Heute ist Tag des Systemadministrators – und das bedeutet: Verbeugt euch gefälligst!

Einmal im Jahr – einmal! – bekommen wir IT-Menschen einen offiziellen Feiertag. Nein, Du hast nichts verpasst. Es gibt keine Luftballons im Serverraum, keine Festtagstorten in Router-Form, und Amazon hat auch keine Rabattaktion für Netzwerkswitche gestartet (Schande!).

Aber trotzdem: Heute ist Tag des Systemadministrators – und damit mein Tag. Also hinsetzen, Kaffee trinken, Klappe halten und zuhören.

Was ein Sysadmin macht? Alles. Wirklich: ALLES.

Falls Du jetzt denkst: „Systemadministrator? Ach, das sind doch die mit den Monitoren, Kabeln und Koffeinproblemen“. Ja, da ist schon was dran. Aber eigentlich bin ich so etwas wie der Hausmeister des digitalen Hauses. Nur ohne Blaumann, dafür mit SSH-Schlüssel und Admin-Rechten.

• Wenn Dein Drucker spinnt: Ich bin da.
• Wenn Du Dein Passwort vergessen hast (mal wieder): Ich rette Dich.
• Wenn das WLAN nicht funktioniert und Du nur noch 4 Balken Lebensfreude hast: Ich bin Dein WLAN-Schnellmacher.
• Wenn Du „versehentlich“ auf einen gefährlichen Link klickst, der verspricht, Dein Altpapier in Gold zu verwandeln: Ich bin der Schutzschild zwischen Dir und dem Darknet.
• Wenn Du ein Desktop-Icon gelöscht hast: Ich werde es unter Einsatz meines Lebens wieder dort platzieren.

Und es ist doch schön, dass Du immer auf aktuellen Geräten arbeiten kannst, wo ich am Abend vorher die Updates eingespielt habe, während Du lecker essen warst. Und wir kennen uns aus, ISO27001, ISMS, DSGVO, Pentests – alles Dinge, die uns das Herz erfreuen. *IrresLachen*

Aber hey – kein Stress, ich mache das gern. Meistens. Okay, oft. Naja, wenn es halt sein muss.

Warum ich heute verehrt werden will?

Ganz einfach: Weil Du den ganzen Rest des Jahres nicht mitbekommst, was ich eigentlich tue. Mein Alltag besteht zu 80 % aus Problemen, die Du nie bemerkst, weil ich sie schon gelöst habe, bevor Du sie überhaupt hattest.

Meine Superkraft? Ich bekomme keinen Dank, sondern nur: „Wieso ging das gestern noch?“, „Seitdem Du an meinem Rechner warst“ oder „Ich habe nix gemacht!“

(Doch. Du hast. Du hast immer etwas gemacht.)

Heute will ich keine Schokolade (naja, doch, her damit), ich will auch keinen Blumenstrauß (okay, vielleicht einen, aber mit USB-Sticks drin). Ich will nur eines: Respekt. Ein kleines „Danke“, vielleicht ein Meme. Oder ein Gutschein für Kaffee. Kaffee geht immer. Oder ein freier Tag? (Ich frage für einen Freund.)

Was heute nicht passieren sollte

Falls Du heute auf die glorreiche Idee kommst, mir auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: „Ey, Du hast ja heute Feiertag – dann kannst Du ja mal unsere Mail-Server neu aufsetzen, oder?“ Dann nein. Dann geh bitte. Weit weg – bis zum Horizont und dort einmal anklatschen. Wenn unterwegs kein Glatteis ist, darf auch gerannt werden.

Und bring mir vorher wenigstens Kuchen oder ein Eis.

Also: Hebt Eure Tassen – auf uns Sysadmins!

Denn ohne uns würde das LAN zicken, der Drucker rebellieren, das Passwort „123456“ wieder salonfähig sein und komplette Unternehmen wären eine brennende Excel-Tabelle.

PS

Falls Du heute noch keine Admins geherzt hast – tu es jetzt. Oder schick wenigstens eine Nachricht:

„Danke, dass Du da bist, Du Gott der IT.“

Ich meine, ein bisschen Huldigung wird man ja wohl noch erwarten dürfen.