
Endlose Diskussion: KI Bilder
Die Diskussion über KI-Bilder im Netz nimmt irgendwie kein Ende. Aktuell fragt der Thomas Gigold, ob KI Bilder Kunst sind? Dabei geht er auch gezielt noch auf Illustrationen in Blogs ein. Erik hat daraufhin schon einen tollen Artikel geschrieben, der meine Meinung dazu fast 1:1 ausdrückt. Da muss ich jetzt gar nicht mehr viel schreiben. :-)
Trotzdem ein wenig Senf von mir zum Thema. Es mag ja sicherlich Menschen geben, die mit der KI Kunst erschaffen (wollen). Inwiefern das gelingen kann, dass wirklich ein künstlerisches Werk mit Aussage als Ergebnis dabei herauskommen kann? Schwierig zu sagen. Ich persönlich glaube, dass das machbar ist. Genauso wie Fotokompositionen lange verschrien waren, bis sie wirklich als Kunst anerkannt wurden.
Dieses Ansinnen habe ich aber noch von keiner Bloggerin und von keinem Blogger gehört, der einfach ein paar Titelbilder von der KI erzeugen lässt. Da wird die KI als Werkzeug genutzt, als modernes Tool, um mehr oder weniger kreativ eine Dekoration, ein optisches Beiwerk zu erstellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ja, der eine gibt sich ein wenig mehr Mühe und versucht ein Bild zu erstellen, wo auch ein Bezug auf das Thema des Beitrags zu erkennen ist. Andere nutzen eher einfache Darstellungen. Jo, jeder wie er/sie mag.
Ich sehe auch nicht das Ende der Kunst gekommen, wie Thomas in seinem Artikel die Frage von Schwarz aufnimmt, der einen sehr lesenswerten Beitrag zu dem Thema geschrieben hat. Diese Fragestellung und Diskussion hatten wir schon mal. Damals ™ als die digitale Fotografie im Mainstream ankam, wurde ebenfalls das Ende der fotografischen Kunst herbeigeredet. Und? Was ist passiert? Unzählige Hobbyfotografen überfluten das Netz mit fotografischen Machwerken, die weit von einem künstlerischen Anspruch entfernt sind. Und keinen Schluckauf bekommen, ich zähle meine eigenen Knipsereien dazu. Wirkliche fotografische Kunst gibt es weiterhin und sie ist vielleicht noch viel interessanter geworden, weil sie aus der riesigen Masse des Gewöhnlichen heraussticht. Daher glaube ich auch heute nicht daran, dass KI tolle fotografische Kunst, Schriftsteller, Maler oder andere kreative Köpfe ersetzen kann. Vielleicht wächst eine neue Form der Kunst heran, das kann ich mir gut vorstellen.
Und immer wieder kommen die Stock-Fotos ins Spiel, als Alternative. Bevor ich hier auf dem Blog ein Stockfoto einsetzte, gibt es eher gar keine Bilder mehr. Denn da ein passendes zu finden, ist meist aufwendiger als ein KI-Bild zu erstellen. Dazu kommen ggf. Kosten und immer das Risiko, dass der Urheber es sich nächstes Jahr anders überlegt und man eine Abmahnung am Bein hat. Das ist nun schon oft genug passiert.
Natürlich könnte man eigene Fotos benutzen. Ich bin Hobbyfotograf, ich habe hier zehntausende Fotos auf dem NAS liegen. Aber, welches davon soll jedoch zum Thema dieses Beitrags hier passen? Ein Tierfoto? Ein Foto vom Grand Canyon? Ein wirklich schönes Foto der New Yorker Skyline? Ebend! Nichts davon passt. Jetzt könnte ich natürlich selbst in Photoshop oder Illustrator etwas basteln. Nur fehlt mir dazu a) die Zeit und b) das Können, sodass da etwas Brauchbares bei rumkommen würde.
Da bemühe ich jetzt lieber eine KI und erfreue mich an einem Ergebnis, wo ich mittlerweile auch das Design und den Prompt so weit im Griff habe, dass meist im ersten Versuch etwas Nettes dabei herauskommt.
Herr Tommi
Herr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt, auf dem Rad, am Spieltisch oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2007 mit großer Leidenschaft als Hobby.
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@blog Der Link zu Thomas geht auf den Artikel vom Erik.
Auch gerade gemerkt und schon korrigiert.
Hi Tommi, kurzer Korrektur-Hinweis vorab: Der Link zu Thomas Gigold (‚Aktuell fragt der Thomas Gigold, ob KI Bilder Kunst sind?‘) führt auf die Webseite von Erik.
Ansonsten volle Zustimmung, man sollte KI als Werkzeug betrachten. Nicht mehr, nicht weniger. Ob jemand damit seinen Blog aufpeppt, mich stört es (in den meisten Fällen) nicht.
Habe den Link gerade korrigiert. Danke für den Hinweis.
Das ist ja auch eher eine sinnlose Diskussion. Die Möglichkeit ist nun mal da. Manche nutzen es, manche nicht. So what. Dass das manche diskutieren müssen kann ich auch nur damit begründen, dass keine größeren Probleme existieren :)
Ist halt wie schlechte Amateurfotografie: sieht versucht, aber nicht gekonnt aus. Aber das ist nur meine Meinung und jeder soll seine haben/ behalten/ sagen können. Ich persönlich mag diese Fantasiebildchen nicht, die sind teils so auf Effekt/ Wirkung getrimmt, dass man danach normale Bilder nur noch fade empfindet. Vielleicht liegt da auch der Knackpunkt.
Bzw.: ich komme mir veralbert vor. Wenn die Person, die etwas schreiben möchte, ihre Argumente/ ihre Grundhaltung mit solchen Bildern illustrieren möchte, warum kann sie es dann nicht mit eigenem Material? Dann doch lieber nicht.
Das ist für mich vergleichbar mit den unerträglichen Illustrationen in Präsentationen – da sind auch viele vollkommen sinnfrei. Dann lieber gar keine.
Als Beispiel. Die Teilnehmer*innen meiner Kurse müssen Vorträge halten, ein Thema ist z.B. oft „Saurer Regen“ gewesen. Da es u.a. auch das Taj Mahal betrifft, habe ich früher immer irgendwelche Emoticons in den PPTs gefunden, heute sind es KI-generierte Bildchen. Sich aber die Mühe zu machen, nach einem rechtefreien Bild zu suchen: macht keiner, und das wäre es für mich, hieße es doch, dass sie ihr Gehirn angestrengt und ein wenig die Tastatur bearbeitet hätten. Einfach nur machen lassen, statt mal selbst zu suchen. Natürlich findet man das nicht in Bruchteilen von Sekunden, aber man lernt, sich Gedanken über die Bildauswahl zu machen (sehe ich wirklich was, können die anderen das auch erkennen, plus noch die wissenschaftstechnischen Fragen wie darf ich das Bild lizenzfrei verwenden etc., wie muss ich es zitieren… Lernen die nicht mehr. Klick bumm fertig -Schade.)
Genau, und dann findet man ein passendes Foto in einer Datenbank für lizenzfreie Bilder. Und nächstes Jahr kann sich der Fotograf nicht mehr daran „erinnern“ und zack, x hunderrt EUR Abmahnkosten sind weg, bei einem Hobbyblog. Mir ist das noch nicht passiert, aber einigen anderen mir bekannten Personen. Und nein, es war kein Einzelfall.
Und wer sagt denn, dass das Erstellen eines Prompts kein Aufwand ist? Auch da kann man Zeit investieren, muss man sogar, wenn das Ergebnis vernünftig sein soll. Ich zeige jungen Menschen, auch auf der Arbeit, gerne wie das funktioniert. Denn die KI-Nutzzung wird sie durch ihre berufliche Zukunft begleiten. Sich der Technik zu verschließen, halte ich für einen Fehler.
Na gut. Wenn man fremde Fotos benutzt, die dann komischerweise wieder lizenzpflichtig werden, kann das natürlich auch passieren. Das ist ärgerlich. Deshalb versuche ich nur eigene Fotos zu verwenden – wenn überhaupt.
Natürlich ist auch die Erstellung eines Prompts so eine Sache, da lerne ich auch immer wieder dazu, wiewohl ich mich dann wiederum ärgere, wenn nur Unsinn rauskommt. (Unsinn: Bilder mit vielfingrigen Menschen, Texte mit falschen Imperativformen [Lese statt lies] usw. usf.) Der Prompt, um zurückzukehren, muss natürlich auch gelernt sein, so wie zu meiner Zeit sich auch erst eine Zitierweise für Websites entwickelte. Aber die grundlegende Fähigkeit, eben bei Bildmaterial zu schauen, ob das überhaupt passend ist, geht verloren. Es wird nicht so genau geguckt, husch husch gemacht und das ärgert mich persönlich.
Naja, diejenigen, die husch husch ein KI-Bild generieren, sind vermutlich auch diejenigen, welche mal eben irgendein Stock-Foto genommen haben. :-)
Ob dann ein KI-Bild passend ist, ist ja häufig auch mit viel Interpretations-Spielraum versehen. Ich persönlich finde diese oft passender als Fotos aus meinem Fundus. Klar, ich könnte auch komplett auf Artikelbilder verzichten. Habe ich letztens mal probiert, hat mir nicht gefallen. Es war nach 18 Jahren mit Bildern plötzlich nicht mehr mein Blog, mein Wohnzimmer. Er wirkte kahl und leer auf mich.
Am Ende denke ich, es gibt kein Richtig oder Falsch bei dem Thema.
BTW: Danke für die kritischen Kommentare, die doch respektvoll waren. Das ist ja heute nicht mehr selbstverständlich.
Ich kann mich dir wieder einmal nur anschließen. Ein Werkzeug ist es. So begreifen wir es. »Bevor ich hier auf dem Blog ein Stockfoto einsetzte, gibt es eher gar keine Bilder mehr.« Dein Satz ist Programm. Das sind doch echt keine Alternativen. Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass viele der Angebote mit KI »vervollkommnet« wurden. Ums mal vorsichtig auszudrücken.
Ich sehe bei Facebook oder Instagram teilweise Werke, die ich unbedingt als Kunst bezeichnen möchte. Ob es zur Begründung hinreichend Kriterien gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich besagte Werke, wie die von Frau Schuster ansehe, glaube ich nicht, dass man diese NICHT als Kunst bezeichnen kann. Aber was weiß ich schon?
Oh, die kannte ich gar nicht, danke für den Hinweis.
Bei all dem kommt dann sowieso wieder die Frage auf: Was ist Kunst? Darüber hauen sich Philosophen und Künstler wohl schon seit Jahrhunderten die Köppe ein. Und hier sieht man, man kann auch mit KI kreativ sein und einen Stil entwickeln.