Alma Mater

Alma Mater – kurz angespielt

Alma Mater konnten wir auf der BerlinCon für einen schmalen Euro ergattern. Da haben wir einfach zugegriffen, also ein Kauf aus dem Bauch heraus. Jetzt haben wir die ersten Partien gespielt und müssen sagen, uns kann das sicherlich gute Spiel, nicht so richtig begeistern.

Alma Mater – worum geht es?

Das Ziel des Spiels ist es, die prestigeträchtigste Universität zu schaffen, indem man die besten Studenten anzieht, renommierte Professoren einstellt, Bücher veröffentlicht und Bücher von anderen Universitäten kauft.

Der Kernmechanismus von Alma Mater ist ein Workerplacement. Zu Beginn stehen uns vier Magister (Worker) zur Verfügung mit denen wir verschiedene Aktionen auf dem Hauptspielplan oder bei den eigenen Studenten triggern kann. Über diese Aktionen bekommt man Geld, Bücher, Studenten und Professoren. Dabei bringen neue Professoren Fähigkeiten und Bonis und Studenten weitere Vorteile für die eigene Universität.

Für die Einstellung von Professoren und Studenten benötigt man Bücher, welche man wiederum für Geld bekommen kann. Eigene Bücher sind dabei recht günstig zu bekommen, die Bücher anderer Mitspieler sind dagegen deutlich teurer und sehr begehrt. Zusätzlich benötigt man zur Einstellung von hochwertigen Studenten und Professoren noch Lexika, welche schwer zu bekommen sind oder einen richtigen Batzen Geld kosten.

Alma Mater Spielplan

Alma Mater Spielplan

Weiter gibt es eine Forschungsleiste, auf der man aufsteigen kann. Dort voranzuschreiten bringt einem in der Schlusswertung einen wichtigen Multiplikator. Aber auch hier kostet jeder Schritt Geld und/oder Bücher oder man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Im Gegenzug gibt es Meilensteine auf der Leiste, welche teilweise sehr wertvolle Boni liefern.

Alma Mater zeigt sich als komplexes und tiefgründiges Spiel, das strategisches Denken und langfristige Planung erfordert. Es bietet eine Vielzahl von Wegen zum Sieg und erfordert von den Spielern, dass sie ihre Strategien an die sich ständig ändernden Bedingungen anpassen. Dazu herrscht, besonders zu Beginn einer Partie, ein chronischer Mangel an Ressourcen.

Unser Eindruck zu Alma Mater

Alma Mater Insert

Kommen wir erst einmal zum Material, das ist wirklich schön. Die Bücher sind hübsche kleine Bücher aus Kunststoff. Die Double-Layer-Playerboards sind ebenso angenehm gestaltet, wie das Insert im Karton, wo man das komplette Material wunderbar verstauen kann.

Ein erstes Problem hatten wir mit der Regel. Die ist nicht wirklich schlecht, ließ aber nach zweimal lesen doch einige Fragen bei uns offen. Der Aufbau war auch ein wenig verwirrend, weil man eine Auslage auf dem Hauptspielplan erstellt, aus Studenten und Professoren, welche von der Spielerzahl abhängig ist. Das hat sich uns aber erst so richtig im Spiel erschlossen, warum das so ist. Danach war es dann aber logisch und sinnvoll. Nach zwei Youtube-Regelvideos waren diese und andere Unklarheiten aber beseitigt und wir konnten die erste Partie spielen. In der merkten wir schnell, ohne gute Planung der eigenen Strategie, funktioniert in dem Spiel nichts. Wann brauche ich welche Bücher, um Studenten oder Professoren einzustellen, wann brauche ich Ressourcen, um auf der Forschungsleiste weiterzukommen? Und dann die Frage, wie komme ich an das Geld oder die Bücher?

Klar, es gibt für alle Ressourcen Workerplacement-Felder, wo man diese bekommen kann. Steht da aber schon ein Worker eines Mitspielers, muss ich schon einen Worker mehr einsetzten, was meine Zahl an möglichen Aktionen verringert. Und was nutzt mir die, vielleicht, freie Möglichkeit Bücher zu kaufen, wenn ich kein Geld habe?

Im Spiel zu zweit muss zudem noch ein dritter Mitspieler simuliert werden. Dieser wird auch benötigt, weil sonst nur Bücher in zwei Farben zur Verfügung stehen würden. Für manche Aktionen muss man aber Bücher in drei Farben ausgeben. Dieser Ignotus genannte dritte Spieler ist aber wirklich unkompliziert zu spielen. Zu Beginn jeder Runde blockieren drei Worker von ihm Workerplacemant-Felder, er bekommt Bücher in seine Regale und er wandert auf der Forschungsleiste vorwärts. Das hat uns nicht weiter gestört, der war wirklich fluffig mitzuspielen.

Trotzdem fühlte sich das Spiel für uns wie Arbeit an. Wir haben in unseren Partien keinen richtigen Flow gefunden und sind beide nicht warm geworden. Zudem fanden wir beide die Downtime recht hoch, weil man seine Spielzüge doch recht oft an Veränderungen anpassen musste.

Alma Mater Playerboard

Alma Mater Playerboard

Daher, es ist ein tolles Spiel für Menschen, die gerne strategisch spielen, schnell auf Veränderungen reagieren können (und wollen). Wir können das gute Ranking bei BGG und die vielen positiven Stimmen zu dem Spiel durchaus nachvollziehen. Unseres ist es nicht, daher wird es wieder ausziehen. Für uns haben wir andere Workerplacer mit Ressourcen-Management hier im Regal, die uns deutlich mehr Spaß machen.

Informationen zu Alma Mater

Alma Mater Cover
  • Autor: Acchittocca, Flaminia Brasini, Virginio Gigli, Stefano Luperto, Antonio Tinto

  • Verlag: eggertspiele

  • Veröffentlicht: 2020

  • Spielerzahl: 2 bis 4

  • Alter: ab 12 Jahre

  • Spieldauer: 90-150 Minuten

  • Kategorie: Expertenspiel

  • Mechanik: Card-Drafting | Hand-Management | Workerplacement | Strategie

  • BGG-Wertung: 7,3 / 10
    Komplexität: 3,75 / 5

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Wer schreibt hier?

Herr TommiHerr Tommi, 68er Jahrgang, aus dem schönen Mülheim an der Ruhr im Ruhrpott. IT-Mensch und Computer-Versteher, der gerne anderen Menschen aus der IT-Patsche hilft. Zusammen mit Frau Melli gerne auf Reisen in die weite Welt oder auf Fototour im schönen Ruhrpott anzutreffen. Bloggt seit 2009 mit großer Leidenschaft als Hobby auf dieser Seite. Dabei gibt es fast kein Thema, welches nicht angesprochen wird.

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