
Open Blogging Manifest – brauche ich das?
Robert hat auf seiner Seite das Open Blogging Manifest veröffentlich. Er handelt bereits seit vielen Jahren nach den dort geschriebenen Grundeinstellungen. Im Rahmen der Blogwochen wird nun darum gebeten, den eigenen Blog mit den Punkten aus dem Manifest mal zu prüfen.
Das Open Blogging Manifest
Nun, schauen wir uns die Punkte nacheinander mal an und ich erzähle, wie ich diese hier auf dem Blog umsetze.
Die Inhalte meines Blogs unterliegen einer offenen Lizenz
Habe ich hier lange gemacht, inzwischen (wieder) nicht mehr. Es hat weder Vor- noch Nachteile gehabt. Ich sehe es aber relativ locker. Wer Inhalte von mir, für nicht gewerbliche Dinge, nutzt und vorher lieb fragt, wird kein Nein von mir bekommen. Es kommen tatsächlich gelegentlich Anfragen, ob Fotos oder Grafiken genutzt werden dürfen. Besonders für Dinge aus dem Fotografie-Tipp-Bereich. Da sage ich wirklich nie nein. Es gab auch schon Anfragen für die kommerzielle Nutzung von einzelnen Fotos. Auch da haben wir immer schnell eine Einigung gefunden.
Die offene Lizenz in einem Manifest „vorzugeben“ halte ich für schwierig. Gerade Bloggende aus semiprofessionellen Bereichen werden damit ein Problem haben.
Ich verlinke auf meine Quellen
Yep, das ist selbstverständlich. Quellen oder wenn ich Bezug auf einen anderen Artikel nehme, werden selbstverständlich verlinkt. Für mich sind Links immer noch ein wichtiger Baustein im Web und ganz besonders zwischen Blogs.
Kommentare in meinem Blog sind möglich und erwünscht
Aber sowas von! Kommentare sind für mich immer noch der wichtigste Baustein eines Blogs. Ohne Kommentare würde mir persönlich ein gutes Stück Motivation beim fehlen.
Ich schaffe keine künstlichen Barrieren für Lesende
Ich hoffe, hier gibt es keine. Hier sollte alles lesbar sein, ohne Bettel-Popups, ohne Werbung, ohne technische Schwierigkeiten. Selbst ohne Scripte sollten die Inhalte lesbar sein und die Navigation funktionieren.
Die LeserInnen meines Blogs sind Mitmachende
Auf jeden Fall. Ich freue mich über Kritik, Lob, Anregungen, Diskussionen. Solange sie mit gegenseitigem Respekt geführt werden.
Kooperationen stelle ich transparent dar
Die letzte Kooperation hier ist mindestens ein Jahrzehnt her. Aber klar, damals haben wir diese entsprechend gekennzeichnet. Heute ist das nicht mehr nötig, da ich auf jede Form der gewerblichen Kooperation hier verzichte.
Ich wahre die Rechte anderer
Das ist für mich selbstverständlich. Wenn ich hier mal Inhalte Dritter einbaue, dann werden diese vorher gefragt. Ebenso achte ich sehr darauf, dass keine unnötigen Daten von meinen Lesenden hier gesammelt werden. Es gibt keine Cookies, im Kommentarbereich müssen keine Daten eingegeben werden und meine Statistik hier läuft vollkommen anonymisiert.
Ich suche und pflege Kooperationen mit anderen BloggerInnen
Wer mich kennt weiß, dass ich gerne an Blogparaden oder anderen Aktionen teilnehme. Ebenso bin ich gerne in Blogger-Foren und Blog-Ringen aktiv. Das Miteinander finde ich sehr wichtig und es macht (meistens) sehr viel Spaß.
Ich stehe als BloggerIn für mein Blog
Ähm, wer denn sonst?
Ich trenne Information und Meinung
Nö, dem Punkt kann ich nicht zustimmen. Das mag für journalistische Medien ein wichtiger Punkt sein. Für einen privaten Blog sehe ich diesen Punkt nicht. Beispiel dafür unsere Brettspielberichte: Einerseits informiere ich darüber, was das für ein Spiel ist und wie es funktioniert. In den Artikel gibt es aber auch meine Meinung zu dem Spiel und seinen Mechaniken zu lesen. Das will ich auch gar nicht trennen.
Ich lege meinen Umgang mit Künstlicher Intelligenz offen
Das mache ich tatsächlich in meinen Slashes.
Brauche ich ein Manifest zum Bloggen?
Ganz ehrlich? Nein, ich brauche kein Manifest. Ich blogge so, wie ich gerade Lust darauf habe.
Und ich sehe auch nicht den Punkt, dass andere Bloggende so etwas brauchen. Die einen haben Kommentare, andere nutzen KI ohne Kennzeichnung, andere bloggen still vor sich hin, ohne in der Bloggerszene aktiv zu sein. Die einen mögen Blogparaden, andere flüchten vor denen. Und alles in Ordnung. Jeder soll seinen Blog so betreiben, wie er/sie es für richtig hält. So ein Manifest würde ich als enges Korsett sehen, was wiederum eine Art Manifest-Polizei auf den Plan rufen würde. (Überspitzt gesagt)
Ich mag an der Bloggerszene aber genau die Vielfalt in den Herangehensweisen. Jeder macht sein Ding und meistens kommt etwas Tolles dabei heraus.
Dieser Beitrag ist Teil der BlogWochen 2025. Sie werden von Robert, Benedikt und Dirk veranstaltet. Eine Liste aller Beiträge gibt es hier.
Kommentarbereich

Moin, ich halte es und sehe es genauso wie du. Ich brauche kein Manifest. Die allermeisten Dinge verstehen sich von alleine und sind zum Teil ja auch vorgeschrieben, Quellnachweise und auch die Nennung von Urhebern etc.. Warum also, was schon vorhanden noch mal zusammen fassen und hervorheben. Aber dennoch es is löblich wenn man sich an gewisse Vorgaben hält.
Sehr gut! 👍️