Bootsurlaub Friesland und Overijssel – Sommer 25 -Teil 1

Bootsurlaub Friesland und Overijssel – Sommer 25 -Teil 1

Unser Bootsurlaub führte uns mal wieder in die Niederlande. In Lemmer haben wir unser Mietboot übernommen und haben dann 12 Tage lang Friesland und einen Teil von Overijssel befahren. Gemütlich, wie schon im letzten Jahr, aber trotzdem viel unterwegs. Schließlich haben wir ein Boot gemietet, kein Haus. Und ein Boot will bewegt werden. Außerdem ist das langsame Schippern auf den Kanälen und Seen maximal entspannend.

Bootsurlaub Tag 1 – Die Anreise und Übernahme

Route – Lemmer -> Hegemer Mar

  • 2 Stunden

  • 3 bewegliche Brücken

  • Strecke: 8 Kilometer

  • Orte unterwegs: Sloten, Woudsend

  • Wetter: stark bewölkt, windig, trocken

Bootsurlaub Route Tag 1

Mit unseren Vermietern von Yachtcharter De Brekken hatten wir vorab vereinbart, dass wir unser Boot Aquarius bereits um 14 Uhr übernehmen könnten. Da wir gerne ohne Zeitdruck unterwegs sind, sind wir frühzeitig zu Hause los. So kamen wir bereits um 13 Uhr in Lemmer an. Also noch genug Zeit, im dortigen Café am Hafen noch in Ruhe etwas zu trinken, bevor wir dann auf das Boot konnten.

Realtiv flott haben wir dann unsere Sachen auf das Boot gebracht und die Formalitäten erledigt. Eine Einweisung in das Boot fang bereits vorab per Video statt. Man beantwortete uns aber noch unkompliziert unsere offenen Fragen und dann konnte es auch schon los gehen. Gegen 14:30 Uhr hieß es dann zum ersten Mal „Leinen los“ in diesem Urlaub.

Unser eigentliches Tagesziel war der Hafen von Woudsend. Am dortigen Passantenhaven (Besucherhafen) gibt es direkt einen Supermarkt. Dort wollten wir anlegen, einkaufen und dann auch übernachten. Nun ja, wie das mit Plänen so ist, es ist gnadenlos gescheitert. In Lemmer fand die Veranstaltung „Lemmer Ahoy“ an diesem Wochenende statt. Das ist eine dreitägige Segelveranstaltung, mit Regatten auf dem Ijsselmeer, welches viele Besucher anzieht. Auch mit dem Boot. Und das hatte Auswirkungen auf viele andere Orte. Wir wurden schon stutzig, als in Sloten alle Anlegeplätze rappelvoll waren. Und da gibt es viele. Auch in Woudsend, unserem  eigentlichen Ziel, keine Chance irgendwo ans Ufer zu kommen. Ganz besonders nicht mit einem Schiff, welches man gerade zum ersten Mal fährt und damit nicht in eine enge Lücke rangieren will.

Wir sind dann weiter geschippert und haben an der Mündung des Kanals in das Hegemer Mar einen Marrekrite-Platz gefunden, wo wir anlegen konnten. Am Ende des Ufers war noch ein ausreichend großer Platz frei. Und da es am Ende war, musste man sich nicht zwischen zwei Boote legen. Diese Marrekrite-Plätze findete man überall in Friesland. Das sind schöne, gepflegte Liegeplätze in der Natur, ohne Strom oder andere Einrichtungen.

Hier haben wir dann einen schönen, entspannten ersten Abend auf dem Boot verbracht.

Eindrücke von Tag 1

Bootsurlaub Tag 2 – Fahrt nach Leeuwarden

Route – Hegemer Mar -> Leeuwarden

  • 9 Stunden

  • 9 bewegliche Brücken

  • Strecke: 50 Kilometer

  • Orte unterwegs: Grou

  • Wetter: leicht bewölkt, leichter Wind

Bootsurlaub Route Tag 2

Für den zweiten Tag war Strecke machen angesagt. Ziel Leeuwarden, von wo aus es weiter Richtung Lauwersmeer gehen sollte. Wobei wir vorab einig waren, wir schauen wie weit wir kommen. Leeuwarden war nicht das Pflichtziel an dem Tag.

Unterwegs mussten wir auch noch einkaufen. Wir hatten dieses Mal wenig Sachen von zu Hause mitgebracht. Nur das Nötigste, für die erste Nacht. Es musste als Brot her, Wurst, Käse, Marmelade, Wasser und andere Getränke. In einem YouTube Video hatte ich gesehen, dass es in Grou einen Supermarkt mit eigenem Anlegesteg geben soll. Den haben wir auch gut gefunden. Einfach vom Prinz-Margret-Kanal aus nach Grou reinfachen. Immer dem Hauptkanal folgen bis eine Selbstbedienungs-Zugbrücke kommt. Direkt nach der Brücke, auf der linken Seite sind 6 Plätze für Supermarkbesucher reserviert. Hier darf man für eine Stunde anlegen.

Nach einem erfolgreichen Einkauf ging es dann weiter Richtung Norden. Über eine schöne kleine Wassertraße, an Wergea vorbei, kamen wir recht flott auf dem Van Harinxmakanaal an. Dieser führt südlich an Leeuwarden vorbei. Wir mussten diesen auch als Weg nach Leeuwarden erstmal benutzen. Für alle anderen Zufahrten in die Stadt war unser Boot mit 3,75 Meter zu hoch.

Nach einer Fahrt durch den Industriehafen kam dann der Abzweig, welcher uns in die Innenstadt und zum Passantenhaaven von Leeuwarden bracht. Dieser war nach einigen Zugbrücken erreicht. Das ist kein „Hafen“ im eigentlichen Sinne. Die zentrale Gracht, welcher durch die Stadt führt, bietet an beiden Ufern zahlreiche Anlegeplätze. So liegt man mitten in der Stadt, auf der einen Seite einen Park auf der anderen Seite Häuser. Das Schöne ist, man erreicht schnell leckere Restaurants und Bistros aller Art.

Auf der Zufahrt hatten wir noch einen kleinen historischen „Schlepper“ vor uns. Dieser hat kreisrunde Kringel aus dem Auspuff geworfen und wunderbare gepröttert. Leider kann man die kleinen Wölkchen auf den Fotos nicht sehen.

In Leeuwarden gibt es übrigens einen schiefen Turm, dafür muss man nicht nach Pisa reisen. Der Achmeaturm wurde im 16. Jahrhundert errichtet und hat sich beim Bau geneigt. So wurde er nie zu Ende gebaut, steht aber bis heute dort und ist sogar schiefer als der Turm in Pisa.

Eindrücke von Tag 2

Bootsurlaub Tag 3 – Fahrt Richtung Lauwersmeer

Route – Leeuwarden ->Marrekrite am Dokkumer Grutdjip

  • 5 Stunden

  • 10 bewegliche Brücken

  • Strecke: 28 Kilometer

  • Orte unterwegs: Dokkum

  • Wetter: leicht bewölkt, leichter Wind

Bootsurlaub Route Tag 2

Ziel des Tages war es, bis vor die Schleuse zum Lauwersmeer zu kommen. Dabei führte uns unser Weg nach Norden hinaus aus Leeuwarden. Über eine wunderschöne Strecke ging es dabei erstmal nach Dokkum. Als wir dort durch die große Zugbrücke waren lachte uns ein Liegeplatz direkt unterhalb einer der großen Windmühlen an. Ein idealer Ort für eine schöne Mittagspause.

Nach dem Anlegen sind wir dann in die zentrale Altstadt gegangen und haben dort eine Kleinigkeit gegessen, die schöne Luft genossen und noch eine große Prozession gesehen.

Nach dieser schönen Pause ging es weiter Richtung Nordenosten. Dabei wurde es zunehmend windiger, teilweise mit Böen im Starkwindbereich. Das stört beim Fahren nicht weiter, kann aber beim An- und Ablegen zu einem Problem werden. Unser Ziel war einer der Marrekrite-Plätze, die vor der Schleuse zum Lauwersmeer zu finden sind. Da hatten wir auch Glück und haben eine schöne freie Stelle zum Anlegen gefunden. Trotz der heftigen Windböen haben wir das Boot aber sicher an den Steg bekommen. Am dritten Tag hat man sich ja so langsam an das Boot und seine Eigenschaften gewöhnt.

An diesem Tag haben wir auch gelernt, dass man hier im Norden ein wenig mehr Geduld bei den Zugbrücken benötigt. Im zentralen Friesland bekommt man meist schon ein Signal, wenn man auf die Brücken zufährt. Im nördlichen Bereich ist aber viel weniger Verkehr, sodass man auch mal die Öffnung einer Brücke erst anfordern muss (dazu gibt es Meldepunkt, wo man einen Knopf drücken muss). Bei anderen Brücken, wie in Dokkum, bedient der Brückenmeister zwei Brücken. Er lässt die Schiffe an Brücke A durch, schließt diese dann wieder. Danach schwingt er sich auf das Fahrrad und fährt zur Brücke B und bedient diese. So ging es über die Strecke deutlich gemütlicher vorwärts.

Am Abend haben wir dann aber überlegt, wie es weitergehen soll. Der Plan war, über das Lauwersmeer zu fahren und dann über Groningen wieder zurück nach Friesland. Allerdings waren für den kommenden Tag noch stärkere Winde angesagt. Dabei dann auf diesen recht großen See fahren? So als Freizeitkapitäne? Lieber nicht. Also haben wir unsere Route umgeplant, und uns als nächstes großes Ziel die Region um den Kahlenberg in der Provinz Overijssel ausgesucht.

Eindrücke von Tag 3

Bootsurlaub Tag 4 – Fahrt nach Warten

Route – Marrekrite am Dokkumer Grutdjip -> Warten

  • 8 Stunden

  • 14 bewegliche Brücken

  • Strecke: 46 Kilometer

  • Orte unterwegs: Dokkum, Leeuwarden

  • Wetter: leicht bewölkt, starker Wind

Bootsurlaub Route Tag 2

Bereits am Morgen werden wir von ordentlichen Windböen geweckt. Die Entscheidung auf das Lauwersmeer zu verzichten, war auf jeden Fall richtig.

Am Abend hatten wir uns als Tagesziel den Ort Warten ausgesucht. Den kennen wir noch vom letzten Jahr. Da gibt es einen „Passantenhafen“, naja, eher eine Anlegemöglichkeit, im Ort. Da passen 2-3 Boote hin, dann ist der voll. Vielleicht haben wir ja Glück.

Über den Tag müssen wir dann zum Großteil die gleiche Stecke der letzten beiden Tage wieder zurückfahren. In diesem Moment ist dann der Wunsch nach einem flacheren Boot gewachsen. Denn mit einem Boot, mit nur 2,40 Höhe, hätten wir einige Alternativrouten gehabt. Ok, nächster Urlaub dann.

Trotzdem war es ein schöner Tag, denn ein Großteil der Strecke war einfach wunderschön und es hat nicht gestört, dass wir diese schon gefahren sind. Es ging also wieder durch Dokkum und Leeuwarden, dieses Mal aber ohne Stopps.

Am späten Nachmittag sind wir dann in Warten angekommen, und es war tatsächlich noch Platz für uns an dem Anleger. Schnell die Übernachtungsgebühr beim Brückenwärter bezahlt, der ist da auch gleich Hafenmeister. Der Plan, in Warten essen zu gehen, ist dann aber leider geplatzt. Das einzige Restaurant im Ort hat nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet – und es war halt Montag.

Eindrücke von Tag 4

Schlagwörter: , , , , Letztes Update: 02.07.2025
Herr Tommi

Herr Tommi

Herr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt, auf dem Rad, am Spieltisch oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2007 mit großer Leidenschaft als Hobby.

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7 Kommentare

  1. Lorenzo 15. Juni 2025 um 10:28 - Antworten

    Sehr schön 🤩

  2. Gabriele Campbell 15. Juni 2025 um 17:19 - Antworten

    Klingt nach einer entschleunigenden Reise.

  3. Katja 20. Juni 2025 um 12:35 - Antworten

    Mega! Darauf habe ich auch Lust. Danke für’s mitnehmen. Die Tipps werde ich mir mal warm halten. :)

  4. Britta Langhoff 24. Juni 2025 um 15:52 - Antworten

    Ja, guck – da hätte ich Euch mit einem Fernglas ja sogar evtl. sehen können am ersten Abend. Schräg gegenüber ist ja unsere Hafeneinfahrt. An der Marrekrite hab ich mal meine Nagelschere über Bord gedengelt – nie wieder aufgetaucht . (Übrigens – seit einem Jahr gibt es in Heeg beim Plus auch Anlegemöglichkeiten, kommt man ganz ohne Brücke hin. Wir nutzen den in Grou aber auch gerne unterwegs )
    Ich hab noch an Euch gedacht in Eurer Startwoche, war schon ziemlich windig zu der Zeit. Lauwersmeer braucht man da wirklich nicht unbedingt. In dieser Ecke wäre ein niedriges Boot wirklich wünschenswert. Als wir noch gechartert haben, sind wir auch mal mit einem niedrigen Boot dort gefahren und konnten die wunderschöne Lits-Lauwersmeer-Route fahren. Das geht jetzt mit unserem Boot leider auch nicht mehr.
    Freu mich auf den nächsten Bericht von Eurer Reise
    Brittae

    • Herr Tommi 24. Juni 2025 um 16:42 - Antworten

      Der nächste Teil kommt die Tage, ist schon fast fertig.

      Die Strecke zum Lauwersmeer war richtig schon, schade nur, dass wir die genau so zurück fahren mussten.

      Wir haben für Oktober nun ein Boot gemietet – 2,40 Meter hoch. Das eröffnet ganz neue Perspektiven.

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