
Da wachst Du am Morgen auf und es ist Krieg. Keine 1.400 Kilometer vor der eigenen Haustür, mitten in Europa. Das kam jetzt nicht so überraschend, nach den Entwicklungen der letzten Wochen, trotzdem ist es ein Schock, der verdaut werden muss. Uns hilft es immer, wenn wir über unsere Ängste und Sorgen schreiben. Daher muss das jetzt mal raus.
Pandemie, Krieg, was kommt noch?
Seit zwei Jahren leben wir in einer weltweiten Pandemie. Die Angst vor Erkrankung, die Angst um die Gesundheit in der Familie und bei Freunden, sie sind unser ständiger Wegbegleiter in dieser Zeit. Dann kam die Impfung, ein Lichtblick am Horizont und zumindest ein Schutz vor einer schweren Erkrankung. Das Virus konterte aber mit Delta, Omicron, BA.1 und jetzt BA.2.
Wir alle sind Müde. Müde von den Maßnahmen. Müde von den endlosen Diskussionen mit Leerdenkern, Wissenschaftsleugnern. Müde von der Politik, welches oft ein Chaos nach dem Anderen produziert hat. Wir kennen viele, uns eingeschlossen, die mental ziemlich am Ende sind.
Und nun? Jetzt kommt noch ein Krieg vor der eigenen Haustüre dazu. Und neue Ängste, neue Schatten am Horizont, der sich Zukunft nennt. Unser Baujahr hat uns die langen Jahre des kalten Krieges miterleben lassen. Die vielen Ängste, die Krisen in der Welt, wo es mehr als einmal kurz vor einer globalen Eskalation stand. Nach dem Mauerfall und dem Fall des eisernen Vorhangs waren diese Ängste vorbei.
Und inzwischen sind sie wieder da, vielleicht noch schlimmer.
Viele hatten auf das Jahr 2022 gehofft. Darauf, dass es mit der Pandemie besser wird, dass sich das Leben wieder ein wenig normalisiert. Indessen haben wir Februar und das Jahr zeigt uns schon den Mittelfinger. Was bietet uns 2022 noch? Was kommt 2023? Aliens?
Reaktionen im Netz – teilweise erschreckend
Was da in der Ukraine passiert, ist fürchterlich. Was Russland da anrichtet, ist erschreckend. Das politisch zu beurteilen, die Gründe zu benennen, das überlassen wir anderen. Wir haben da viel zu wenig Ahnung von, um das wirklich auseinanderzudröseln. Für uns ist einfach jeder Grund, einen bewaffneten Konflikt zu beginnen, ein dummer Grund.
Uns tun einfach nur die Menschen in der Ukraine leid, die ein friedliches Leben wollen. Menschen, die jetzt ihre Heimat, ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben verlieren. Menschen, die inzwischen auf die Flucht gehen müssen.
Aber noch mehr erschrecken uns Worte und Gedanken, von einigen Menschen in unserem Land. Da wird über ein militärisches Eingreifen der NATO, der EU oder der UN gesprochen. Und das nicht von irgendwelchen durchgeknallten AfDullis oder potenziellen Trollen. Nein, diese Stimmen kommen von Menschen, denen wir teilweise auf den SoMe-Kanälen folgen.
Sind die komplett wahnsinnig?
Haben wir nichts aus der Geschichte gelernt? Haben wir keine anderen Ideen, als mit Gewalt auf Gewalt zu reagieren? Haben wir, nach so langem Frieden in Europa, Entzugserscheinungen? Ein militärisches Eingreifen in diesen Konflikt würde einen Flächenbrand auslösen, welcher fatale Folgen für die ganze Welt haben würde.
Das weiß natürlich auch ein Russe. Klar, und er nutzt diese Schwäche der Weltgemeinschaft aus, droht offen mit einer kompletten Eskalation. Trotzdem sind wir froh, dass nun politische Taten folgen. Sanktionen, wirtschaftliche Maßnahmen, um dieses Vorgehen zu verurteilen. Und dabei muss „der Westen“ endlich mal zusammenstehen und Einigkeit zeigen. Seien wir ehrlich, mehr geht nicht, ohne eine Katastrophe zu verursachen.
Wir hoffen, dass die kommenden Geflüchteten aus der Ukraine schnell, unbürokratisch und mit offenen Armen bei uns aufgenommen werden. Diese Menschen dürfen wir nicht im Stich lassen.
Trotzdem haben wir Angst, dass irgendwer die Nerven verliert und es genau zu dieser Eskalation kommt.
Karneval – trotz der aktuellen Lage?
Und dann gibt es noch den Karneval, der heute beginnt. Puha, schwierig. Uns ist es egal, wir haben es nicht so mit diesem Brauchtum. Im Rahmen der aktuellen Pandemie würden wir ohnehin nicht auf die Idee kommen, jetzt zum Straßenkarneval zu gehen.
Jetzt gibt es Menschen, welche die Karnevalisten verurteilen, weil sie heute anfangen zu feiern, trotz begonnenem Krieg. Wisst Ihr was? Ganz ehrlich? Ein kein wenig können wir die Karnevalsmenschen sogar verstehen. Nach zwei Jahren Pandemie, nach all den Monaten voller Angst und Sorgen, nach den langen zwei Jahren, einfach mal für ein paar Stunden den ganzen Mist vergessen und feiern. Wir sind doch alles Menschen, mit Bedürfnissen und dem Wunsch nach einem guten Leben. Und irgendwann muss man auch mal abschalten können.
Vielleicht sollten wir mal in uns gehen und aufhören, Menschen zu verurteilen, die einfach ein kleines Stück normales Leben haben wollen. Und wenn es nur für ein paar Stunden ist.
Gerade kam aber die erste Meldung, dass die Rosenmontagsfeste in Köln abgesagt wurden. Da werden noch weitere Orte folgen und auch das ist nachvollziehbar.
Wie geht man mit der neuen Situation um?
Wir müssen wohl auch mit der aktuellen Entwicklung leben. Nur, wie geht man nach zwei Jahren Dauerstress nun mit dieser Situation um?
Eines haben wir in den letzten zwei Jahren gelernt, bis zum Erbrechen. Glaubt nicht alles, was ihr im Internet lest. Gerade im Krieg, ist die Wahrheit das Erste, was auf der Strecke bleibt. Wir suchen uns ein paar seriöse Quellen und informieren uns dort. Trotzdem bleibt selbst dabei eine gewisse Skepsis.
Und Finger weg von den Panik-Hashtags in den SoMe-Kanälen. Diese sind schon da, Weltkrieg, WWIII, Atomkrieg und noch viel mehr. Da versuchen Menschen, Panik zu schüren, auf allen Seiten, da nimmt sich keiner was. Da sind die Menschen unterwegs, die jetzt schnell vom Virrologen zum außenpolitischen Experten oder Militärexperten umgeschult haben. Das geht mit zwei Stunden YouTube-Universität ganz flott.
Überhaupt, es ist wieder ein guter Zeitpunkt, SoMe nur sehr begrenzt zu nutzen. Ein paar Stunden ohne diese Nachrichtenfluten können wirklich belebend und befreiend sein, für den Kopf. Geht raus, spielt, renoviert die Bude, Hauptsache weg von Medien und Nachrichten.
Wie geht Ihr mit der Situation um? Lasst uns gerne einen Kommentar hier.
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