Wir bloggen weiter. Wieso, weshalb und warum?

Von Veröffentlicht: 07.08.20221 Kommentar on Wir bloggen weiter. Wieso, weshalb und warum?Kategorien: Bloggen

Angeregt durch einen Beitrag, haben wir uns mal wieder Gedanken über die Zukunft unseres Blogs hier gemacht. Keine Bange, der wird nicht abgeschaltet. Aber die Neuausrichtung, welche wir im letzten Jahr begonnen haben, wir noch weitergehen.

Ist so ein privater Blog eigentlich noch zeitgemäß?

Der liebe Holger hatte auf seinem Blog darüber geschrieben, ob so ein privater Foto-Blog noch zeitgemäß ist. Für sich selbst kommt er zu dem Schluss, solange weiterzumachen, wie er Spaß am Bloggen hat und sich noch ein paar Leser zu ihm verirren. Das können wir eigentlich so unterschreiben.

Natürlich gibt es viele andere Ansätze, seine Gedanken und Fotos im Netz zu verbreiten. Es gibt (tatsächlich) immer noch Foren, es gibt Social Medias, es gibt verschiedene Micro- oder auch Macro-Blog-Plattformen, reine Fotoplattformen. Aber, bei all diesen Ansätzen ist man nicht Herr seiner eigenen Daten. Stellt einer dieser Anbieter seinen Dienst ein, sind die Inhalte verschwunden. Zudem ist es oft so, dass potenzielle Leser einen Account bei dem Dienst haben müssen, um die Inhalte vollumfänglich nutzen zu können. Was nutzt es also, auf einer Plattform zu schreiben, die nicht komplett öffentlich ist? Eben, gar nichts. Dann noch das Problem mit den Algorithmen, besonders bei den Social Medias wie Facebook, Twitter und Co. Wenn man dort Inhalte produziert, dann bedeutet das noch lange nicht, dass die eigenen Abonnenten diese auch zu Gesicht bekommen. Von „fremden“ Menschen wollen wir gar nicht reden. Daher fallen all diese Dienste für uns raus, um unsere Fotos und Texte zu präsentieren.

Natürlich haben wir auch mit dem eigenen Blog das kleine Risiko, dass morgen am Tag der Provider die Server abschaltet. Allerdings ist das Risiko eher eine Theorie, zumindest bei den großen, bekannten Providern. Aber selbst wenn dieser Fall eintreten würde, könnten wir unser letztes Sicherung nehmen, dieses bei einem neuen Provider installieren und alles würde wieder laufen.

Technisch gesehen ist also der eigene Blog der Garant, Herr seiner Daten zu sein und auch zu bleiben.

Inhaltlich ist es so, dass wir hier die Spielregeln festlegen, solange wir uns in rechtlich sauberen Bereichen bewegen. Unser Account wird nicht gesperrt, wenn wir mal das Foto einer Affenmama zeigen, wo man die „Nippel“ erkennen kann. Ja, jetzt guckt nicht so. Genau dafür wurden Tierfotografen bei Facebook schon gesperrt. Auf so einen Unsinn haben wir einfach keine Lust.

Und was die Reichweite angeht, kommen wir mit unserem Blog in Bereiche, welche wir mit anderen Plattformen bisher im Traum nicht erreicht haben. O. K., von den 100.000 Seitenaufrufen im September 2019 sind wir weit entfernt. Aber aktuell liegen wir immer noch bei rund 25.000 im Monat. Denn ein weitere Vorteil des eigenen Blogs ist die Nachhaltigkeit der Beiträge. Schreiben wir etwas auf irgendwelche Plattformen, so werden die dort kurz wahrgenommen, kommentiert, geliket. Aber spätestens am nächsten Tag sind die Beiträge Vergangenheit, sie verschwinden in den Tiefen der Timelines. Gelegentlich werden die von vereinzelten Menschen noch einmal gelesen, wenn beispielsweise nach einem passenden Hashtag gesucht wird.

Hier auf dem Blog bekommen einige Beiträge auch nach Jahren noch regelmäßige Leser. Dank der Suchmaschinen werden auch diese älteren Beiträge immer wieder mal aufgerufen.

Das alles ist für uns Grund genug, den Blog weiterzubetreiben. Es macht weiter Spaß und es kommen auch immer noch genug Leser. So haben wir nicht das Gefühl, nur für uns zu schreiben.

Änderung im Nutzerverhalten

Im Laufe der Jahre haben wir eine massive Änderung im Nutzerverhalten unserer Leser festgestellt. Technisch gesehen wird der Blog inzwischen mehrheitlich auf mobilen Geräten gelesen. Das bedeutet für uns, dass wir das Design inzwischen sehr stark an die mobile Nutzung angepasst haben. Zum Glück ist das mit unserem Theme einfach zu managen.

Was auch noch auffällt, es kommen kaum noch Kommentare hier im Blog an. Die meisten Reaktionen bekommen wir entweder über die Social Medias oder eher noch als Mail. Wir hatten zwischenzeitlich überlegt, die Kommentarfunktion komplett abzuschalten. Aber die wenigen Kommentare, welche hier noch ankommen, um die wäre es dann doch schade. Und irgendwie ist es doch gerade die Möglichkeit zur Kommunikation etwas, was einen Blog ausmacht. Daher lassen wir die Funktion noch aktiv. Wenn eines Tages Facebook und Co. nicht mehr da sind, können wir ja hier weiter Quatschen.

Neuausrichtung geht weiter

Wer uns schon länger liest und folgt, hat den Wandel des Blogs sicherlich beobachtet. Wer interessiert ist, kann sich aber auch gerne mal die Historie dieses Blogs seit 2007 ansehen.

Die größte Änderung war sicherlich die Umbenennung vom „Reisen-Fotografie-Blog“ zu „Jansens-Pott“ in 2021. Damit haben wir uns innerlich und äußerlich von allen thematischen Fesseln befreien können. Und dieser Schritt war für uns der Richtige. Wir müssen nun nicht mehr darüber nachdenken, wenn wir mal über andere Dinge schreiben. Und rechtfertigen müssen wir uns auch nicht mehr, denn das kam durchaus vor.

Im letzten Jahr haben wir dann auch vermehrt damit begonnen, einzelne Beiträge nur mit Fotos zu veröffentlichen. Ohne oder nur mit sehr wenig Text, die Beiträge in unserem Fotoalbum. Zusätzlich veröffentlichen wir seit ein paar Wochen sogar Beiträge, wo nur ein Foto und ebenfalls wenig Text zu finden ist. Die Aktion Fotomontag macht uns richtig Spaß. Und genau darum soll es hier gehen, unser Blog muss uns Spaß machen. Und aktuell haben wir das eher beim Zeigen von Fotos. Es kommen sicherlich auch wieder längere Texte oder Erklärbär-Beiträge.

Natürlich wird jeder SEO-Guru nun die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Ja, uns ist es bewusst, dass solche reinen Bildbeiträge für Google und Co. nicht optimal sind. Deswegen stehen die in der Regel auch auf NoIndex und, was noch viel wichtiger ist, es ist uns vollkommen wumpe. Wir haben Spaß an den Beiträgen, am Zeigen unserer Fotos. Was Google und Co. darüber denken, wen interessiert es? Ja, Google ist unsere größte Besucherquelle. Das bedeutet für uns aber nicht, dass wir uns für einen Algorithmus verbiegen werden. Zumal wir dann vermutlich wie eine Palme im Wind hin und her schwenken würde, so oft, wie Google mal wieder alles ändert. Irgendwann kommt der Tag, wo irgendein Praktikant bei Google einstellt, dass Fotobeiträge total töfte sind und dann kommt unser großer Moment.

Und wenn uns dann eine große Fotozeitschrift anschreibt, damit wir denen einen Beitrag für ein Heft schreiben, machen wir offensichtlich nicht alles verkehrt.

Wenn man einen Blog mit finanziellen Interessen betreibt, sieht man solche Dinge natürlich anders. Das ist vollkommen legitim und in Ordnung. Dann machen so Dinge wie optimales SEO, Auswahl einer Sparte, Ausrichtung an eine Zielgruppe vollkommen Sinn. Hier bei uns aber nicht, unser Blog ist eher eine Art Tagebuch. Unser Anspruch ist es nicht, hier massenweise und pausenlos Texte mit Mehrwert zu liefern.

Wir wollen hier unterhalten, Story-Telling betreiben und unsere Fotos zeigen. Und manch ein dynamischer Jung-Blogger muss nun ganz tapfer sein. Damals, also früher, da wussten viele Blogger gar nicht, was dieses SEO eigentlich ist. Man erzählte Geschichten, man schrieb über Erlebnisse oder eine technische Lösung, die man entdeckt hat. Einfach so, ohne Keyword-Recherche. Und die Leser kamen, ganz alleine, aus der Community. Durch Links von anderen Bloggern, über den RSS-Feed (den es übrigens immer noch gibt). Man musste noch nichtmal bei Facebook was teilen und den Post mit „Liebe Puschelbären…“ anfangen und drölfzig Kack-Herzchen einbauen.

Nix mehr Amazon – wir sind jetzt werbefrei

Letzte Woche haben wir dann auch alle Amazon-Affiliate-Links aus dem Blog entfernt. Somit können wir nun sagen, dass dies ein komplett werbefreier Blog ist.

Wir hatten die jahrelang hier eingebaut, hauptsächlich im Bereich Fotografie und auch bei den Brettspielen. Das hat sich über lange Zeit auch gelohnt. Es gab so zwischen 50 und 200 EUR im Monat an Einnahmen, die wir natürlich gerne in die Reisekasse gelegt haben. Zumindest den kümmerlichen Rest, den das Finanzamt übrig gelassen hat. Im Mai 2021 bracht das aber plötzlich ab. Seitdem gab es im Monat irgendwas zwischen 2 und 7 EUR, bei gleichen Klickzahlen zu Amazon. Ganz ehrlich? Für diese kümmerlichen Beträge lotsen wir unsere Leser nicht zu einem milliardenschweren Konzern. Eher würden wir Links zu kleinen, netten Händlern setzen, gerade im Bereich Brettspiele gibt es da einige wunderbare Shops.

Wodurch dieser Einbruch im letzten Jahr verursacht wurde, können wir nicht sagen. Vermutlich hat Amazon mal wieder was an den Bedingungen geändert. Am Ende ist es uns auch egal, wir sind auf die paar Euro nicht angewiesen.

Die einzige Einnahmequelle, welche wir natürlich weiter nutzen werden, ist somit VG-Wort.

Wie geht es weiter?

Natürlich bleibt dieser Blog bestehen. Für uns ist es unser Wohnzimmer in diesem Internetz. Hier können wir tun und lassen was wir wollen und wenn wir damit noch Lesern ein klein wenig Unterhaltung liefern können, umso besser. Denn Unterhaltung, einfach mal ein paar schöne Bilder oder Eindrücke von einer Reise, davon braucht es viel mehr. Damit meinen wir aber nicht die tausendste Ausgabe von „die drölfzig besten Tipps für einen Besuch in Belangloshausen“. Nein, einfach schöne Reisegeschichten und Fotos. Damit fängt man uns übrigens auch als Leser.

Schlagwörter: Letztes Update: 08.04.2025

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Ein Kommentar

  1. weites Land 14. April 2025 um 7:20

    @blog
    Guten Morgen

    Amazon habe ich nie als Werbung gehabt- das konnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Um so schöner. dass Ihr es rausgeworfen habt.
    Denn gerade auf Reisen nutzen wir viele Dinge, die die örtlichen Anbieter und G>eschäfte mit S>penden udn Steuern erst ermöglichen. Amazon hat da (fast) gar keinen Anteil.
    Wir sollten unsere Konsumverhalten dahingehnd ganzheitl. überdenken.

    Aber der neue Name ist originell. Und Ihr seid mir auch schon mal begegnet 🙂

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