist es noch schlimmer. Da gehe ich inzwische nur noch rein, um mal einen Link zum Blog fallenzulassen. Wobei das auch nichts bringt.
Zeit für einen Perspektivwechsel
Ich sage: Schluss damit! Lasst uns den Fokus ändern. Warum nicht mal bewusst nach positiven Geschichten suchen? Es gibt so viele inspirierende Menschen und Projekte da draußen, die zeigen, dass die Welt eben doch nicht so düster ist. Und wenn wir unsere Feeds mal ausmisten und den ewigen Pessimisten entfolgen? Glaubt mir, das tut gut – ich ziehe das jetzt durch.
Zumal sich die Welt aus den negativen Timelines überhaupt nicht mit meinem gelebten Alltag deckt. Ich habe beruflich jeden Tag mit tollen, engagierten Menschen zu tun. Ich erlebe beim Radfahren viel mehr miteinander als gegeneinander. Auch im Straßenverkehr fallen natürlich die wenigen Deppen extrem auf. Die Masse, die sich vernünftig verhält, wird so komplett ignoriert. Ich erlebe sogar freundliche, lachende Verkäufer:innen im Supermarkt oder beim Bäcker. Kann es daran liegen, dass ich denen auch mit Respekt und Freundlichkeit gegenübertrete? Natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag oder man erwischt wirklich mal einen Grantler. Na und? Lächeln und weitermachen.
Ich bin lieber konstruktiv, probiere neue Dinge aus, gebe der Politik auch mal eine Chance (auch wenn ich die nicht gewählt habe), poste schöne Dinge, baue aber andere auch mal auf, gebe Zuspruch, lache mit anderen, blödel rum. Ich will einfach ich sein, mit allen Ecken und Kanten und dabei positives bewirken.
Das Leben ist doch zu kurz, um sich von Negativität herunterziehen zu lassen. Klar, wir können die Probleme der Welt nicht ignorieren – aber wir sollten auch nicht vergessen, dass es immer Hoffnung gibt. Also lasst uns gemeinsam mehr Positivität verbreiten. Denn am Ende des Tages liegt es an uns, wie wir die Welt sehen wollen.
Mehr positive Vibes gibt es in der Blogparade der Ü30-Blogger „Sonne im Herzen„.
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Kommentarbereich
Danke für deine wahren Worte, auf deinen Blog darf man gespannt sein. Lass den Link auf Social Media ja fallen, da ich das gerne lesen und verfolgen würde.
Frank
Mache ich. Geplant ist der für morgen 17 Uhr, dann kann ich den vorher noch Rund machen.
Absolut d’accord.
Danke :-)
Hallo Tommi,
wirklich ein schöner Beitrag und ja leider hast Du Recht die Negativ-Schlagzeilen tun unser Leben zu viel bestimmen und beeinflussen und leider färbt es auch an die Menschen ab. Dabei ist ein kleines Lächeln oder ein Bitte oder Danke doch gar nicht so schwer und kann das Leben viel einfacher und positiver gestalten. LG Edeline
Da fällt mir was aus dem realen Leben ein. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, bedanke ich mich immer bei Fußgängern und Hundehaltern, wenn die mir Platz machen. Nicht selten bekomme ich gar keine Reaktion. Ich finde das extrem schade.
Ich hatte vor etlichen Jahren ein Blog mit guten Nachrichten betrieben. Im Großen und Ganzen kam es gut an, aber es war äußerst schwierig passende Inhalte zu finden. Ich habe teilweise 2 bis 3 Stunden gesucht, um eine gute Nachricht zu entdecken. Nach einem halben Jahr habe ich aufgegeben. Seitdem ist das Blog inaktiv.
Was ich damit sagen will. Es ist viel, viel einfacher über Dinge zu schreiben, die einen ärgern als über Dinge, die einwandfrei funktionieren. Wen interessiert es schon, dass heute in Mannheim nirgendwo der Strom ausgefallen ist? Wenn der Strom aber für einige Stunden weg gewesen wäre, wäre darüber bestimmt in der Tagesschau berichtet worden :)
Genau, und dann heißt es direkt, dass unsere Stromversorgung auf wackeligen Beinen steht.
Ich verstehe, was Du meinst. Ich suche auch oft die positiven Nachrichten. Schade, dass Deine Seite nicht mehr aktiv ist, die wäre ein Highlight für mich im Netz.
Willkommen im Leben :-D
Ich lasse mich dann heute gern überraschen.
Naja, mein reales Leben ist ein krasser Gegensatz zu dem Stimmungsbild in den Social Medias. Und das ist auch gut so.
Word! Ich bin da voll und ganz bei dir. Die Menschheit kann sich gerne über alles und jeden aufregen, aber bitteschön ohne mich.
Da berufe ich mich gerne auf die 15 Sekunden Regel: ‚Wenn du dich länger als 15 Sekunden ärgerst, dann sind es deine eigenen unerledigten Themen, die dich beschäftigen.‘ Ein Satz über den der ein oder andere Grantler durchaus mal nachdenken kann.
Und um aus dem negativen Gedankenstrom rauszukommen kann es helfen sich die Frage zu stellen: Ist das in einem Jahr noch wichtig für mich?
In diesem Sinne: stay positive!
Katja
Das ist wirklich ein guter Ansatz.
Stimmt. Langsam nimmt es überhand. Ich konsumiere Nachrichten daher nur noch häppchenweise. In den Socials halte ich mich kaum noch auf. Die Kommentare unter einigen Posts (vor allem Facebook – nach meinem Empfinden) gehen teilweise richtig unter die Gürtellinie. Alles wird schlecht gemacht und ist doof.
Bei den ü30 Bloggern & Friends gibt es in diesem Monat die tolle Aktion (Blopgparade) „Sonne im Herzen“. Das Thema würde doch passen. In meinem Blogbeitrag dazu findest du die anderen Teilnehmer. Hier kann jeder mitmachen.
Liebe Grüße
Sabine
Oh, die Paradae schaue ich mir an, das klingt interessant.
Irgendwo konnte man mal „good news“ abonnieren, so als Gegenprogramm zu all der negativen Polemik. Wir haben es ja auch in der Hand, womit / mit wem wir uns umgeben bzw. abgeben. Und da geht es mir ähnlich, ich erleben ein Vielfaches mehr an positiven Dingen als man beim Konsum von Social Media und Nachrichten glauben mag. Sein Hirn darauf zu trainieren, da auch den Fokus drauf zu legen, ist die eigentliche Herausforderung. Hat ja keiner gesagt, dass es einfach wird 😉
Stimmt, und auf den Social Medias kann ich gut steuern, was mir angezeigt wird. Dazu kommt heute noch ein Beitrag.
Einer der Gründe, warum ich schon vor Jahren Twitter damals noch den Rücken zugewendet habe. Es war nur noch nervig. Und so viele lassen sich davon anstacheln auf den Zug aufzuspringen und sich auch nochmal darüber aufzuregen. Ich lese mir so ein Thema vielleicht ein Mal durch, weil ich gerne verstehen will, worum es eigentlich geht, aber wenn mein Reader dann nur noch voll ist mit Reaktionen dazu, dann lese ich die meist schon gar nicht mehr… Beispiel „KI Doof“, .. Wird mir alles zu viel.
Obwohl ich dabei nicht die Daseins-Berechtigung in Frage stelle, denn jeder hat ja das Recht seine Meinung und Gedanken dazu zu äußern…
So mache ich es bei vielen Themen auch. Kurz rein schnuppern und dann ist auch gut.
Mir ist im Januar etwas passiert, dass mir mehr als nur meinen Optimismus genommen hat. Es hat mich ins Dunkel, in ganz finstere Ecken gezogen, die ich niemals sehen wollte.
Es ist ein harter Kampf zurück in die Normalität. Und meine Normalität heißt: das Gute leben, positiv denken, an eine gute Zukunft und die Möglichkeit, diese mitzugestalten, zu glauben.
Vor dem Übergriff hätte ich Dir von a bis z zustimmen können. Jetzt würde ich ergänzen wollen, dass es vieles gibt, was uns zu Recht Sorgen macht und dass es Menschen gibt, die aus ihrer Erfahrung heraus Gründe haben, nur das Negative zu sehen – aber dass es falsch ist zu resignieren, sondern besser, den Glaube an das Gute – wie Fortschritt, Weltfrieden, Ende des Hungers, Gerechtigkeit auf allen Ebenen … – zu bewahren und aktiv dafür zu streiten.
Aber jetzt habe ich mehr Verständnis für Menschen, die alles/vieles negativ sehen. Es gibt Situationen im Leben, die einem den Glauben an das Gute nehmen. Ich hoffe, ich finde zurück zu meinem alten, positiven Selbst, um mir und anderen den Blick für das Gute zu bewahren.
Das sind Ereignisse, im realen Leben, vor denen man sich wohl nicht schützen kann. Zumindest ist das eine Vermutung von mir, ohne die Details zu kennen. Und den Mut nicht zu verlieren, ist immer eine gute Idee, auch wenn es manchmal schwerfällt.
Danke für diesen Blogartikel. Ich bin nicht alleine, uff. Ich, glaube, wir müssen gar nicht explizit das Positive in der Alltagswelt suchen. Wir müssen einfach nur die Dinge so gewichten, wie sie tatsächlich in unseren Alltag hineinreichen. Einfach aufmerksam sein dafür, nicht in die Algorithmenschleuder zu geraten und zu glauben, dass das, was sie täglich hervorbringt an Aufregern, der allumfassende Maßstab für alles sei.
Sehe ich auch so. Leider beobachte ich bei vielen Menschen, dass diese voll in dem Netz gefangen sind und dabei vergessen, dass es ein durchaus lebenswertes Leben abseits der Medien gibt.
Hi Thomas, wie recht du hast! Zu Corona-Zeiten ging es mir auch schonmal so. Da habe ich es tatsächlich durchgezogen, Nachrichten oder auch Zeitungen komplett zu vermeiden. Jetzt gerade ist es wieder genau so wie du sagst, es zieht einen förmlich runter. Positive Grüße Tanja
Jo, während Corona war es auch heftig. Aber so richtig entspannt ist es seitdem auch nie wieder geworden. Ständig irgendeine große Krise irgendwo in der Welt. Übrigens, schön, von Dir zu hören,.
Bisschen spät, aber egal: Ein super Artikel, der mir voll aus der Seele spricht!
Manchmal tun mir die Leute sogar leid, die immer nur im Negativen kreisen und alles niedermachen – was müssen die für ein Leben haben, dass sie so drauf sind!
Es fällt mir allerdings selber schwer, mich den News zu entziehen. Dazu ist alles, was so vorgeht derzeit, zu spannend, so schlimm es auch ist (bezieht sich vor allem auf Trumps Wirken). Dagegen sind viele Aufreger in Social Media und vielen Clickbait-Medien einfach Pipifax! Um mich davon zu befreien, mich ständig zu fragen: „Sollte ich dazu jetzt nicht dringen bloggen?“ hab ich eine Trump-Watch-Seite gestartet und trage seither dort täglich ein, was wieder für fürchterliche Dinge aus dieser Richtung kommen (inkl. Reaktionen, Hintergründe etc.). Das gibt mir das gute Gefühl, es zumindest schreibtechnisch „behandelt“ zu haben – auch mit dem Vorteil, in Gesprächen zur Not die Quelle für irgendwas wiederzufinden.
Und mir ist es gelungen, mal was Positives zu schreiben, über so etwas Banales wie den Kauf eines neuen Teppichs. Hat aber gut getan und ich schaue jetzt – auch durch dich inspiriert – mehr nach positiven Themen!
Deinen Trump-Artikel kenne ich, da schaue ich gelegentlich rein, wenn ich Lust zum Kopfschütteln habe. :-)
👍👍👍