Endeavor - Die Tiefsee

Endeavor – Die Tiefsee

Endeavor – Die Tiefsee brüstet sich damit, sowohl kompetitiv, solo als auch kooperativ zu funktionieren. Bei solchen Aussagen sind wir maximal skeptisch. Denn es ist nun wirklich selten, dass ein Spiel alle drei Möglichkeiten erfüllt, ohne Kompromisse einzugehen. Aber hier funktioniert es tatsächlich, wie wir feststellen mussten.

Endeavor – Die Tiefsee

Endeavor - Die Tiefsee

Endeavor – Die Tiefsee

In Endeavor erkunden die Spielenden das Meer. Zu Beginn des Spiels liegen nur wenige Zonen auf dem Spieltisch, in denen man mit seinen U-Booten fahren kann. Im Laufe des Spiels wächst der Spielplan dann auf ein maximales Raster von 5 x 5 Zonen an. Welche Zonen zu Beginn ausliegen und welche Ziele in dem Spiel zu erfüllen sind, bestimmt eines der 10 Szenarien, welche dem Spiel beiliegen. Dabei ist es keine Kampagne, jedes Szenario kann einfach für sich gespielt werden.

Die Spieler haben lediglich 5 Aktionen, aus denen sie wählen können:

  • Bewegung: Hierbei können die eigenen U-Boote eine bestimmte Anzahl Schritte waagerecht oder senkrecht auf dem Spielplan bewegen. Am Zielort gibt es immer einen Bonus.
  • Sonar: Neue Zonen entdecken und damit den spielbaren Bereich erweitern. Durch das Entdecken gibt es ebenfalls einen Bonus.
  • Tauchen: Wissen oder Boni durch das Aufnehmen von Tauchplättchen erhalten.
  • Meeresforschung: Teilweise recht starke Boni.
  • Essay veröffentlichen: Direkte Boni, Zusatzaktionen, dauerhafte Vorteile und / oder Siegpunkte am Spielende.

Getriggert werden die Aktionen durch die eigenen Mitarbeiter, von denen man zu Spielbeginn genau einen hat, den eigenen Captain. Dieser kann alle 5 Aktionen auslösen. Zu Beginn jeder Runde bekommt man ein neues Crew-Mitglied dazu. Für das Auslösen der Aktionen werden Aktions-Scheiben auf die Crewmitglieder gelegt, und teilweise auch noch auf die zur Aktion gehörenden Felder auf dem Spielplan. Die Scheiben von den Crewmitgliedern kann man zum Beginn der folgenden Runde zurückbekommen.

Crew Auswahl, eigenes Tableau und Szenarioplan

Crew Auswahl, eigenes Tableau und Szenarioplan

Neben der Erkundung des Meeres steht die eigene Entwicklung bei Endeavor im Vordergrund. Auf dem eigenen Spielplan gibt es 5 Leisten, auf denen man durch die Boni im Spiel vorankommen möchte:

  • Ansehen: Diese Leiste bestimmt, wie stark neue Crewmitglieder sein können.
  • Motivation: Je weiter man auf dieser Leiste vorankommt, bekommt man mehr neue Aktionsscheiben zum Rundenbeginn.
  • Organisation: Diese Leiste bestimmt, wie viele Aktionsscheiben von den Crewmitgliedern zu Rundenbeginn zurückgenommen werden können. Damit hat man mehr Scheiben und mehr Möglichkeiten, diese einzusetzen.
  • Genialität: Die Leiste bestimmt, wie weit und tief die eigenen U-Boote fahren dürfen. Die Leiste schaltet zudem neue U-Boote frei, sodass man am Ende mit maximal 3 Booten unterwegs ist.
  • Wissen: Wissen ist die Währung im Spiel, welche beispielsweise zum Erwerb von Essays oder für die Meeresforschung ausgegeben werden kann.
  • Einfluss: Das ist keine eigene Leiste, sondern eine kleine Karte auf dem Szenario-Plan, wo die erworbenen Einfluss-Punkte abgelegt werden. Dadurch bekommt man ebenfalls Boni und/oder Siegpunkte.

Das Ziel im Spiel ist es, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und damit immer mehr und bessere Möglichkeiten bei der Auswahl unserer Aktionen zu bekommen. Am Ende einer kompetitiven Partie gewinnt nach sechs Spielrunden der Mitspielende mit den meisten Punkten. Diese können über die Eigenschaftenleisten, auf der Einflusskarte, die Crewmitglieder, die Szenarioziele und auf den Essaykarten gesammelt werden. Im kooperativen und im Solo Modus gewinnt, wer 4/5/6 der Ziele erreicht hat, je nach Schwierigkeitsgrad.

Szenarioplan

Szenarioplan

Endeavor – Die Tiefsee – unsere Eindrücke

Wir haben Endeavor auf der Spiel Essen gekauft, zusammen mit den Deluxe-Materialien. Das hat sich jetzt schon gelohnt, denn alleine das Insert, indem alles wunderbar verstaut werden kann, begeistert uns. Auch das restliche Material des Spiels ist hochwertig und schön anzuschauen.

Skeptisch waren wir bei der Aussage, dass das Spiel sowohl kompetetiv, kooperativ als auch solo spielbar ist. Eigentlich wäre uns diese Aussage allerdings auch egal gewesen, da wir zu zweit die kompetitive Variante bevorzugen. Durch unser Messe-Corona kam es aber dazu, dass Herr Tommi das Spiel zwei Runden solo gespielt hat, um die Regeln zu lernen. Das funktionierte tatsächlich hervorragend, ohne großen Aufwand. Es kommen einfach weitere Ziele und Krisen, neben den normalen Missionszielen, ins Spiel. Im Solo-Spiel verlängert sich das Spiel zudem um eine Runde, es werden sieben gespielt. Wir haben es jetzt nicht kooperativ gespielt, da es aber genau so funktioniert wie das Solo-Spiel können wir bestätigen, es funktioniert super.

Start von Szenario 1

Start von Szenario 1

Kompetitiv hatten wir ein wenig die Befürchtung, dass sich das Spiel als reiner Leistenschubser darstellt. Dem ist aber, unserer Meinung nach nicht so. Ja, man sollte tunlichst seine Eigenschaftsleisten noch vorn bringen. Denn neben den Siegpunkten am Ende werten die Fortschritte die eigenen Aktionen auf. Daneben bietet das Spiel aber deutlich mehr (Achtung Wortspiel) Tiefgang. Es sollten die Missionsziele im Auge behalten werden, welche ein wenig die Taktik im Spiel bestimmen. Wenn es dort am Ende Punkte für Meeresforschung gibt, sollte man diese im Spiel auch durchführen.

Außerdem stehen immer viele Möglichkeiten zur Verfügung, die immer wieder neue Entscheidungen verlangen. Denn die begrenzten Aktions-Plättchen wollen klug eingesetzt werden. Gute Planung der eigenen Aktionen gehört genau so Endeavor, wie die kleine Spannung beim Entdecken von neuen Meeres-Zonen. Welche Boni bringen mir die? Welche Aktionsmöglichkeiten bringt die neue Zone?

Alle unsere Partien fühlten sich anders an, was aber nicht nur an den verschiedenen Szenarien lag. Die große Zahl an unterschiedlichen Meereszonen in den 5 Tiefenbereichen lässt jedes Mal einen neuen Ozean entstehen, mit neuen Wegen zum Ziel.

Wir haben uns im Vorfeld der Messe schon ein wenig von dem Hype um Endeavor anstecken lassen. Auf der Neuheiten-Show haben wir uns das Spiel dann zeigen lassen und danach war klar, wir müssen es haben. Und nach den ersten sieben Partien, können wir sagen, es war eine richtige Entscheidung. Das Spiel wird eine recht lange Zeit in unserem Spielregal bleiben.

Die Anleitung des Spiel ist übrigens super geschrieben, sehr verständlich und mit guten Beispielen. Wir waren nur mit der Anleitung in der Hand schnell bereit für die erste Runde. Das wird zudem durch eine klare Ikonografie im Spiel unterstützt. Auch dafür gibt es ein Fleißkärtchen von uns. Die Regeln sind zudem recht überschaubar, sodass wir das Spiel im Kennerspiel-Bereich ansiedeln würden.

Informationen zu Endeavor – Die Tiefsee

Endeavor Cover
  • Autor: Carl de Visser, Jarratt Gray

  • Verlag: Frosted Games

  • Veröffentlicht: 2024

  • Spielerzahl: 1 bis 4

  • Alter: ab 10 Jahre

  • Spieldauer: 90-120 Minuten

  • Kategorie: Kennerspiel

  • Mechanik: Action Points | Chaining | Map Addition | Tech Trees | Strategie

  • BGG-Wertung: 8,4 / 10
    Komplexität: 2,85 / 5

Last Updated: 24.01.2025

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Wer schreibt hier?

Herr TommiHerr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher, der gerne anderen Menschen aus der IT-Patsche hilft. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2009 mit großer Leidenschaft als Hobby auf dieser Seite. Dabei gibt es fast kein Thema, welches nicht angesprochen wird.

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